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#82 Heike-Melba Fendel über Kultur, Kino und Kommunikation

Shownotes

Sind sie verwandt oder nicht? In dieser Folge erwartet euch ein facettenreiches Gespräch mit Heike-Melba Fendel. Wir sprechen u.a. über die Einflüsse von Namen auf unser Leben und die sich wandelnde Natur des Feminismus. Dabei beleuchten wir auch Heike-Melba Fendels Engagement in einem Berliner Kulturprojekt, das sich intensiv mit sozialer Verantwortung und der Rolle der Kultur in der Gesellschaft beschäftigt: dem Kino am Mehringplatz. Unsere Diskussion dreht sich auch um Themen wie Einsamkeit und die Auswirkungen digitaler Kommunikation. Wir erforschen die Herausforderungen intensiver Konfliktvermeidung und die Rolle der Dialektik in der Kommunikation, während wir die vielfältigen Effekte sozialer Medien auf unser tägliches Leben diskutieren. Das Gespräch endet mit einer spannenden Diskussion über die essenzielle Bedeutung kultureller Repräsentation im Kino. Heike hebt die Notwendigkeit hervor, Geschichten aus verschiedenen Perspektiven zu erzählen und die kulturelle Vielfalt auf der Leinwand zu fördern. Freut euch auf eine inspirierende und tiefgründige Episode voller wertvoller Einsichten und spannender Diskussionen!

Mehr Infos? https://www.instagram.com/milberoyal/

https://www.instagram.com/mehringplatzkino/

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Transkript anzeigen

00:00:00: * Musik *

00:00:03: Tage wie diese.

00:00:06: Alex Bräucher fragt sich und seine Gäste, was eigentlich gerade los ist.

00:00:12: Herzlich willkommen bei "Tage wie diese".

00:00:17: Heute begrüße ich bei mir Heike Melba Fendl. Hi.

00:00:21: Hallo. - Hi.

00:00:23: Du, ich darf Heike sagen? - Gerne.

00:00:26: Weißt du eigentlich, dass meine Großmutter Fendl hieß?

00:00:30: Nein. - Ich hab schon überlegt,

00:00:32: wir sind vielleicht sogar verwandt. Könnte das sein?

00:00:35: Weil wir kommen aus Koblenz.

00:00:38: Und der Namensgemer Fendl hatte dort das Institut Fendl.

00:00:45: Das war nicht so ein schickes, sozialwissenschaftliches Forschungs-Situt,

00:00:50: sondern nach dem Krieg halt ein Institut für Orthopädie

00:00:53: und so, weil es nicht für alle möglichen Brutesen.

00:00:56: Das war nach dem Krieg eine wichtige Sache.

00:00:58: Auf dem Sie mir fragen, ist einweinig, also kriegsbedingt einweinig.

00:01:02: Und hat, also deswegen weiß ich, um die Bedeutung von orthopädischen

00:01:08: Instituten, insbesondere bei den sogenannten Kriegsbeschädigten

00:01:12: oder für die ...

00:01:13: Ja, aber da haben wir, wir sind nicht verwandt.

00:01:17: Das würde wahrscheinlich eine tiefen Recherche ervogeln.

00:01:22: Es gab ja die wirklich ganz tolle Schauspielerin Rosemarie Fendl,

00:01:27: die vor einigen Jahren verstorben ist.

00:01:29: Und deren Tochter Susanne von Borgio, die ist aber,

00:01:32: ich wurde von klein auf immer gefragt,

00:01:34: ist Rosemarie Fendl deine Mutter?

00:01:36: Und als wir uns dann wirklich mal, oder seid ihr verwandt,

00:01:39: und als wir uns dann wirklich mal kennengelernt haben,

00:01:42: habe ich ihr das erzählt,

00:01:44: dass im Rahmen des hessischen Filmpreises, den wir ausgerichtet haben,

00:01:47: als sie den Ehrenpreis bekommen,

00:01:49: ist die Veranstalterin Heike Melba Fendl, ihrer Mutter Rosemarie Fendl,

00:01:53: einen Ehrenpreis verleiht.

00:01:55: Das waren wir beide sehr lustig.

00:01:57: Aber haben eben da was Ähnliches gemacht,

00:01:59: was du jetzt gerade angefangen hast, nämlich so zu überlegen,

00:02:02: haben wir vielleicht doch irgendeine Beziehung.

00:02:05: Ja, gut, dann müssen wir das mal,

00:02:07: die Genealogie müssen wir dann mal nachlagern.

00:02:09: Aber weißt du, ich glaube, dass tatsächlich vielleicht

00:02:12: um mal so eine Art Namensastrologie,

00:02:15: also eine völlig billige Zuweisung aufzumachen,

00:02:19: vielleicht ist es tatsächlich so,

00:02:20: dass man einen Namen teilt,

00:02:22: dass auch auf irgendeine Gemeinsamkeit verweist,

00:02:27: die gar nicht unbedingt familiär sein muss.

00:02:29: Ja, das stimmt, da hast du recht.

00:02:31: Und manchmal sind ja auch so Familienwanderer viel größer

00:02:34: und viel länger, als man das so denkt.

00:02:36: Heute geht man ja auch, das ist jetzt ein Negativbeispiel,

00:02:39: aber geht man ja auch von transgenerationaler Übermittlung aus,

00:02:44: zum Beispiel bei Traumata,

00:02:46: das kann jetzt auch im Positiven sein, aber ...

00:02:48: Das ist jetzt keine Sache,

00:02:50: die unbedingt immer dann in irgendeinem Familienzweig endet.

00:02:53: Also, das könnte ja mal ...

00:02:55: Ich meine jetzt ganz einfach, dass sozusagen ...

00:02:57: Also, dass derselbe Name einfach rein,

00:03:01: dass man eine Phonetik teilt,

00:03:03: die gar nicht von der Genetik begleitet werden muss,

00:03:06: das an das vielleicht auch verbindet.

00:03:09: Ich hab als sehr junge Frau mal in so einem Reisebüro gejobbt

00:03:12: und dann hatte ich da so einen Kollegen,

00:03:15: auch so ein Studentenjobber, der hieß Ansgar Fendl,

00:03:18: und wir haben immer überlegt, wie es wäre,

00:03:20: wenn wir heiraten würden.

00:03:22: Nicht, dass wir uns toll fanden, aber wir fanden es lustig zu heiraten.

00:03:25: Und keiner müsste den Namen aufgeben.

00:03:27: Ja, oder doppeln mal.

00:03:29: Fendl und Fendl, so wie Graf und Graf, weißt du, Literaturagentur.

00:03:33: Das ist meine Agentur tatsächlich. - Tatsächlich, ja.

00:03:36: Ach, schöne Grüße.

00:03:38: Ja, wir kennen uns auch.

00:03:40: Ja, ach, das ist ja toll.

00:03:42: Aber ihr ... Du bist auch Skölln, oder?

00:03:45: Also, das könnte theoretisch ...

00:03:47: ... aufgewachsen und bis von einem halben Jahr,

00:03:50: da tatsächlich auch mindestens noch in Teilen wohnhaft.

00:03:53: Also, diese Stadt hat sehr lange an mir geklebt.

00:03:55: Genau, und wir sind aus Koblenz,

00:03:57: das ist ja nur 100 Kilometer weg voneinander.

00:04:00: Das müssen wir mal forschen.

00:04:01: Ja, jetzt, wo wir gerade bei Namen sind,

00:04:04: Melba ist ja sozusagen ein ganz spezieller Name auch in deinem Namen.

00:04:09: Weißt du dazu, was zu berichten?

00:04:11: Das ist ein rein privates Interesse, meine Freunde,

00:04:14: nämlich so, ach, das ist ja ein schöner Name.

00:04:16: Der ist ja auch so gut gegoogelt.

00:04:18: Der ist gar nicht unbedingt Italienisch,

00:04:20: nur der Pfirsich ist Italienisch, aber kommt das daher?

00:04:23: Ja, und der Pfirsich ist tatsächlich wieder Toast in den USA.

00:04:26: Der auch Melba Toast, das beides nach einem australischen Opernsängerin

00:04:30: Nelly Melba benannt,

00:04:32: der die offensichtlich Köche sehr inspiriert hat.

00:04:35: Oder Menschen, die Nahrung herstellen.

00:04:37: Also, die Behalt ist tatsächlich,

00:04:39: dass ich mir diesen Namen irgendwann mal gegeben habe.

00:04:42: Mit 17, 18 hab ich einen kleinen Film mitgespielt,

00:04:45: mit dem ich mit Melba crown und irgendwie fand ich,

00:04:48: Heike war so Köln-Vorstadt, was ja auch mein Hintergrund ist.

00:04:53: Und ich ging dann aber mit 18 nach New York gegangen.

00:04:56: Und ich dachte, mit Köln-Vorstadt, Heike will ich nicht nach New York gehen.

00:05:00: Und hab mir dann Melba dazu gepackt.

00:05:02: Und seitdem ist das da.

00:05:04: Und interessanterweise hab ich vor ein, zwei Jahren mal

00:05:08: die Schriftstellerin Anke Ravik-Strubel kennengelernt.

00:05:11: Und die ich dann auch, wie ich immer nach Melba,

00:05:14: mit Ravik gefragt, weil das auch ein Vorname und kein Nachname

00:05:18: oder so ein Mittelname ist.

00:05:19: Und bei ihr war das ganz ähnlich.

00:05:22: Sie fand auch einfach nur Anke, war sie nicht.

00:05:25: Und mit Ravik hat sie sich eine andere Seite in ihren,

00:05:30: also die sie für sich empfindet, in den Namen gepackt.

00:05:35: Und das fand ich, das erste Mal, dass mir jemand begegnet ist,

00:05:38: die wie ich sich nicht komplett unbenannt hat,

00:05:41: aber sich einfach was dazu gepackt hat,

00:05:43: weil man so ein, weil einem das, was die Eltern mitgegeben haben,

00:05:48: ein bisschen zu wenig ist für das, was man als eine Persönlichkeit erachtet.

00:05:52: Hm, ja, das ist nicht interessant.

00:05:54: Sag, und hast du es eintragen lassen?

00:05:56: Also, hast du den, füßt du den Namen auch aus?

00:05:59: Nee, aber es ist tatsächlich außer Empathia.

00:06:01: Es ist wirklich, weil es ist so lange schon so.

00:06:03: Und ich hab so viel auch publiziert unter dem Namen.

