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#83 Khesrau Behroz über seinen True-Crime Podcast "Judging Amanda Knox"

Shownotes

In dieser Episode spricht Khesrau Behroz über die Entstehung des Podcasts 'Judging Amanda Knox' und die Herausforderungen und Kniffe bei dessen Produktion. Der Podcast beleuchtet den berüchtigten Fall von Amanda Knox, einer amerikanischen Studentin, die wegen des Mordes an ihrer Mitbewohnerin in Italien zunächst verurteilt und später freigesprochen wurde. Insgesamt saß sie vier Jahre unschuldig in Haft. Khesrau betont die Bedeutung von Authentizität und Erzählkunst im Podcast, sowie dem Einsatz von Musik und Sounddesign, um das Hörerlebnis zu intensivieren. »Judging Amanda Knox« erzählt in acht Folgen von der Frau, die als »Engel mit den Eisaugen« berühmt wurde. Die US-amerikanische Studentin verbringt ab September 2007 ein Auslandssemester im italienischen Perugia – dann wird sie plötzlich beschuldigt, gemeinsam mit ihrem Ex-Freund und einem weiteren Mann ihre Mitbewohnerin getötet zu haben. Die Meldung geht um die Welt, Medien stürzen sich auf die Geschichte der »schönen Studentin«, hinter deren perfekter Fassade angeblich eine Teufelin steckt. Heute, mehr als 15 Jahre später, weiß man: Amanda Knox war unschuldig, ihre Verhaftung und Verurteilung eine Kette von Fehlern der Behörden. Doch viele Menschen halten Knox bis heute für eine Mörderin. Es ist die Geschichte einer maßlosen Dämonisierung – einer falschen Verurteilung in und außerhalb des Gerichtssaals. Um die Dynamik des prominenten Falles zu verstehen, sprachen die Macher direkt mit Amanda Knox und anderen Beteiligtigtem wie dem damaligen Staatsanwalt. Und sie beschäftigen sich auch kritisch mit dem Hype um True Crime – und damit, was dieser Hype mit uns als Medienrezipient:innen wie auch als Medienschaffenden macht. Knox lebt mittlerweile mit Ehemann und Kindern in Seattle. Das Erlebte wird sie nie wieder loslassen. Seid gespannt…

*

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*

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Transkript anzeigen

00:00:00: * Musik *

00:00:02: Tage wie diese.

00:00:06: Alex Bräucher fragt sich und seine Gäste, was gerade los ist.

00:00:12: Herzlich willkommen zu Tage wie diese.

00:00:18: Ich freu mich heute auf Kesschraub-Behrors.

00:00:21: Hallo, Alex.

00:00:22: Kesschraub, du bist schon das zweite Mal da.

00:00:25: Heute mit dem brandneuen Produkt.

00:00:28: Produkt klingt zu schrecklich, marketingmäßig.

00:00:30: Mit einem tollen neuen Podcast.

00:00:32: Das ist das, was du machst mit anderen.

00:00:35: Hochwertige Content.

00:00:37: Wir haben in einem einjährigen Sprint ein neues Produkt erschaffen.

00:00:42: Schöne, schönes Paradoxon, einjähriger Sprint.

00:00:47: Jetzt neu, der einjährige Marathon.

00:00:51: Aber wirklich toll.

00:00:52: Judging Amanda Knox heißt es

00:00:56: und ist jetzt frei verfügbar und für Spiegel plus Kunden

00:01:00: schon immer ein bisschen früher.

00:01:02: Du hast es mit deiner Produktionsfirma gemeinsam mit Spiegel produziert.

00:01:06: Das ist ein toller Ritterschlag.

00:01:08: Es war nicht so, dass deine Produktion nicht erfolgreich war.

00:01:12: Man denkt an Kui Bono, What Happen to Kenyepsen und alles andere.

00:01:16: Aber das ist ja auch noch mal im internationalen Kontext

00:01:21: noch mal eine ganz andere Nummer, oder? Amanda Knox.

00:01:25: Ja, ich sehe den Dritter Schlag auf beiden Seiten.

00:01:29: Da kommen zwei gute Welten zueinander, so sehe ich das.

00:01:34: Zum anderen, klar, ist ein sehr enthaltsnahes Thema.

00:01:38: Das ist auch etwas, was uns beschäftigt hat.

00:01:41: Wir werden primär englischsprachige Stimmen hören.

00:01:44: Auch viele italienische Stimmen, die wir übersetzen müssen.