00:06:06: Ich war ja auch in meinen 20ern auch hauptberuflich Journalistin

00:06:09: und wenn man das so stark setzt, dann ...

00:06:13: Also, es ist wirklich nur noch der Pass.

00:06:16: Ja, ja, man kann, also man konnte früher

00:06:18: einen Künstlernamen eintragen lassen.

00:06:21: Ich glaub, irgendwann haben die Bundesinnenminister gefunden,

00:06:24: dass das irgendwie zu gefährlich ist

00:06:27: und sind da von Terrorbekämpfung.

00:06:29: Dann können sie sich ja damit falsch um Namen.

00:06:31: Aber der eigentlich quatscht bei eingetragenen Namen.

00:06:34: Aber ich find die Idee grundsätzlich,

00:06:36: wo dir auch gerade das Namensrecht geändert oder Säuge ändert werden,

00:06:40: ich glaub, Bushmann hat dazu einen Vorschlag gemacht.

00:06:43: Mhm.

00:06:44: Und ich ... dass man auch Nachnamen ...

00:06:47: mit Nachnamen anders umgehen kann, Doppelnamen und so weiter.

00:06:51: Und ich finde das grundsätzlich ein interessanter Ansatz,

00:06:54: weil Namen ist ja auch so eine Zuverheißung.

00:06:57: Also, ein Kind wird geboren und Eltern beschließen,

00:06:59: dass es irgendwie heißen soll, je nach Mode oder Vorfahren oder so.

00:07:03: Und dass es so einen Punkt gibt,

00:07:05: wo man sich einen eigenen Namen geben möchte,

00:07:07: das empfinde ich eigentlich als sehr plausibel.

00:07:10: Einer meiner Klienten, Max Moore,

00:07:12: hat das ja auch irgendwann, die Heserdita Moore.

00:07:14: Und hat sich vor 10, 15 Jahren dann einfach ...

00:07:17: er wollte kein Dieter mehr sein und hat sich dann den Max genommen.

00:07:20: Also, es ist ein bisschen verwirrend, so wie früher,

00:07:23: wenn Menschen Frauen vor allen Dingen geheiratet haben

00:07:26: und hießen auf einmal anderes, was sie auch nie verstanden hat,

00:07:29: dass man so quasi in den Besitz des Mannes wechselt

00:07:32: und damit ... also mit der Namensübernahme quasi.

00:07:35: Also, ich hab das immer als so eine Inbesitznahme ...

00:07:38: - Mhm. - ... durch den Mann.

00:07:40: Oder dessen Geschichte empfunden.

00:07:42: Und wo man auch immer dachte,

00:07:44: "Ah Gott, warum heißen die jetzt plötzlich andere?"

00:07:47: Also, es hat so einen Moment der Irritation.

00:07:49: Aber ich finde es eigentlich schön,

00:07:51: so eine freie Namenswahl sich zu erlauben.

00:07:55: Ja, finde ich eigentlich auch.

00:07:57: Eigentlich hast du recht,

00:07:58: ein freier Name müsste eigentlich möglich sein.

00:08:01: Also, aktuell nur juristisch möglich,

00:08:03: wenn dir eine Gewalt hat, im Namen deiner Eltern angetan worden ist.

00:08:08: Also, wenn du sozusagen ...

00:08:10: Ich kann nicht den Namen meiner Eltern haben,

00:08:12: weil die haben mich misshandelt oder weiß ich nicht, weggegeben,

00:08:16: ohne Grund oder ...

00:08:17: Also, es gibt Begründungen und Tarn,

00:08:19: aber die sind halt einfach auffällig

00:08:21: und meistens mit Strafverfahren irgendwie begründet.

00:08:24: Und das hast du ja völlig recht.

00:08:26: Aber du sagst grade zu Recht,

00:08:28: Frauen haben immer die Namen, traditionell,

00:08:30: die Namen der Männer angenommen.

00:08:33: Da könnten wir vielleicht mal noch mal einhaken.

00:08:35: Ähm, wie siehst du eigentlich ...

00:08:38: Was ist jetzt ein großer Bogen, aber vielleicht komm ich da gut hin.

00:08:41: Den Stand des Feminismus.

00:08:43: Weil irgendwie so Feminismus ist ja wirklich ...

00:08:46: Also, seit seinen Anfängen und Lautstarkvertreten

00:08:50: hat sich ja so stark gewandelt.

00:08:52: Und jetzt, wenn man sich jetzt neuerdings so die neusten Stimmen anhört,

00:08:55: wie Sophie Passmann oder so,

00:08:57: die da ja schon wieder so eine Metaebene einnehmen

00:08:59: und wieder andere Feministinnen kritisieren.

00:09:03: Ähm, wie ist denn so deine Haltung da zum aktuellen Stand?

00:09:08: Oder wie ist denn deine Position?

00:09:10: Ja, also ...

00:09:12: Das ist ...

00:09:16: Ich hab grundsätzlich ein Problem mit so ...

00:09:21: Selbstbeschreibung in Form von normierten Begriffen.

00:09:29: Und ich hab in diesem Zusammenhang auch noch nie gesagt,

00:09:33: dass ich Feministin bin.

00:09:35: Und auch schon öfter gesagt, dass ich das noch nicht gesagt hab.

00:09:39: Und, äh, wo dann ...

00:09:41: sehr unverständlich mit Unterständnis reagiert wird.

00:09:48: So wie man, so ähnlich wie als Angela Merkel gefragt wurde,

00:09:51: in der Großbarst, glaub ich.

00:09:52: Ob sie Feministin ist, und anfing so ein bisschen zu eiern während ...

00:09:57: ... dass Tina Gert sofort sagt und übrigens auch ...

00:09:59: Ivanka Trump, ja, na klar.

00:10:02: Und, ähm, ich ...

00:10:04: finde so diese ...

00:10:06: In-Your-Face-Selbstbeschreibung, also ich bin Demokratin,

00:10:09: ich bin ...

00:10:11: ähm ...

00:10:12: Antirassistin, ich bin Feministin.

00:10:15: Und also, dass diese Art von ...

00:10:17: Social-Media-Kurzbiografie ...

00:10:20: ... um sofort so Markierungen zu setzen,

00:10:24: die mich sowohl abgrenzen wie als zugehörig erklären.

00:10:28: Das behakt mir nicht so richtig, das sei schon mal verhausgeschickt.

00:10:33: Ähm ...

00:10:34: Und ich, äh ...

00:10:36: habe mein Frausein immer sehr stark reflektiert.

00:10:42: Von klein auf und auch die Unabhängigkeit,

00:10:44: die ich damit verbunden wissen wollte, auch sehr stark gelebt.

00:10:48: Also ich war ...

00:10:49: ähm, hab keinen Tag angestellt, gearbeitet in meinem Leben.

00:10:53: Ich war nie verheiratet.

00:10:55: Ich hab ...

00:10:56: von Männern nie zentrale Lebensentscheidungen ...

00:11:00: ähm, prägen lassen, die ich zutreffen hatte.

00:11:03: Ähm, und so weiter, und so weiter.

00:11:06: Ich hab eine Firma gegründet mit drei Frauen.

00:11:08: Am Anfang und im Rahmen dieser Firma,

00:11:11: Barbara Rella, also die es ja auch schon 33 Jahre gibt.

00:11:14: Ja. - Ähm ...

00:11:15: ... glaube ich, vieles von dem gemacht,

00:11:18: was man Empower nennen könnte.

00:11:21: Ähm, ich bin Teil einer ...

00:11:24: ich finde, sich feministisch nennen Kolumne

00:11:26: bei Zeit online zehn nach acht.

00:11:28: Äh, also da ist vieles, was so ...

00:11:31: nominell und tatsächlich in so einem feministischen Kontext sich abspielt

00:11:36: und trotzdem ...

00:11:37: scheu ... oder vielleicht auch deswegen ...

00:11:40: scheu ich die Begrifflichkeit, weil ich sehr ...

00:11:43: ähm ...

00:11:44: ich sehe viele Gleichzeitigkeiten.

00:11:47: Also ich sehe, was du schon angesprochen hast,

00:11:50: immer weiter ausdifferenzierenden feministischen Diskurs.

00:11:53: Mhm. - Auch einen sich ...

00:11:55: in seinen Spielarten voneinander abgrenzenden.

00:11:59: Einerseits ...

00:12:00: andererseits sehe ich vieles, was ich als sehr regressiv empfinde,

00:12:04: was das Selbstbild oder Verhalten von Frauen betrifft

00:12:07: in der Art und Weise, wie sie doch ...

00:12:09: ähm ...

00:12:10: sehr Männer-Blick ...

00:12:12: äh, entgegen ...

00:12:14: sich ...

00:12:15: äh ...

00:12:16: inszenierenden, operierenden und verändernden ...

00:12:19: ähm ... Optiken ...

00:12:21: sich nach ... äh, also nacheifern, wie es ...

00:12:25: ähm ...

00:12:26: zwar im Job große ... ähm ...

00:12:29: äh, große Fortschritte gibt, aber im Privatleben,

00:12:32: da, wo es um die Innenbeziehung, ich doch immer erstaunt bin,

00:12:35: wie sehr ...

00:12:36: ähm ... da noch ein tatsächliches Zurückstecken ...

00:12:40: ähm, gegenüber den ...

00:12:42: Bedürfnissen der Männer, ähm, herrscht und wie auch das ...

00:12:45: über generell das Primat ...

00:12:47: ähm ...

00:12:49: das ...

00:12:50: ein Mann finden und halten ...

00:12:53: für ...

00:12:54: die eigene Glücksgewinnung ...

00:12:56: ähm, doch noch so weit vorne steht, dass man ein ...

00:12:59: also, es sind jetzt nur einige Beispiele ...

00:13:02: ähm, und wenn ich mir dazu dann noch auf YouTube, Insta und so weiter ...

00:13:06: ähm, äh, anschaue, wie sehr es da um Küche und Kosmetik und Kinder geht,

00:13:11: und ... wie die klassischen Hausfrauen Tugend sich jetzt einfach ...

00:13:16: mit Lifestyle-Liga ... ähm, gewendet haben, aber zu neuen Geschäftsmodellen

00:13:20: und und zu Geschäftsmodellen geworden sind, aber das alles ...

00:13:24: ähm ...

00:13:25: heißt für mich in Summen nicht, dass wir, oder wir jetzt meine ich jetzt Frauen,

00:13:31: in der Gesamtheit wirklich ... ähm ...

00:13:34: ähm ... ähm ...

00:13:35: eine Befreiung ...

00:13:37: auf eine Weise vollzogen haben, wie ich denken würde, es wäre wünschenswert.

00:13:41: Das war jetzt ein bisschen umständlich erklärt, aber was mich dabei weniger interessiert,

00:13:45: ist eben ...

00:13:46: diese verschiedenen feministischen Schulen, die sich, wie gesagt,

00:13:50: gegeneinander ausspielen und definieren und ähm ...

00:13:54: die in so bestimmten ...

00:13:56: ähm ... Sprach ...

00:13:58: was die ... der Plural von Duktus ... äh ...

00:14:01: Duktus ...

00:14:02: (Lachen)

00:14:03: in diversen Sprachen ... Dukti ... ähm ...

00:14:06: Begrifflichkeiten ... ähm ...

00:14:09: ich kann das also verkürzt, kann man einfach sagen, oder kann ich sagen,

00:14:13: dass ich Fortschritt immer ... ähm ...

00:14:17: auch daran messe, wie er mir geleb begegnet,

00:14:20: wie ich ihn bei mir beobachte in meinem Umfeld,

00:14:23: wie ich ihn im erweiterten medialen Umfeld ...

00:14:27: im urbanen Umfeld, wie ich das sich mich bewege,

00:14:29: wie er da sichtbar wird und weniger,

00:14:31: wie er in einer Insta-Beschreibung ... ähm ...

00:14:35: auf eine Formel gebracht wird.

00:14:36: Mhm. Ja.

00:14:38: Ja, das ist für mich eine gute, differenzierte Antwort.

00:14:41: Also, es ja ... ähm ... hört man ja selten so eine Differenz,

00:14:44: ja, das ist ja schön, das ist mal auch in dieser Perspektive zu denken.

00:14:48: Jetzt hast du gesagt, der urbanen Kontext,

00:14:51: kommst lange in Köln und Berlin gewesen,

00:14:54: hast dich jetzt ein bisschen aufs Berlin fokussiert,

00:14:57: hast aber, glaub ich, auch noch Teile der Agenturen ...

00:14:59: in Köln sitzen, nicht mehr.

00:15:01: Und du hast jetzt ein ganz interessantes Projekt

00:15:04: auch in Berlin gegründet, also machst ja nur interessante Sachen,

00:15:07: das ist ein spezielles Berliner Kulturprojekt, ja.

00:15:11: Das Kino am Meeringplatz, das ist ... ähm ...

00:15:15: Da hast du ... ähm, damit hast du angefangen,

00:15:19: gegen die Widerstände auch der, sagen wir mal, der Ortsansässigen,

00:15:22: das ist so ein bisschen ...

00:15:24: Man liest so, am Anfang haben sie sich mehr für ihr Handy interessiert,

00:15:27: aber du bist nicht müde geworden, die Kultur dahin zu bringen.

00:15:30: Erzähl doch mal ein bisschen von dem Projekt und wie es dazu kam.

00:15:35: Ja, das passt eigentlich ein bisschen zu dem,

00:15:37: was ich vorher über Feminismus gesagt hab.

00:15:39: Also so, ähm, es gibt mich's Gutes, außer man tut es,

00:15:43: um mit Erich Kestner zu sprechen.

00:15:45: Und ... ähm ... ich ... äh ...

00:15:48: wohne in der Nähe, also Friedrichstraße, Checkpoint Scharlig,

00:15:52: kennt eigentlich fast jeder, der mal irgendwann

00:15:55: und irgendwie in Berlin war.

00:15:56: Und nur ein paar Hundert Meter weiter von diesem Touristen-Hotspot

00:15:59: und auch dem schicken Teil der Friedrichstraße

00:16:02: ist eben ein Platz der Meeringplatz.

00:16:04: Ähm ... wo übrigens auch in Steinwurf entfernt die SPD-Zentrale

00:16:09: ist das jüdische Museum.

00:16:11: Also es ist so mitten von allem.

00:16:13: Aber es ist ein toter Winkel,

00:16:16: der ähm ... äh ... sehr stark migrantisch geprägt ist.

00:16:19: Arabisch und türkischstämmige Menschen.

00:16:22: Ähm ... äh ...

00:16:24: soziale Wohnungsbau, wo ein Berechtigungsschein

00:16:26: überfüllte Wohnungen, ähm, wirklich und ... und ein ...

00:16:30: man kann wirklich sagen, so ein Großstadtghetto,

00:16:33: wo ähm ... äh ... es ... also kulturelle Angebote

00:16:36: nur im Rahmen von sozialen Initiativen ... ähm, gibt.

00:16:41: Und äh ... die Menschen, also vor allen Dingen die Jugendlichen,

00:16:45: auf dem Platz hocken und uns ziemlich einen Unschug veranstalten,

00:16:48: muss man sagen. Also es gibt sehr viele Schlägereien,

00:16:51: es gibt äh ... auch stärkere, krassere Gewalttaten,

00:16:55: sehr viele Drogen.

00:16:56: Ähm, also das ist ein ... ein ... ähm ... wirklich ... äh ...

00:17:00: also mitten in der Stadt, aber gleichzeitig völlig vergessen

00:17:03: von der Stadt an einem, wie schon gesagt, toter Winkel.

00:17:07: Und da ich immer überlege, wenn ich irgendwas als belastend,

00:17:11: ungerecht, falsch empfinde, was kann ich machen

00:17:14: und was sind sozusagen meine Bordmittel,

00:17:16: dann ist mein Hauptbordmittel Kino. - Ja.

00:17:19: Wie lange über Kino geschrieben hab jetzt mit der Agentur,

00:17:22: wir vertreten ähm ... ähm ... filmschaffende, ähm ...

00:17:26: wir ... wir machen Veranstaltungen.

00:17:28: Also Kino spielt eine große Rolle in meinem Leben.

00:17:31: Und ähm, also war es naheliegend,

00:17:35: dass was da als Problem so augenfällig ist,

00:17:38: dass Menschen einfach ähm ... ähm ...

00:17:40: ähm ... vergessen werden, ähm ... vergessen sind

00:17:44: und da ihnen ähm ... nicht nur ein Filmprogramm zu bieten,

00:17:48: sondern eben auch die Menschen, die die Filme machen.

00:17:51: Und ähm ... inklusive der Stars,

00:17:53: die mitspielen, an diesem Platz zu bringen.

00:17:55: Aber im Vorfeld auszuloten mit den Menschen am Platz,

00:17:58: die sind immer noch was interessiert.

00:18:00: Wer sind ihre Helden und Heldinnen?

00:18:02: Und insofern ist das jetzt das dritte Jahr,

00:18:06: in dem wir ein Open-Air-Kino im Sommer machen.

00:18:09: Und wie du schon angesprochen hast, am Anfang ... ähm ...

00:18:12: hat ... also stieß es auf, sagen wir mal, wenig gegenliebe,

00:18:17: weil das Prinzip Kino, also das Kino ist einfach etwas,

00:18:21: das mag man kaum glauben.

00:18:22: Was aber am Mehringsplatz die Menschen gehen, nicht ins Kino.

00:18:26: Sicher einige wenige, aber von den knapp 7.000 Menschen,

00:18:30: die da wohnen, sicherlich ein Bruchteil.

00:18:32: Und es geht sogar so weit, als wir verteilen,

00:18:35: dann auch als ich immer mit meinen Kollegen so Flyer und bewerben das.

00:18:39: Ähm ... - Und ... äh ...

00:18:41: dann hab ich einen jungen Mädchen so einen Flyer gegeben

00:18:44: und dann guckte sie drauf und sagte sie,

00:18:46: "Ach, ist das wieder dieser Außenfernseher."

00:18:48: (Lachen)

00:18:49: Und das fand ich so ...

00:18:51: ich fand's irgendwie total ... sweet,

00:18:54: aber irgendwie auch, dass ein Open-Air-Kino,

00:18:57: also eine große Leinwand, ein Außenfernseher ist,

00:19:00: weil das der Begriff dafür ist. - Ja.

00:19:02: Weil die Idee einer Kinoleinwand überhaupt so ...

00:19:05: ähm ...

00:19:06: Und insofern ... ähm ... war ...

00:19:09: diese ersten Veranstaltungen, dass man auch einfach da sitzen bleibt,

00:19:12: 90 Minuten oder zwei Stunden und sich das anschaut,

00:19:15: das musste tatsächlich in gewisser Weise gelernt werden.

00:19:19: Und wir mussten aber auch lernen,

00:19:21: es ist ja nicht immer nur die eine Seite, die lernen muss.

00:19:24: Dass wir nicht so denken können,

00:19:26: ach, wir glauben, das ist ein cooler Film für die Leute,

00:19:29: sondern dass wir so Film für Film besser verstanden haben,

00:19:33: was die Menschen interessiert, dort,

00:19:35: wo sie bei der Stange bleiben.

00:19:38: Ähm ... und was für die auch wichtig war,

00:19:41: apropos bei der Stange, dass wir bei der Stange bleiben,

00:19:44: weil im zweiten Jahr war das dann so, dass ...

00:19:47: dass die gemerkt haben, nee, das war jetzt nicht jemand,

00:19:50: der hier so ein bisschen Kultur, ein bisschen Winken kommt,

00:19:53: dass wir wiederkommen, jetzt kommen wir im dritten Jahr wieder.

00:19:57: Und jetzt fragen auch ein paar von den Jugendlichen,

00:20:00: ob sie beim Aufbauen mithelfen sollen.

00:20:02: Und es kommt halt immer Checker Tobi,

00:20:05: dass der Stammgast und Stargast jedes Jahr,

00:20:07: weil auch was mir gar nicht so klar war,

00:20:10: ich hab ja auch mit meinen Vorurteilen zu tun.

00:20:12: Ich dachte, dass jemand, der beim Kika ... ähm ...

00:20:17: ... Erklärvideos macht,

00:20:19: beim öffentlich-rechtlichen Kinderfernsehen,

00:20:22: in diesem migrantischen Milieu überhaupt keine ...

00:20:25: keine ... keine Fans hat.

00:20:27: Und genau das Gegenteil war der Fall.

00:20:29: Es kam, als der da war, sofort kam, bin ...

00:20:32: Minuten, hunderte von Kindern und sind komplett durchgedreht.

00:20:35: (Lachen)

00:20:36: Und zwar so in so einem ...

00:20:38: eigentlich sehr auch ...