00:01:47: Das war in dem Prozess auch ein bisschen komplizierter.

00:01:51: Keiner von uns kann richtig gut italienisch.

00:01:53: Man musste sich das auch noch mal anhören.

00:01:56: Wir mussten den Kram übersetzen lassen.

00:01:58: Wir hatten vor Ort in Italien eine Übersetzerin mit dabei,

00:02:01: die das quasi mal live übersetzt hat.

00:02:04: Alles ein bisschen größer, komplizierter auch.

00:02:07: Aber irgendwie haben wir es dann doch gemeistert.

00:02:09: Ja, erst mal herzlichen Glückwunsch.

00:02:12: Ich hatte die Gelegenheit, weiter reinzuhören.

00:02:15: Gerade heute ist die dritte Folge online gegangen.

00:02:18: Für die anderen müssen wir noch warten.

00:02:20: Aber die können schon mal die ersten beiden hören.

00:02:23: Du beschreibst es, was mir aufgefallen ist,

00:02:26: und besonders ist, denn viele Leute sitzen an einem Mikrofon

00:02:29: und reden mit zwei Menschen, so wie wir.

00:02:32: Aber ihr seid wirklich überlehngereist.

00:02:34: Auch zu Amanda Knox in die USA, man hört sie da auch im Orn.

00:02:38: Das gibt ja einen ganz anderen Eindruck.

00:02:42: Ich persönlich bin jetzt noch nicht ganz bis zum Ende.

00:02:46: Aber bisher ist mir Amanda Knox auf irgendeinem Art sympathisch.

00:02:50: Weil sie assortend dich beschrieben wird.

00:02:53: Und es ist auch so scheinbar relativ offen mit einem rumgehen.

00:02:56: Das ist ständig kifft und dass sie Männer ausprobiert.

00:03:00: Man erfährt so viel auch Privatis.

00:03:02: Das ist, glaube ich, das Schöne, die Geschichte.

00:03:05: Man hat das Gefühl, das ist eine Suspens-Tramaturgie.

00:03:08: Weil man weiß, wie es ausgeht.

00:03:10: Jetzt will man alles irgendwie die Puzzle hören.

00:03:13: Das finde ich richtig spannend gemacht.

00:03:15: Man weiß natürlich, wie es ausgeht,

00:03:18: in dem Sinne, als man weiß, wie weit man es verfolgt hat.

00:03:22: Das ist eine Art, wie sie ihre eigene Geschichte erzählt ist.

00:03:25: Mit welcher Sicherheit sie das auch tut.

00:03:28: Dadurch, dass sie das quasi die Ahne auch schon macht.

00:03:31: Das ist schon sehr oft erzählt, hat die Geschichte.

00:03:34: Das eine, das andere ist, wie gut sie sich an viele Details erinnert.

00:03:38: Ich glaube, das zeichnet auch ihre Erzählung auch aus.

00:03:41: Und zum anderen ist es uns trotzdem wichtig zu sagen,

00:03:44: Amanda Knox ist nicht die Erzählerin der Geschichte,

00:03:47: sondern sie ist eine Protagonistin.

00:03:50: Sie ist trotzdem eine Protagonistin,

00:03:52: die umflankt ist von sehr vielen anderen Leuten,

00:03:55: die dieselbe Geschichte auch erzählen.

00:03:57: Und uns war es wichtig, allen Leuten, so gut es geht,

00:04:01: diesen Raum auch zu geben.

00:04:03: Gleichzeitig journalistisch da einzugreifen, wo wir das Gefühl hatten,

00:04:07: wir müssten hier mal ein paar Sachen gerade ausnahmersagen.

00:04:10: Ja, das ist richtig gut.

00:04:12: Man taucht wirklich auch so ein.

00:04:14: Man fängt an zu erzählen, wie die Studentin dann

00:04:18: auf Italiener Perugia kam und wie das die WG sich aufbaut

00:04:21: und die Freundschaften und wo sie gearbeitet.

00:04:24: Also, man ist richtig tief drin.

00:04:26: Du hast gerade journalistisch gesagt,

00:04:28: ich glaube, hier muss auch noch mal erwähnt werden,

00:04:31: jetzt auch erst bei Minute vier, aber eigentlich hättest schon früher.

00:04:34: Du hast das gemeinsam gemacht mit einer Journalistin,

00:04:37: wahrscheinlich mit einem Riesenteam, aber auch vor Ort,

00:04:41: mit Amanda Knox hat gesprochen und mit dir am Mikrofon,

00:04:44: ist die Journalistin Alexandra Berlin.