00:20:40: äh ... also ... beklemmenden Double-Take,

00:20:43: wenn man so will, bei ersten Mal haben die gesagt,

00:20:46: ey, ist das Checker Tobi, wie so Leute auf Promis reagieren.

00:20:49: Ey, guck mal, das ist der ja in echt.

00:20:51: Ich hab natürlich sehr einen Promi und muss es erst mal ...

00:20:55: checken, ha? Checken.

00:20:56: Ja, danke. - Und das Zweite war dann,

00:20:58: aber das meine ich mit Double-Take,

00:21:00: dieses ... die Unglaubigkeit, dass der hier ist.

00:21:04: Der ist hier.

00:21:05: Das haben die überhaupt nicht verstanden.

00:21:07: Warum so jemand hier bei Ihnen erst so niemand ist.

00:21:10: Und das bricht ... mein nicht besonders weiches Herz dann doch,

00:21:14: dass du so siehst, dass die gar nicht damit rechnen,

00:21:17: dass jemand berühmt ist, tatsächlich zu Ihnen kommt.

00:21:21: Und das ist ...

00:21:23: Aber ja, kommt jetzt im dritten Jahr,

00:21:25: das ist ja auch einfach toll,

00:21:27: der Trifftunner findet das Projekt toll.

00:21:29: Und die kommen natürlich allumsonst, logisch.

00:21:32: Das ist alles ja low-budget, also no-budget,

00:21:34: wenn man so will, die Leute zahlen keinen Eintritt.

00:21:37: Ja, du kletzst es also auf eigene Kosten.

00:21:39: Du schenkst quasi ...

00:21:41: dieses Kulturprojekt, was du quasi stiftest.

00:21:43: Ja, es gibt nur 'ne Unterstützung,

00:21:45: kleine vom ...

00:21:47: ... Senat, respektive ...

00:21:50: Es nennt sich so sozialer Zusammenhalt.

00:21:53: Aber klar, wir ...

00:21:55: So, aber das ist ...

00:21:57: Ich find den Ausdruck so blöd, dass man was zurückgeben möchte.

00:22:01: Sagen wir mal, aber ich finde,

00:22:03: wir haben es eigentlich immer so gehandhabt,

00:22:06: dass wir ...

00:22:07: einen etwas schließenden Prozentsatz dessen,

00:22:10: was wir machen, investieren in ...

00:22:13: ... ja, ...

00:22:15: ... Projektemenschen, die ...

00:22:17: Ja, die wir als ...

00:22:19: Als gutes Investment, also gutes moralisches Investment betrachten.

00:22:23: Ja, schöne Sache.

00:22:24: Ich bin ja von Hause aus Verleger, und hab auch ganz viele ...

00:22:28: ganz viele, aber so jedes Jahr mal ein Charity-Buch.

00:22:31: Ein Benefitbuch, von dem wir nicht verdienen, sondern ...

00:22:34: entweder Spenden oder zur Leseförderung machen oder eben ...

00:22:39: Ja, weil wir jemanden oder eine Sache, wie zum Beispiel jetzt,

00:22:42: die deine Lyrik veralern wollen.

00:22:44: Also das Prinzip ist mir ...

00:22:46: Ja, weißt du, ich glaube, das ... - Sehr nah.

00:22:49: Sagen wir mal. - Entschuldigung.

00:22:51: Da sind wir wieder bei dem ...

00:22:53: Also im Englischen gibt's ja diesen "Aus der Put your money",

00:22:56: "where your mouth is".

00:22:58: Also im Grunde, also worüber ...

00:23:01: Oder wo man redet, das sollte man auch irgendwie beatmen,

00:23:04: um's mal sehr frei zu übersetzen.

00:23:06: Ja. - Und ich denke, dass ...

00:23:09: Niemand mehr ...

00:23:12: nur ...

00:23:14: für sich und seine Interessen oder die seiner Nächsten ...

00:23:19: irgendwie sich noch einsetzen kann.

00:23:22: Natürlich kann man das.

00:23:24: Und vor allem, aber ich finde,

00:23:26: gerade wenn man anfängt, sehr viel Meinung rauszuballern,

00:23:29: bin ich immer der Achtung, Meinung,

00:23:33: dass es auch ein Engagement braucht.

00:23:38: Was ich sag noch mal, also du merkst, ich hab so ein Problem

00:23:41: mit dem richtigen Posten in sozialen Medien

00:23:43: und dass man ein Activist ist, aber sozusagen online.

00:23:48: Weil ich schon denke, dass ...

00:23:51: die Welt da draußen an ganz vielen Stellen so Handreichungen braucht.

00:23:58: Und dass jeder und jede, der und die kann,

00:24:02: auch irgendwie was tun muss, sonst kommen wir wirklich nicht weiter.

00:24:08: Und insofern achte ich das als eine große Selbstverständlichkeit

00:24:12: des Menschen, die warum auch immer,

00:24:14: sei es weil sie gesund sind, weil sie wohlhabend sind,

00:24:17: weil sie erfolgreich sind oder einfach,

00:24:20: weil sie einen Minimum an Kapazität dafür haben,

00:24:23: dass sie auch wirklich über diesen Tellerrand nicht nur gucken,

00:24:28: sondern auch gehen und wirklich was verändern.

00:24:31: Und da finde ich nicht so wichtig, was es ist,

00:24:33: weil es wird ja ständig gesagt, die werden nicht gesehen,

00:24:36: da muss man hingucken und sicher richtig.

00:24:40: Ich glaube, man sollte seinen Blickfeld so weit halten,

00:24:43: wie es denn nur geht.

00:24:45: Aber es gibt so einen seltsamen Satz,

00:24:50: der auch der Titel von Boris Pymons Buch ist,

00:24:53: "Wir können nicht allen helfen oder man kann nicht alle retten".

00:24:57: Das sagen meistens Leute, die ihn aber niemand retten.

00:24:59: Weil wenn ich alle retten, kann rettet man da niemanden.

00:25:02: Was ja irgendwie auch Quatsch ist, aber umgekehrt

00:25:05: gilt für mich auch, dass man schon ein bisschen fokussieren muss

00:25:11: auf einige Felder oder von mir ist es auch nur eins,

00:25:15: in dem man wirklich aktiv ist,

00:25:17: weil sonst entsteht so ein ganz großer Zerflusungsprozess.

00:25:21: Und wenn ich das noch ergänze und noch im Umgang mit den Künstlern,

00:25:25: in denen wir vertreten, die natürlich 30 Anfragen am Tag bekommen

00:25:28: für Projekte, die von denen mindestens die Hälfte

00:25:32: extrem unterstützungswürdig ist,

00:25:35: aber wir raten unseren Klienten immer dazu,

00:25:39: sich auf ein bis zwei Projekte zu konzentrieren

00:25:44: und das dann richtig zu machen und da wirklich in die Tiefe zu gehen

00:25:48: und in die Dauer und auch mit Expertise,

00:25:52: oder diese Expertise auch zu entwickeln,

00:25:54: weil man dann wirklich eine Tiefenwirkung erzielen kann.

00:25:59: Während dieses eine Petition hier unterschreiben

00:26:01: und offene Briefe finde ich genauso blöd wie

00:26:04: in der Postings tut mir leid, wenn ich da immer wieder rumreite

00:26:07: auf diesen Lippenbekenntnissen oder Social Media Bekenntnissen

00:26:12: und Erstunterschriften dies, dass sichtbar machen,

00:26:17: Öffentlichkeit, ja, ja.

00:26:21: Aber ich sage noch mal, es ist wenig wert,

00:26:24: wenn man sich dann in seine Wohnung setzt

00:26:26: und irgendwie sein Golden Vitriva streichelt

00:26:30: und irgendwie das Leder auf seinem Imsessel poliert

00:26:34: und irgendeine Meinung zu irgendeinem Krieg oder so ins Netz bläst.

00:26:39: Ja, und du hast es ja auch so schön gesagt,

00:26:44: wo man die Weide of your mouth ist,

00:26:46: aber es ist ja auch unter demokratischen Gesichtspunkten.

00:26:49: Letztendlich ist ja die Partizipation

00:26:52: an gesellschaftlichen Prozessen, auch an Gestaltungsprozessen,

00:26:55: also auch an kreativen Prozessen und Kultur,

00:26:58: ist ja auch ein ganz demokratisches Prinzip,

00:27:01: dass man nicht nur konsumiert, dass diese Gesellschaft

00:27:04: nicht nur eine Hülle ist,

00:27:06: im Sinne einer Verwaltung, die man bezahlt,

00:27:08: dafür, dass Straßen gemacht werden

00:27:10: und dass die Polizei ein Feuerwehr funktionieren,

00:27:12: sondern dass das ein aktives soziales Gefüge ist.

00:27:17: Und das letztendlich auch eine Verantwortung

00:27:19: für jeden Einzelnen bedeutet.

00:27:20: Und wie du sagst, nicht jeder hat vielleicht die Kapazität,

00:27:23: aus welchen Gründen noch immer monetär, zeitlich,

00:27:26: aber wenn man sie hat oder wenn man sich da vielleicht

00:27:28: auch ein bisschen berufen fühlt,

00:27:30: dann ist es ja etwas, wovon Kultur lebt.

00:27:33: Wir sind ja so ein bisschen, so kommt es mir zumindest vor,

00:27:36: ich weiß nicht, wie du das empfindest,

00:27:38: hat sich so was Breit gemacht,

00:27:42: dass die Leute so viel vom Staat verlangen,

00:27:44: Führung zu sagen, was richtig ist,

00:27:47: wann man rausgehen darf, wie man atmen soll,

00:27:50: wann es zu heiß ist für einen.

00:27:53: Aber auch der Ruf von vielen Bürgern immer,

00:27:55: das muss dann der Staat für mich auch klären.

00:27:57: Das ist natürlich so eine spätkapitalistische Haltung

00:28:01: gegenüber dem Staat und gegenüber so einer Verwaltung,

00:28:04: die auch ein bisschen eigenartig ist,

00:28:06: dass die Menschen so wenig Selbstverantwortung übernehmen wollen.

00:28:10: Also vielleicht in der Masse, vielleicht auch nicht jeder,

00:28:12: aber ich weiß nicht, wie du das empfindest.

00:28:15: Ja, ich kann so, also sicher, was dran ist,

00:28:21: aber es gibt ja beides gleichzeitig,

00:28:24: das eine ist viel vom Staat erwartet, immer mehr,

00:28:27: die Anti-Einsamkeitskampagne hätte man vielleicht bei dir

00:28:31: noch ergänzen können, also das viele Dinge,

00:28:33: die vielleicht im eigenen Handelsspielraum auch liegen,

00:28:41: dass das delegiert mit einerseits und andererseits.