00:04:46: Ja, stimmt, das hat sie dich auch im Onion korrigiert.

00:04:49: Ja, das hat sie dich auch direkt im Onion.

00:04:52: Ich finde es schön, dass wir das hier auch noch mal ...

00:04:55: Das Branding aufhört.

00:04:57: Ja, Alexandra, genau.

00:04:59: Na ja, Alexandra, wir haben hier vor über einem Jahr, glaube ich,

00:05:03: ich weiß nicht, wie lange das her ist,

00:05:05: die Idee gehabt, ein Podcast zu machen zu Amanda Knox,

00:05:08: also hier bei "Andan".

00:05:10: Wir wollten unbedingt was mit True Crime machen,

00:05:13: aber auf unserer Art, wir wollten eine Art "Andan-Twist" haben.

00:05:16: Wir hatten auch noch so einen anderen "Twist",

00:05:18: der ist nicht ganz aufgegangen, aber vielleicht,

00:05:21: dass ein Teaser irgendwann bei einem anderen Podcast funktioniert,

00:05:24: er wollte unbedingt eine Geschichte machen.

00:05:26: Amanda Knox hat sich angeboten als Geschichte,

00:05:29: weil das nicht nur ein spannender Fall ist,

00:05:31: sondern auch ein Fall, der viel sagt über unsere Medienrezeption

00:05:35: und die Art und Weise, wie wir diese Geschichten wahrnehmen.

00:05:38: Und dann habe ich eben bei der Suche, bei der ersten Vorrecherche im Grunde,

00:05:42: habe ich so einen Text gelesen im Spiegel von Alexandra.

00:05:45: Und sie hat sie Amanda Knox besucht und mit ihr gesprochen

00:05:48: und so ein bisschen davon auch erzählt, warum dieser Fall,

00:05:52: warum der Fall, Jahre später bei vielen Leuten,

00:05:55: immer noch so im Kopf ist, als der Eng mit den Eisaugen und die Schuldige.

00:05:59: Dass viele also den Teil, dass sie unschuldig ist,

00:06:02: gar nicht mitbekommen haben, dass sie freigesprochen worden ist.

00:06:05: Das fand ich natürlich sehr faszinierend.

00:06:07: Und so kam dann die erste Gespräche mit Alex zustande.

00:06:10: Und Alex meinte auch, ich wollte schon immer mal mit euch zusammenarbeiten.

00:06:14: Ich habe das erste, erstes gutes Treffen mit einer anderen gehabt.

00:06:17: Und dann haben wir uns so langsam vorgerobt,

00:06:19: mit dem Spiegel gesprochen.

00:06:21: Wir hatten zu der Zeit schon 7-1 on-board.

00:06:23: Das sind die Vermarkter dieses Podcasts.

00:06:25: Das ist quasi unser erster Loco-Podcast,

00:06:27: der durch Werbung finanziert ist tatsächlich.

00:06:30: Was für uns ein spannendes Experiment ist,

00:06:33: das passiert sonst nicht so oft.

00:06:34: Es werden sonst werbefinanzierte Podcasts

00:06:37: oft wöchentliche Formate,

00:06:38: so Gesprächs- oder Labepodcasten anführungszeichen.

00:06:41: Und da hat hier 7-1 sichtbar was, hat sich getraut, was neu ist,

00:06:45: auszuprobieren, für ich sehr dankbar bin.

00:06:47: Und dann kam eben das Spiegel dazu.

00:06:49: Die haben gesagt, haben Bock, wir haben da verhandelt.

00:06:52: So hat das dann alles begonnen.

00:06:54: Das Gute an Alex, warum wir mit Alex zusammenarbeiten wollten,

00:06:58: ist natürlich zusätzlich noch der Vorteil,

00:07:00: dass sie Emmerna Knox kennt.

00:07:01: Sie hat Knox über die Jahre schon öfter getroffen

00:07:04: und hat immer wieder über sie berichtet.

00:07:06: Das heißt, sie hat schon direkt so einen Fusse in der Tür.

00:07:10: Und das haben wir dann auch genutzt,

00:07:12: als Möglichkeit auch zu sagen, hey, wir sprechen mit ihr auch.

00:07:15: Und dann ist dann Alex hingeflogen nach Seattle und hat sie getroffen.