00:28:44: Gibt es natürlich auch genau das Gegenteil,

00:28:46: dass man sich gegen so ein Dirigismus verwehrt

00:28:50: und auch das ist ja durch die Pandemie noch mal verstärbt worden,

00:28:54: dass man eben genau diese sogenannte Bevor- mundung

00:28:58: sich entziehen möchte.

00:29:00: Und ich glaube, da wird gerade was neu adjustiert und verhandelt.

00:29:07: Und ich finde jetzt diese, also diesen Vorstoß von dieser Pause,

00:29:11: der ja auch jetzt nicht originär ihrer ist,

00:29:15: aber diese Initiative gegen Einsamkeit und diese Maßnahmen,

00:29:23: ja, und dass das so zu einem Thema gemacht wird,

00:29:28: das hat mich auch ein bisschen erstaunt im Kontext dessen,

00:29:32: was du sagst, dass ja, es ist nicht nur ein Thema,

00:29:37: sondern es ist ein trauriger Tatbestand,

00:29:40: aber dass sich die Politik jetzt dessen annimmt,

00:29:43: das bedeutet auch so was wie natürlich

00:29:46: eine, ach Bankrott Erklärung ist, zu stark,

00:29:50: aber dass man sieht, dass eine Gesellschaft nicht mehr

00:29:52: aus eigenen Mitteln verhindern kann, dass Menschen,

00:29:56: also manche fühlen sich nur einsam, die größte Gruppe war ja,

00:30:00: glaube ich, die 19 bis 29 Jahre, wo ich auch denke,

00:30:02: jo, Leute, nee, aber diese wirklich vielen, vielen, vielen,

00:30:09: alten und sehr alten Menschen, wo einfach wirklich alle Saloppgesach

00:30:14: weggestorben sind und wo es auch keinen interessiert,

00:30:17: ob die alte Dame nebenan jetzt einfach seit einer Woche

00:30:19: mit niemand mehr gesprochen hat.

00:30:21: Und da würde ich auch wünschen, dass meint ich,

00:30:27: mit dem was tun ist, ist so leicht, einfach mal nebenan

00:30:31: irgendwo klingeln zu gehen für jeden und jede von uns.

00:30:36: Und weil du das auch sagst, dass nicht jeder hat die Kapazitäten

00:30:40: zu helfen, also meine Erfahrung ist wirklich sehr, sehr oft gewesen,

00:30:44: dass die mit wenig Spielräumen mehr machen

00:30:48: als die mit vielen Spielräumen.

00:30:50: Also ich habe das oft, weil ich auch relativ engagiert bin

00:30:55: in der Arbeit mit Geflüchteten und das habe ich sowohl 2015/16

00:31:00: als auch jetzt in den letzten zwei Jahren, als es um Unterbringung

00:31:05: und Versorgung der Ukraine hing, dass es nicht die Leute waren

00:31:10: mit den 200 Quadratmeter Wohnungen, die mal zwei Zimmer,

00:31:13: also das haben sie vielleicht mal sechs Wochen dann gemacht,

00:31:15: dann war es aber auch, dann wollten sie erleben zurück,

00:31:18: während wirklich Menschen, die sehr kleine Wohnungen haben,

00:31:23: Familien aufnehmen, die da immer noch wohnen,

00:31:26: also auf 60 Quadratmeter oder so,

00:31:28: dann ein Zimmer für eine dreiköpfige Familie eher dauerhaft freimachen.

00:31:32: Und das ist jetzt nicht anekdotische Evidenz,

00:31:34: sondern ein Verständnis davon, dass Unterstützung und Solidarität

00:31:40: nicht so ein Ornament ist, was man mal kurz an sein Leben sich heftet,

00:31:47: um so ein Abbeleglammer zu gehen.

00:31:50: Ich habe auch gewolfen, sondern dass das was ist, also das nicht immer darum geht, wie es mir gerade geht,

00:31:56: sondern das ist vielleicht wichtiger, dass diese Familienzimmer hat, weil sie sonst in irgendeiner Massenunterkunft sind,

00:32:03: als die Tatsache, dass jetzt ich morgens nicht mehr pünktlich in mein Wadezimmer komme oder so.

00:32:08: Also es sind so Abwägungen, aber es ist keinesfalls so, dass je mehr Mittel, desto mehr Bereitschaft zur Unterstützung

00:32:19: nur, weil von der Politik, das finde ich immer ein bisschen schwierig, die Politik oder die Zivilgesellschaft,

00:32:26: was ist die Politik, aber es gibt so viel Sonntagsreden und so viel Duktus der Sonntagsreden.

00:32:36: Und wenn ich mir jetzt anhöre, was anlässt ich des katholischen Kirchentages in Erfurt,

00:32:41: das ist ja auch Kurios in Thüringen, wo es halt 7% Katholiken überhaupt nur gibt, das dann...

00:32:47: Naja, auch gut, aber das dann vom Bundespräsidenten bis Außenministerinnen und so weiter alle appellativ unterwegs sind.

00:32:57: Und ich finde es ist oft entweder preaching to the converted, dass man sich immer an die richtet, die eh schon katholisch sind,

00:33:08: oder dass man aber umgekehrt die anderen Gegen, die man sich auch verbal zumindest aufstellt, auch da nicht mehr erreicht.

00:33:19: Und da ist glaube ich so ein ganz großer Graben in der Mitte, weil die so denken, wie ich, den muss ich nicht mehr erzählen,

00:33:26: was ich und sie denken sein. Und die, die nicht so denken, die erreiche ich nicht durch diese Art von Selbstvergewisserung.

00:33:37: Und das ist glaube ich ein wichtiges Feld, wie man nicht immer mehr von dem selben macht,

00:33:46: sowohl der Abgrenzung wie der Affirmation, sondern wie man neue Sprache und neue Wege findet, um schwierige Zustände auch wirklich zu überwinden.

00:33:59: Ja, du bist ja auch durch die Agentur, bist du ja auch sehr stark am Puls der Zeit natürlich auch, dass du das zu liest und aufnimmst.

00:34:07: Und du repräsentierst ja sehr viele Künstlerinnen und Künstler.

00:34:10: Und ich könnte mir vorstellen, dass du dadurch auch vielleicht ein besseres, ja, ein besseren Seismografen in dir hast,

00:34:21: als viele, weil du ja sozusagen so nah in der Kultur auch im Praktischen bist und doch so viele Dinge, die geschrieben und die gedacht werden,

00:34:30: auch quasi ja so ein bisschen durch dich durchfilterst. Was würdest denn du sagen, sind so die drängenden Fragen der Zeit,

00:34:39: also aus so ganz deiner subjektiven Perspektive? Oder vielleicht bist du es auch ein bisschen losgerissen,

00:34:48: aber vielleicht ein Dreitägig, oder so ein bisschen losgerissen.

00:34:51: Also, ich glaube schon, das ist fast ein Binnereim, also Realität versus Gerät.

00:34:57: Also, wir leben in und mittels Geräte und deren Nach- und Weiterrüstung, also Stichwort AI und so weiter, oder gar nicht unser weiter,

00:35:11: sondern die zieht sich ja in Windeseile einerseits und das ist sicher auch interessant und hilfreich in vielerlei Hinsicht.

00:35:22: Und auf der anderen Seite müssen wir ein reales Leben leben.

00:35:25: Und auch hier, weil ich von Graben gesprochen habe, da ist ein Graben zwischen, also ich kenne wirklich viele Menschen,

00:35:34: die nicht mal mehr telefonieren wollen oder können und das ist eine Form von Fokussiertheit auf auch digitale Umwege durchaus gibt.

00:35:52: Also, ich habe in euch im Restaurant gesehen, wie zwei Freundinnen wirklich die Speisekarte abfotografiert haben

00:35:59: und als sie bestellt haben, also sie saßen im Lokal, als sie bestellt haben, haben sie nicht von der Speisekarte bestellt,

00:36:05: sondern von der abfotografierten Speisekarte in ihrem Handy, also die Richtige haben sie dann zugeklappt.

00:36:10: Und das fand ich so ganz interessant, weil es so sinnlos, weil es ja egal wo du es abliest,

00:36:16: aber das ist da nochmal diesen Umwegbrauch danach zu schauen.

00:36:21: Und ich merke tatsächlich, wenn ich U-Bahn, S-Bahn und ähnliches fahre,

00:36:26: ich würde sagen, es sind jetzt inzwischen acht von zehn Personen, die auf ihr Smartphone schauen,

00:36:33: während sie fahren und es werden auch bald zehn von zehn sein.

00:36:37: Also, ich will das jetzt auch alles nicht schlechter, ich merke nur, ich kucke Menschen gerne an oder ich starre sie vielleicht auch zu sehr an,

00:36:49: aber diesen Blick auf Welt, auf Dinge, auf Umwelt, den eracht ich als wichtig, dass wir es sehen.

00:36:59: Und weil ich glaube, dass eine Kommunikation sich daraus auch ergibt aus dem Direkten miteinander,

00:37:08: die eine andere Qualität hat als die Gefilterte.

00:37:12: Und viele, wir sind so gewohnt alles jetzt, also wir sagen ja nicht mehr, dass schrecklich ist,

00:37:19: wenn das etwas dort passiert, sondern wir sagen, wenn wir die Bilder von dort sehen.

00:37:26: Oder wir sagen auch nicht, dass Dinge getan werden müssen, sondern wir sagen, da müssen wir eine Debatte führen.

00:37:34: Wir sind so gewohnt über so eine Logik dessen, was wir über soziale Medien, über alles das, was jetzt mal sehr verkürzt,

00:37:48: das Internet uns ermöglicht.

00:37:50: Und diese Dynamiken haben wir uns und Sprachwelten haben wir uns zu eigen gemacht.

00:37:58: Und das wird, glaube ich, für viele Menschen zunehmend schwieriger mit einem realen Leben abzugleichen.

00:38:06: Also ein Beispiel vielleicht, wenn man irgendwas an irgendeiner Stelle möchte und sei es nur einem Kaffee etwas bestellen möchte,

00:38:15: dann sagen die Menschen nicht, die da bedienen, es dauert noch zwei Minuten, aber dann komme ich,

00:38:22: sondern die sagen, ja, ich komme gleich, weil es schon wieder ein Kollege krank und sie wissen ja, wie schwer es ist, Personal zu bekommen.