00:07:19: Ja, man hört auch die Vertraut halt.

00:07:21: Emmerna Knox macht die Tür auf und ist gleich so freundlich,

00:07:25: offen zugewandt, das ist gar keine Angst.

00:07:27: Man kennt sich. - Ja, supergut.

00:07:29: Also, ja, und auch in dem Zusammenhang

00:07:32: kann man vielleicht auch kurz mal darüber sprechen,

00:07:35: wie besonders ihr den Podcast erzählt.

00:07:38: Weil du hast gerade das Genre True Crime genannt.

00:07:42: Und ich weiß nicht, ob es dir auch so geht,

00:07:44: mich persönlich nervt an normalem True Crime.

00:07:46: Immer diese gespielte Erregung.

00:07:48: Und dann kam einer ins Zimmer, ein Mann.

00:07:52: Nein, ein Mann mit Umhangen und Maske.

00:07:55: Ja. Nein, also, du meinst, ich meine,

00:07:57: diese wahnsinnig vorgelesene Geschichte,

00:08:00: meistens man hört, dass die ins Skript ablesen.

00:08:02: Und dann diese gespielte, ja, ich finde, ganz schrecklich.

00:08:05: Ich meine, das kommt ja offensichtlich gut an.

00:08:08: Aber ihr seid halt ganz anders.

00:08:10: Ihr seid total journalistisch.

00:08:12: Und das Wort ist wahnsinnig verbraucht.

00:08:14: Aber das muss man in eurem Zusammenhang sagen.

00:08:16: Ihr seid total authentisch.

00:08:18: Es ist sogar so authentisch, dass du am Anfang richtig einen mitnimmst,

00:08:22: die Hörerinnen und Hörer, wenn du anfängst

00:08:25: mit deiner Partnerin, mit Alexandra Berlin, zu sprechen.

00:08:28: Und wenn ihr loslegt und auch, wie du mit den Zuschauern reden ...

00:08:32: Du hast auch, ja, auch, wie gesagt, du lässt dich von ihr auch korrigieren.

00:08:36: Wenn du zusammen falsch aussprichst, das haben wir gerade genannt.

00:08:39: Oder du selber bist so ganz zugänglich,

00:08:41: wenn du zur Schule sagst, dass du bei Perugia das Ehren nicht rollen kannst.

00:08:45: Und alles ist so sympathisch.

00:08:48: Man hat total dieses Gefühl, ich sitze so da mit zwei netten Leuten

00:08:52: in der Küche und die erzählen mir die Geschichte.

00:08:55: Das ist bei uns ...

00:08:57: Das macht bei vielen Podcasts, bei allen Podcasts bei uns,

00:09:00: wie nennt das immer so die Verformung des Gedankens?

00:09:03: Wir beim Sprechen in der Art und Weise, wie wir sprechen,

00:09:07: den Hörerinnen das Gefühl geben, dass der Gedanke sich gerade verformt.

00:09:12: Der überhaupt gerade erst formt.

00:09:14: Das ist natürlich nicht wahr im Backend.

00:09:16: Das ist ein Skript.

00:09:18: Jeder Satz ist durchscriptet.

00:09:20: Das ist alles, was ihr da hört, ist vorgeschrieben.

00:09:23: Auch die Anfangsszene mit Alex beim Einrichten,

00:09:27: die hatten wir zumindest geplant und das mal so aufgezeichnet.

00:09:30: Guck, wie das funktioniert.

00:09:32: Wir wussten, dass wir das machen wollen.

00:09:34: Weil wir glauben, dass wir so eine Brücke vorne brauchen,

00:09:37: um Zugang zu den beiden Leuten zu finden.

00:09:39: Zu mir haben die Leute einen eh schonen Zugang,

00:09:42: weil sie meinen Podcasts schon kennen,

00:09:44: aber wir wollten auch Alex irgendwie introduzten.

00:09:46: Das war so ein guter Hebel, da beide Personen,

00:09:48: die diese Geschichte erzählen werden, irgendwo,

00:09:50: irgendwie einzuführen.

00:09:52: Und du hast gesagt, Authentizität ist das Wichtigste.

00:09:56: Das muss alles glaubhaft sein.

00:09:58: Heißt auch, dass wir versuchen,

00:10:00: die Wörter, die ich markiere ins Skript von Podcasts,

00:10:03: ist oft so, das ist zu raunig.

00:10:05: Also, ich mag es nicht, weil man zu viel raunt.

00:10:07: Und wenn man das Gefühl hat, wir overpromissen,

00:10:10: wir überverkaufen Dinge zu krass.

00:10:13: Das musst du erklären.

00:10:15: Wenn man Dinge zu groß ankündigt,

00:10:17: also wenn man irgendwie so tut,

00:10:19: jetzt hat man den größten Plot Twist der Welt,

00:10:23: und es löst sich dann irgendwie nicht so richtig ein.

00:10:26: Wenn man sagt, wenn ihr die Geschichte hört,

00:10:28: werdet ihr hinterher die Welt besser verstehen,

00:10:30: und dann frage ich mich, ist das so?

00:10:32: Klickt "Babe" überschrift, ne?

00:10:34: Aber bei Sly-10 wirst du staunen.

00:10:36: Richtig, und in diese Falle kommt man oft rein,

00:10:39: weil ich würde das auch niemanden vorhalten,

00:10:41: weil ich denke, das sind einfach die Erzähltraditionen, die wir kennen.

00:10:44: Wir bei "An dann folgende anderen Erzähltraditionen"

00:10:47: versuchen da unsere eigene irgendwie zu bauen.

00:10:49: Aber ich glaube, es ist wirklich eine Frage von Erzähltraditionen.

00:10:52: Wie erzählen wir Geschichten?

00:10:54: Das hat sich jetzt bei "True Crime Podcast",

00:10:57: bei vielen, es ist nur mal so, es ist die Art, wie sie erzählen,

00:11:00: das ist die Art, wie die Leute auch diese Erzählung mögen,

00:11:02: dass es nichts automatisch schlecht ist,

00:11:05: aber es ist etwas, woran sich Leute auch irgendwo auch gewöhnt haben.

00:11:08: Und ich glaube, das so ein bisschen zu brechen

00:11:10: und irgendwie nach neuen Formen zu suchen,

00:11:12: das ist unsere Herausforderung, deswegen will ich noch hinzufügen.

00:11:15: Du hast vorhin gesagt, wir gehen da sehr journalistisch ran, das stimmt.

00:11:18: Ich würde aber trotzdem sagen, journalistisch ist nicht das Erste,

00:11:22: was mir einfällt bei der Art und Weise, wie wir Podcast machen.

00:11:25: Es gibt ja auch sehr große Geschichten mit journalistischem Rückgrat.

00:11:28: Also der Journalismus ist der Rückgrat all der Sachen, die wir machen,

00:11:31: weil alles, was wir da erzählen, muss glaubhaft sein,

00:11:33: muss gefact checked sein, muss natürlich valide sein

00:11:36: und muss überprüft worden sein, all das.

00:11:39: Aber der Journalismus allein, die Fakten alleine,

00:11:42: diesen nicht so interessant.

00:11:44: Ich glaube, am Ende geht es darum, wie verpacken wir das Ganze auf eine Art und Weise,

00:11:47: dass Leute uns acht Ebenen lang zuhören

00:11:49: und dass sie am Ende hoffentlich nicht nur verstanden haben,

00:11:52: wie die Geschichte wirklich passiert ist,

00:11:55: sondern vielleicht haben wir sie auch inspiriert,

00:11:57: ein bisschen, wenn sie aus dem Fenster schauen, in die Welt hinausgehen,

00:12:00: Dinge mit anderen Augen zu sehen. Das ist unsere Herausforderung.

00:12:03: Stimmt. Das hast du, natürlich hast du es dir auch ausgedacht und da,

00:12:07: aber ich hätte dich jetzt journalistisch genannt, du hast für dich recht.

00:12:10: Eigentlich ist das Storytelling und das Drumherum,

00:12:12: das Menschlich, das, was man erfährt über den Menschen,

00:12:15: über die Umstände, über die anderen Menschen.

00:12:17: Ist eigentlich das viel stärker auch,

00:12:19: als ich gerade ein bisschen davon berichtet habe,

00:12:21: was mein Eindruck war, habe ich auch eigentlich das alles genannt,

00:12:24: was Drumherum ist und nicht die Fragen und nicht das hat.

00:12:26: Stimmt, du hast für dich recht.