00:38:29: Es gibt so eine Ausreitung der Klagezone.

00:38:33: Und in der Zeit, wo das erklärt wird, hätte man vielleicht auch eine Bestellung aufnehmen können.

00:38:38: Und es wird aber immer bezug genommen auf einen Diskurs, sie wissen ja, also wenn sie ein Heimplatz suchen für ihr alten Eltern,

00:38:48: dann ist auch nicht die Antwort des realistisch gesagt, da dauert es so und so lange.

00:38:53: Ich würde Ihnen empfehlen, vielleicht dort und dort nochmal zu schauen, sondern man bekommt ein sehr lange ausführliche Beschreibung des Pflegenotstandes,

00:39:00: von dem man ja sicher schon gelesen und gehört hat und so.

00:39:03: Und ja, habe ich gelesen und gehört, nur diese Fähigkeit zu sagen, okay, hier ist eine Frau, die kommt mit einem Thema.

00:39:11: Ich kann da eine Antwort darauf geben, die eine gewisse Klarheit und Stringenz hat.

00:39:16: Das ist auch was, was, glaube ich, angesichts der Tatsache, dass man lieber so ein Umweg über Diskurse, die wir ja alle kennen und medialisierte Diskurse,

00:39:25: das hilft nur, glaube ich, nicht, es hilft nicht weiter.

00:39:30: Also wir, es gibt so Rückpässe, also in unserem realen Leben vollziehen wir ständig Rückpässe an unsere, ich sage mal, digitale oder auch mediale Abrichtung.

00:39:42: Und das lässt unser direktes Miteinander irgendwie verarmen.

00:39:49: Und das ist jetzt nicht, meines Erste größte politische Probleme, aber es ist so in dem, wie ich durch den Tag gehe und Alltag erlebe,

00:39:58: erlebe ich das als ein Problem, muss man sagen.

00:40:03: Und die Einsamkeitsthematik, über die wir gerade sprachen, die hauptsächlich bei der 19 bis zu der 22-jährigen Auftritt,

00:40:09: die ist der beste Beweis dafür, weil die sind ja am meisten an den Geräten und die sind ja wahrscheinlich am wenigsten einsam,

00:40:14: die sind ja mit einer Schule eingebunden, in einer anderen Sozial- und Ausbildung.

00:40:19: Die sind ja nicht wahrscheinlich in den ganzen Tag zwangsläufig, so wie wir, am Arbeiten, 12 Stunden am Tag,

00:40:26: sondern haben ja auch noch Freizeit und Aktivitäten sicherlich noch mit Schulkameraden verbunden.

00:40:33: Und ich glaube, das ist ja auch schon mal ein ganz gutes Zeichen dafür, dass die fortschreitende Digitalisierung in den Kommunikation

00:40:40: eigentlich nur zur Vereinsamung führen kann.

00:40:42: Sie führt interessanterweise auch dazu, dass meine ich mit diesem Gap zwischen Leben und digitaler Kommunikation,

00:40:52: dass es auf der einen Seite eine unglaublich achtsame Kommunikation gibt.

00:40:56: Also immer, ich hoffe, es geht dir gut und bei Zoom so alle abholen und erstmal Checking in und Checking out

00:41:04: und wirklich sehr gewaltfrei achtsam, was aber oft dazu führt, dass Konflikte gar nicht mehr adressiert werden,

00:41:15: dort wo sie beginnen oder noch abzuwenden werden, sondern das ist dann ganz plötzlich von einer extrem zugewandten

00:41:24: und achtsamen Kommunikation zu einem Ghosting-Wechsel.

00:41:29: Das kennt man ja aus verschiedenen Lebensbereichen, aber es ist auch im Beruf so, dass dieses "Ich gehe jetzt".

00:41:36: Ja, und warum hast du nicht vorher was gesagt?

00:41:38: Nee, das konnte ich irgendwie nicht.

00:41:43: Also es gibt auf der einen Seite so eine Überkommunikation, die sich aber über die eigentlichen Konflikte legt

00:41:48: und deren Handling irgendwie nicht mehr möglich ist.

00:41:52: Und deswegen kann man die Dinge nur mit Abbruch regeln.

00:41:55: Also ich glaube, dieses Phänomen des Ghostings einfach, ich liebe dich über alles,

00:42:02: bis die Frau meines Lebens oder das ist die Stelle meines Lebens zu innerhalb von weniger Tagen, Wochen und so.

00:42:08: Ach nee, doch nicht.

00:42:10: Das ist natürlich klingkorios, passiert aber, wie wir alle wissen, extrem häufig.

00:42:16: Und das ist schon auch das, weil du von der Einsamkeit sprichst, das ist ja auch,

00:42:21: also das heißt, man kann in so einer geglätteten Kommunikation, die die Schwellen des oder Schwieriges ausklammert,

00:42:32: entsteht natürlich auch deswegen eine Form von Einsamkeit, weil es ja kein echter Dialog ist.

00:42:39: Das ist eine sehr beheilvolle Welt, normierter Sprachgebäude und innerhalb derer,

00:42:47: man eigentlich selber so abrutscht und dann kommen, dann brechen irgendwann die Impulse durch

00:42:52: und weil das aber nicht mehr Teil eines Dialoges sein kann, entstehen dann so Abbrüche.

00:42:58: Und sowohl diese extreme Intensität, dieses HDGDL, dann habe ich ganz doll lieb und so zu,

00:43:06: ich bin jetzt weg.

00:43:09: Das ist, auf der einen Seite hast du das Gefühl, du bist Herr und Herren deines Lebens,

00:43:15: weil du kannst sich entscheiden, wo gehe ich hin, wo gehe ich wieder raus,

00:43:18: aber auf der anderen Seite wirfst du dich natürlich immer wieder auf dich selbst zurück,

00:43:22: weil du nicht zulässt, dass in sowohl die extreme Zuwendung wie extreme Ablehnung

00:43:30: überhaupt die andere Person und Position noch einzudringen vor mag.

00:43:36: Und paradox formuliert ist es so, je autonomer ich agiere und je mehr ich alles

00:43:44: maßschneidere auf meine Bedürfnisse, desto mehr verliere ich mich eigentlich,

00:43:49: weil natürlich, dass ich, dass selbst, sich erst wirklich formt in dieser ganzen,

00:43:56: in dieser ganzen Prozesshaftigkeit zwischen mir und dem anderen und dem, was daraus entsteht.

00:44:02: Und insofern ist die Einsamkeit eigentlich auch eine Art von Ich-Allergie,

00:44:09: dass man so sehr sich überall selbst begegnet, weil man alles entlang seiner eigenen Bedürfnisse

00:44:18: und Vorlieben eingerichtet hat, bis man irgendwann merkt, dass darüber so eine Ich-Hermetik entsteht,

00:44:23: die schwierig ist zu überwinden.

00:44:28: Was glaubst du, diese Angst vor Konflikten oder diese Konfliktvermeidung,

00:44:32: die dazu führt, dass die Konflikte unter, wie du schon sagst,

00:44:35: unter der geglätteten Oberfläche letztendlich so lange schwälen, bis man dann in so einen Extrem umkippt

00:44:39: und dann halt ghosted oder einfach weggeht, wo ist die gute alte Dialektik hin?

00:44:43: Also, wann haben wir begann, dass man Angst hatte, Konflikte auszutragen,

00:44:48: oder im Sinne von, du hast die man nicht hat, die andere, lass uns reden.

00:44:51: Und selbst wenn man nicht zusammenkommt, dann okay, ich habe eine andere Mannschaft zu,

00:44:55: aber wir können ja trotzdem in einen Bier trinken gehen oder einen Kaffee trinken.

00:44:58: Was ist bei der Sfeier, so eine, einfach auch eine Diskurslogik,

00:45:03: die wir jetzt in den 70er, 80er, 90er Jahren ja noch hatten, auch in der Politik, nicht?

00:45:08: Ich meine, wo glaubst du, das gibt es nicht?

00:45:11: Ich glaube, die Dialektik, okay, das sind zwei, also ich glaube, das eine ist die Art von Kommunikation,

00:45:16: das andere ist also, der Dialektik setzt ja erstmal eine Liebe zur Komplexität

00:45:25: und voraus und vielleicht auch eine gewisse philosophische Grundkenntnisse,

00:45:32: die vielleicht auch nicht überall als Sexier achtet werden.

00:45:36: Und die mangelnde Konfliktfähigkeit liegt, glaube ich, in dem begründet,

00:45:44: dass wir, jetzt würde ich doch mal sagen in der Gesellschaft,

00:45:49: auf eine Art und Weise auch in der Erziehung Kinder sehr lange sehr stark vermitteln,

00:45:59: dass sie an vielen Stellen natürlich auch hier wieder nicht überall,

00:46:02: dass sie der Narbe der Welt sind, dass das gerade bei getrennten Eltern,

00:46:09: wo beide Elternteile dann sehr stark versuchen, keinesfalls der schlechtere Elternteil zu sein

00:46:16: und so eine Art von auch alles, was man selbst als Härtenempfindet, seinem Kind zu ersparen und so weiter,

00:46:22: und diese Kinder werden ja jetzt auch langsam erälter und kommen auf den Arbeitsmarkt

00:46:30: und können nicht kommen darauf klar, wie sie selber ausdrücken,

00:46:35: und plötzlich jemand sagt, nee, das ist der Text aber schlecht, den du beschrieben hast,

00:46:39: oder so geht das aber nicht.

00:46:41: Und dann, wenn man dann diese Idee, dass man dann diskutieren,

00:46:45: dass man manchmal einfach, wenn man Dinge erledigen muss,

00:46:48: wenn sie einfach erledigen muss und vielleicht auch wenn was nicht gut ist,

00:46:52: man auch einfach gesagt bekommen muss, dass es nicht gut ist und so weiter,

00:46:56: und ich stelle oft fest, dass das einfach gar nicht mehr möglich ist,

00:47:01: weil das als gewaltsame Kommunikation empfunden wird.

00:47:10: Also das ist so ein Teil und der andere Teil ist natürlich,

00:47:14: dass auch seit der Pandemie die Frage so, wie geht es dir,

00:47:19: seelische Gesundheit, körperliche Gesundheit in allen Nürnsten so wichtig geworden ist,

00:47:26: wie es mir geht, weil ich kann, wenn es ist, habe ich nur ein Genießt

00:47:31: oder habe ich doch Covid und kann ganz viele Menschen anstecken,

00:47:35: uns oder viele von uns oder aber sicherlich als kollektiv auch in so ein Primat,

00:47:42: dessen wie geht es mir und das genau zu untersuchen und dem so eine Bedeutung beizumessen.

00:47:51: Und das ist dann auch so, finde ich, bisweilen, so hat so ein Ausmaß von so einer Selbstpathologisierung auch angenommen,

00:48:01: die natürlich schwierig ist, wenn ich immer dabei bin zu untersuchen, wie es mir gerade geht,

00:48:06: das behindert ja auch bisweilen, dass man vielleicht über das machen,

00:48:10: irgendwie das auch mal in der Lage ist, nach hinten zu stellen,

00:48:16: weil wie ich für ihn schon meinte, es gibt so viel zu tun.

00:48:19: Und wenn ich immer überlege, ist es gut für mich, was geht mir das, was macht das mit mir,

00:48:27: dann also in der Zeit, wo ich darüber nachdenke, hätte ich eigentlich schon fünf Sachen erledigen können.

00:48:33: Und das finde ich als schwierig, dass so viel Zeit darauf verwendet wird,

00:48:40: jeweils zu schauen, wie es einem selber geht und was Dinge mit einem machen,

00:48:46: weil das merkt man schon auch. Aber nochmal vielleicht ein solcher Dialektik.

00:48:51: Ich glaube, es gibt generell so was wie eine Intellektualität Skepsis,

00:48:59: um nicht zu sagen Feindlichkeit, weil natürlich komplexe Gedanken, eine gewisse Wissenstiefe,

00:49:10: das ist ja auch was, was du nicht so ganz so schnell in die Welt blasen kannst.

00:49:13: Natürlich ist das ein Distinktionsmerkmal immer noch in bestimmten Kreisen, aber nicht mehr.

00:49:18: Es ist nicht mehr das, was im direkten Miteinander und im wahrnehmbaren öffentlichen Diskurs

00:49:28: so eine Rolle spielt, also genau zu formulieren, Gedanken zu beleuchten, historisch zu hinterlegen.

00:49:40: All diese Dinge findet das in Teilen statt, aber es lässt sich oft tweet- und post-länge

00:49:49: nicht bringen oder auf Wahlplakate. Und das hat dazu geführt, dass es ein Primar der Meinung gibt.

00:49:59: Es ist ja auch oft, wenn man mit Menschen diskutiert und sie wirklich wiederlegt mit Fakten

00:50:05: können sie immer noch sein Nächste bei meiner Meinung oder Achtung, mein Bauchgefühl oder so.

00:50:10: Und dann denkt sie ja gut, ja, wow, klar. Das ist so wie ein allversüchtiger Mann,

00:50:16: der denkt, du hast ihn mit 20 Männern betrogen und wenn du irgendwie nachweist,

00:50:21: dass es gar nicht möglich ist, der dann immer noch sagt, aber ich weiß es, ja, ich weiß es.

00:50:26: Und du denkst, okay, ja klar, aber vielleicht weißt du auch nur, was du wissen möchtest.

00:50:32: Überhaupt glaube ich, agieren wir so in Beziehungskategorien miteinander.

00:50:37: Also Dinge, die eigentlich vielleicht sogar nicht mal in liebes und sonstige private Beziehungen gehören.

00:50:44: Aber wenn dann bitte auch nur daran und wir haben irgendwo diese Beziehungsebene in zu viele Bereiche

00:50:51: erweitert, die davon nicht wirklich profitieren.

00:50:58: Ich kenne das Kennen, ich muss immer am Telefon, ich merke es, wenn ich manchmal so Leute anrufe,

00:51:03: so mein Anwalt und von dem ich schnell eine Auskunft brauche und dann merke ich,

00:51:07: dann sage ich, muss ich noch schnell fragen, wie es dir geht?

00:51:10: Und der ist dann außer sich gesagt, nee, nee, ist schon okay, aber so dieses,

00:51:15: das zu vergessen zu fragen, geht es dir gut, ja, ich glaube nicht.

00:51:23: Und ich möchte aber leider selber gar nicht so gefragt werden, wie es mir geht,

00:51:26: weil das auch das wäre, die wahren Antworten wären dann zu kompliziert.

00:51:31: Man sagt am Ende doch immer, ja, ja, gut und egal, unabhängig davon abstimmen

00:51:36: und dann finde ich es auch keine so nette Geste, dass man es den anderen fragt,

00:51:40: wenn man ihn da eigentlich nur zu einem Euphemismus einlädt.

00:51:44: Du warst ja auch lange in New York und ich habe auch ein paar Jahre in New York gelebt

00:51:48: und das ist ja das "How are you?" ist da ja, er fordert ja keine Antwort, ne?

00:51:52: Genau.

00:51:54: Gut, ja, dann zack weg, das ist so eine Floskel geworden,

00:51:59: das schmeißt man sich ja eigentlich nur so einen Kopf im Frei geht.

00:52:04: Ja, genau, und wir tun aber so, als meinen wir das wirklich ernst,

00:52:08: so, und ja, den man sagt ja auch gar nicht nur, wie geht es dir,

00:52:11: sondern man sagt, und geht es dir gut, schon so flehendlich, das sagt mir bloß nicht,

00:52:15: dass es dir nicht gut geht.

00:52:17: Genau.

00:52:19: Stimmt.

00:52:21: Und dann gibt es aber auch natürlich die andere Art,

00:52:24: dann gibt es ja dieses "der Kaufmann klagt", kennst du das?

00:52:27: Das haben wir hier so im Kreativen nicht so viel,

00:52:29: aber es gibt es ja manchmal, wenn man so Leute, die so sehr kaufmisch geprägt sind,

00:52:32: die immer sofort so ein Klagelied anstimmen,

00:52:35: um sozusagen das Geschäft besser anzubahnen, um bessere Koalition zu haben

00:52:40: oder dass man Forderungen nicht so stark stellt und nicht so schnell oder so strengt.

00:52:44: Das finde ich auch immer ganz lustig, so eine durchscheinende Kommunikation,

00:52:47: die man merkt, dass es so ein Knopf war, weil es immer das Gleiche war.

00:52:51: Ja, aber Klage, genau, ist der Kaufmann, aber ich glaube,

00:52:53: dass das tatsächlich die Klage im Moment ...

00:52:57: ... in Mode geworden ist.

00:52:59: ... sozusagen die Sprachform unserer Zeit ist, ja, dass das schon die Klage ist.

00:53:05: Also, weil, also früher sagte man, wer zahlt schafft an,

00:53:12: ich glaube, wer klagt schafft an, also das, dass eine Art und Weise ist, wie man ...

00:53:17: ... also auch wenn die Politik einer der Standardsätze der Politik ist, ja,

00:53:22: man muss die Ängste der Menschen ernst nehmen, und ich glaube das nicht.

00:53:28: Also, also ich glaube, dass man das, was Menschen wollen und können,

00:53:36: ernst nehmen muss und sie stärken muss in dem, was sie können und tun,

00:53:41: ja, sollen und wollen.

00:53:44: Und sie in ihrer Angst abholen, bedeutet da ja auch eine Verstärkung,

00:53:49: und das ist so eine Pseudohempartie, dieses erstmal-a-Problem, zuhören, zuhören.

00:53:55: Und kann da, kann man sagen, ihr wissen so was, aber irgendwie so sehr interessiert mich das gerade nicht,

00:54:01: weil ganz ehrlich so schlimm, finde ich das nicht.

00:54:04: Damit sind sie ja raus aus dem Spiel und ich glaube, das heißt nicht,

00:54:10: dass es um Empathie-Feindlichkeit gibt oder da, wo Probleme sind, die nicht zur Kenntnis genommen

00:54:17: oder sogar auch an der Beseitigung mitgearbeiten werden soll, aber dieses erstmal,

00:54:21: die Klage, der den großen Raum geben, das verstehen, mitfühlen, ja und dann,

00:54:28: also dann ist eigentlich der Tag schon rum.

00:54:31: Und es hilft ja nichts, wir kommen ja nicht weiter und es ist auch die Klage vertieft

00:54:38: und verbreitert auch auf den blöden Zustand.

00:54:41: Kennst du das, wenn man so durch den Regen läuft und es echt scheiße ist,

00:54:44: und es total durch den Nest und denkt so, okay, halbe Stunde, dann haben wir es geschafft

00:54:49: und dann ist da jemand neben einem Dörfer, die ständig sagt, boah ist das scheiße,

00:54:53: boah bin ich nass und so, wo man immer denkt, ja, ich weiß, ja,

00:54:57: aber lass uns doch lieber klären, dass wir eine halbe Stunde zu Hause sind

00:55:02: und dann irgendwie ein heißes Bad nehmen, aber so dieses so, Mann ist das kalt,

00:55:07: Mann bin ich nass und so, so ein bisschen ist das, das bedeutet ja nicht,

00:55:12: dass die Probleme nicht da sind, es bedeutet nur, dass die Ausfülligkeit ihrer Benennung

00:55:18: sie nicht löst, sondern die Laune noch weiter in den Keller bringen.

00:55:23: Stimmt, und stattdessen ist doch, dass diese Schönheit und diese Befriedigung in dem Tun,

00:55:28: die doch dem gegenübersteht und so wahnsinnig gut für allen ist.

00:55:33: Und das Tun ist ja auch dein zweiter Vorname, dein Dritter.

00:55:40: Ja, ich glaube, das Stichwort ist ja auch für den Wort unserer Zeit,

00:55:45: aber das ist eines gegen das ich nichts habe,

00:55:48: ausnahmsweise ist eben Selbstwirksamkeit, und das finde ich wirklich was Schönes zu sehen.

00:55:54: Ich kann was lösen.

00:55:57: Ich aus einer Idee wird was ein Problem, ich bin ein Problem angegangen,

00:56:03: auch nach Heilung ist möglich und natürlich nicht immer und überall

00:56:07: und oft ist es pfeifen im Wald, aber es ist doch so viel toller,

00:56:12: darüber zu reden, was man tun kann.

00:56:16: Ich liebe auch diesen Gruß in bestimmten Kreisen,

00:56:20: in dem es was geht.

00:56:22: Ich finde das eine ganz tolle Begrüßung,

00:56:25: weil das finde ich nicht gehts dir gut,

00:56:28: sondern was geht dir, und dann in einen Austausch zu gehen,

00:56:32: was so geht, was vielleicht auch miteinander geht.

00:56:35: Das finde ich ganz toll,

00:56:37: irgendwie muss man ja auch seine gute Laune bewahren.

00:56:40: Stimmt.

00:56:42: Ich habe noch mal Stichwort zu deinem schönen Projekt,

00:56:45: über das wir auch gesprochen haben.

00:56:48: Ich will nur, dass wir vielleicht nochmal kurz zu dem Projekt,

00:56:51: auch nochmal die Termine nennen und du vielleicht noch etwas zum Programm sagst,

00:56:55: mir ist durchaus aufgefallen, du hast ja auch gesagt,

00:56:58: ihr habt die Filmauswahl auch ein bisschen angepasst,

00:57:01: dass die Leute sehen, es ist mir aufgefallen.

00:57:04: Die Auswahl klingt relativ türkisch, von den Namen her.

00:57:08: Das kann man ja so sagen, oder?

00:57:10: Du wirst mich jetzt korrigieren, wie es richtig ist.

00:57:13: Aber vielleicht können wir noch mal für die Zuhörerinnen und Hörer,

00:57:16: die es jetzt so im Kopf haben, auch noch mal so ein bisschen die Termine,

00:57:19: den Rahmen und so ein bisschen erzählen, was sie erwartet,

00:57:22: dann hätten wir vielleicht, glaube ich, einen schönen Schluss gefunden

00:57:25: aus der Selbstwirksamkeit in die Welt,

00:57:28: und wo viele Leute auch dich, dein Team

00:57:31: und deine Arbeit noch mal persönlich kennenlernen können.

00:57:34: Ja, ihr merkt, dass hier in der Alp, ja, wie alles passiert gleich,

00:57:39: die Selbstwirksamkeit ist auch...

00:57:41: Ja, also wir geschmarten am 22.6.

00:57:45: mit der Verfilmung von Fatma Eidimers Roman Elbogen,

00:57:50: wo es um eine junge Deutsch-Türkchen geht,

00:57:56: die deren Zorn sie in größere Probleme haben,

00:58:02: und der Film startet im September in den deutschen Kinos,

00:58:06: und wir haben den in Bune schon am Platz, was uns sehr freut,

00:58:11: dass das als Premiere da möglich ist,

00:58:14: weil das ist auch wieder so eine Geste zu sagen,

00:58:17: wir machen hier was Besonderes.

00:58:20: Es kommen auch alle, also jetzt Teamregie,

00:58:25: und das wird unser großer Auftakt sein.

00:58:28: Und wir werden dann, ich habe schon erwähnt, auch Ende August,

00:58:32: also jetzt, bevor ich alle Termine durchhechelt,

00:58:35: tatsächlich wieder Checker Tomi kommen,

00:58:37: am 31. mit Schulbeginn zum Schulbeginn.

00:58:40: Wir sind immer Samstags, es ist immer Samstagsabend,

00:58:43: unter dem Friedensengel am Meeringplatz,

00:58:47: und wir werden dann enden tatsächlich am...

00:58:52: ich glaube, 17. September kann man aber auch noch

00:58:56: im Kino am Meeringplatz in Star und Ähnlichem nachlesen.

00:59:01: Wir werden dann enden mit Koi,

00:59:04: ein Film, der auch Einwanderungsgenerationen nachzeichnet,

00:59:10: aber werden davor ein Film zeigen,

00:59:13: der tatsächlich am Platz entstanden ist,

00:59:16: über arabischstämmige Frauen am Platz,

00:59:21: der heißt durch unsere Augen,

00:59:23: das hat eine Regisseurin gemacht, die wir mit den Frauen

00:59:27: verbunden haben, und es ist so eine Art Selbstporträt,

00:59:31: eine halbe Stunde, also eher kurz Film,

00:59:34: von Frauen, die aus ihrem Leben und ihrer Lebenswelt

00:59:38: am Platz erzählen,

00:59:41: und den werden wir eben am Platz den Menschen auch zeigen,

00:59:45: sodass das auch so eine Art Spiegelung ist,

00:59:47: damit wir eben nicht nur die Menschen,

00:59:50: die auf die Zeit sind, mit sich bringen,

00:59:53: sondern auch etwas, was vor Ort entstanden ist,

00:59:57: und auf Freunde und so zum Abschluss eigentlich sehr.

01:00:00: Aber es sind alles Filme, die auch...

01:00:03: wir zeigen übrigens auch das Lehrheitszimmer zum Beispiel,

01:00:06: weil das ja auch zum einen Oscar nominiert.

01:00:11: Das finden wir auch wichtig.

01:00:13: Auch da werden wieder die Mitwirkenden,

01:00:16: und Macher*innen einfach kommen.

01:00:19: Und es ist eben auch die Geschichte in einem schulischen Milieu,

01:00:23: was dann auch interessant ist,

01:00:26: es ist interessant für Eltern, es ist interessant für Kinder,

01:00:29: es geht letztlich um Gerechtigkeit.

01:00:31: Das ist ein Film von Ilka Çatak,

01:00:34: der ja auch so ein türkischer Einwanderer ist,

01:00:37: aber hier aufgewachsen.

01:00:39: Und das ist sozusagen, wenn man so will,

01:00:41: ein Deutsch gelesener Film,

01:00:43: auch schon allein wegen des sehr deutschen Titels Lehrheitszimmer,

01:00:46: aber es vermischt sich ja alles inzwischen sehr, sehr stark.

01:00:50: Und dafür steht hier auch in Kino.

01:00:52: Und es ist ja auch toll, dass wir in Kino haben,

01:00:54: dass diese migrantischen Welten erzählt,

01:00:57: dass denen eine Geschichte gibt

01:00:59: und inzwischen auch zunehmend eben von Menschen,

01:01:01: die selber diesen Milieus entstammen.

01:01:03: Und das ist ja was, wo ich immer sagen würde,

01:01:06: das interessiert nicht nur migrantisch geprägte Brennpunkte,

01:01:09: Zuschauer*innen, sondern das ist ja auch ein Kino,

01:01:12: was das Kino hierzulande einfach extrem befruchtet.

01:01:16: Insofern freuen wir uns, wenn die Menschen von Platz kommen

01:01:19: und wir freuen uns, wenn Menschen,

01:01:21: die da noch nie waren, auch an den Platz kommen.

01:01:24: In diesem Sinne, finde ich, hast du schon das perfekte Schluss?

01:01:27: Wir verlinken alle Informationen in den Show-Nords.

01:01:30: Liebe Heike, vielen Dank für das Video.

01:01:32: Vielen Dank.

01:01:34: Ich würde mich auch gerne sagen,

01:01:36: dass es eine sehr schöne Gespräche gibt.

01:01:39: Ich würde mich auch gerne sagen, dass es eine sehr schöne

01:01:42: Gespräche gibt.

01:01:44: Ich würde mich auch gerne sagen, dass es eine sehr schöne Gespräche gibt.

01:01:47: Ich würde mich auch gerne sagen, dass es eine sehr schöne Gespräche gibt.

01:01:50: Ich würde mich auch gerne sagen, dass es eine sehr schöne Gespräche gibt.

01:01:53: Ich würde mich auch gerne sagen, dass es eine sehr schöne Gespräche gibt.

01:01:56: Ich würde mich auch gerne sagen, dass es eine sehr schöne Gespräche gibt.

01:01:59: Ich würde mich auch gerne sagen, dass es eine sehr schöne Gespräche gibt.

01:02:02: Ich würde mich auch gerne sagen, dass es eine sehr schöne Gespräche gibt.

01:02:05: Ich würde mich auch gerne sagen, dass es eine sehr schöne Gespräche gibt.

01:02:08: Ich würde mich auch gerne sagen, dass es eine sehr schöne Gespräche gibt.

01:02:11: Ich würde mich auch gerne sagen, dass es eine sehr schöne Gespräche gibt.

01:02:14: Ich würde mich auch gerne sagen, dass es eine sehr schöne Gespräche gibt.

01:02:17: Ich würde mich auch gerne sagen, dass es eine sehr schöne Gespräche gibt.

01:02:20: Ich würde mich auch gerne sagen, dass es eine sehr schöne Gespräche gibt.

01:02:23: Ich würde mich auch gerne sagen, dass es eine sehr schöne Gespräche gibt.

01:02:26: Ich würde mich auch gerne sagen, dass es eine sehr schöne Gespräche gibt.

01:02:29: Ich würde mich auch gerne sagen, dass es eine sehr schöne Gespräche gibt.

01:02:32: Ich würde mich auch gerne sagen, dass es eine sehr schöne Gespräche gibt.

01:02:35: Ich würde mich auch gerne sagen, dass es eine sehr schöne Gespräche gibt.

01:02:38: Ich würde mich auch gerne sagen, dass es eine sehr schöne Gespräche gibt.

01:02:41: Ich würde mich auch gerne sagen, dass es eine sehr schöne Gespräche gibt.

01:02:44: Ich würde mich auch gerne sagen, dass es eine sehr schöne Gespräche gibt.

01:02:47: Ich würde mich auch gerne sagen, dass es eine sehr schöne Gespräche gibt.

01:02:50: Ich würde mich auch gerne sagen, dass es eine sehr schöne Gespräche gibt.

01:02:53: Ich würde mich auch gerne sagen, dass es eine sehr schöne Gespräche gibt.

01:02:56: Ich würde mich auch gerne sagen, dass es eine sehr schöne Gespräche gibt.

01:02:59: Ich würde mich auch gerne sagen, dass es eine sehr schöne Gespräche gibt.

01:03:02: Ich würde mich auch gerne sagen, dass es eine sehr schöne Gespräche gibt.

01:03:05: Ich würde mich auch gerne sagen, dass es eine sehr schöne Gespräche gibt.

01:03:08: Ich würde mich auch gerne sagen, dass es eine sehr schöne Gespräche gibt.

01:03:11: Ich würde mich auch gerne sagen, dass es eine sehr schöne Gespräche gibt.

01:03:14: Ich würde mich auch gerne sagen, dass es eine sehr schöne Gespräche gibt.

01:03:17: Ich würde mich auch gerne sagen, dass es eine sehr schöne Gespräche gibt.

01:03:20: Ich würde mich auch gerne sagen, dass es eine sehr schöne Gespräche gibt.

01:03:23: Ich würde mich auch gerne sagen, dass es eine sehr schöne Gespräche gibt.

01:03:26: Alex Bräucher fragt sich und seine Gäste, was eigentlich gerade los ist.

01:03:31: [Musik]

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