00:12:29: Und ich finde auch, du hast gesagt, das ist eine Erzähltradition,

00:12:32: ich finde, es ist aber auch, wie soll ich sagen,

00:12:34: eine Kommunikationsform, die du wählst,

00:12:36: weil du halt sagst, hey, am Anfang zu den Leuten,

00:12:38: das ist niederschwellig und du sagst nicht, liebst du Publikum,

00:12:41: hey, Leute, Freunde, du bist, sagen wir, da so anfassbar,

00:12:46: dass ich auch finde, es hat auch so viel anders Statement,

00:12:48: wenn man sozusagen den Prozess so deutlich macht.

00:12:50: Seine Schwächen auch einfach im Onen sagt und so.

00:12:53: Das ist auch schön, weil, wie du schon sagst,

00:12:55: dieses so, hey, hört unbedingt rein, ihr müsst, das ist das Beste der Welt,

00:12:59: das ist halt auch ein bisschen lame,

00:13:01: das ist so ein bisschen TV-mäßig, ein bisschen von gestern.

00:13:05: Ja, dieses hey, machen wir vorne halt, das war,

00:13:08: glaube ich, das aus Qibono 1 damals entstanden mit Ken Jepsen.

00:13:11: Das war, da war ich noch mit Tobi und so noch im Studio Tobi-Baugache

00:13:16: von Studio Bumms.

00:13:18: Da kam das irgendwie einfach, da haben wir hey gesagt

00:13:20: und ich glaube, Tobi hat das mal irgendwie gesagt,

00:13:22: das ist unser Disneyland-Moment, das ist irgendwie wichtig,

00:13:24: dass wir Leute erstmal vorne so ein bisschen Vorfreude Zeit geben

00:13:29: und da Informationen eigentlicherweise auch geben,

00:13:32: die nicht so wahnsinnig wichtig sind.

00:13:34: Also ich sag dann, hey, das ist ein Podcast, den ihr jetzt hört.

00:13:37: Das ist von... - Ja, das ist ein Vorhalt.

00:13:39: Ja, es ist ein Angang und der Spiegel und so weiter,

00:13:41: das ist alles so ein bisschen dieser Vorlauf, aber der Effekt ist natürlich,

00:13:43: dass Leute die Stimme hören, dass sie drauf gepolt sind,

00:13:47: bevor wir dann quasi so ein bisschen in medias Rees anfangen zu erzählen.

00:13:50: Ich finde die Vorstellung, dass wenn jemand auf dem Podcast dings "Play" drückt

00:13:54: und ich bin sofort in der Action drinne,

00:13:56: finde ich viel schwieriger als wenn ich sage, ich drück "Play"

00:13:59: und dann habe ich erstmal so 10, 15 Sekunden so ein bisschen so vorgeplänkel

00:14:02: und dann mit einmal durch Luft holen, jetzt geht es los,

00:14:06: dann geht es erst los.

00:14:09: Und das sind einfach so, glaube ich, in der Machart einfach Fragen,

00:14:11: die wir uns ständig stellen, ich glaube, das zeichnet doch uns aus so ein bisschen,

00:14:14: deswegen noch über solche Sachen auch da vernachdenken.

00:14:16: Also zu sagen, wie können wir helfen, unseren Zuhörerinnen auch helfen,

00:14:20: unserer Geschichte auch noch besser zu folgen.

00:14:23: Und du hast vorhin gesagt, ein schönes Wort und schönes Bormon,

00:14:27: auch die Verformung des Gedankens,

00:14:29: ich finde auch die Verformung der Erwartungshaltung.

00:14:31: Weil das ist so ein bisschen, man weiß im Grunde, wie der Fall ausgegangen ist,

00:14:34: trotzdem kriegt man hier so viel mit,

00:14:37: dass die Erwartungshaltung in deinem Kopf ständig du hinterfragst

00:14:40: und ständig ändert.

00:14:43: Das habe ich jetzt schon nach den ersten Episoden

00:14:45: und das macht mir auch Lust auf mehr.

00:14:47: Was man auch sagen muss, wie ihr auch noch erzählt,

00:14:50: ihr schneidet Ohrthöne rein in der Originalsprache,

00:14:53: lasst die teilweise stehen, aber übersetzt sie nicht simultan die ganze Zeit,

00:14:58: sondern macht sozusagen in der Erzählung gleich den nächsten Schritt.

00:15:02: Also wenn dann wieder eure Stimmen kommen,

00:15:04: dann geht das gleich auch einen Schritt weiter.

00:15:06: Das heißt, ihr seid, ich weiß nicht,

00:15:08: dass diese Üblichkeit in Deutschland üblich,

00:15:11: dann kommt die Originalstimme, der wird hier runtergefädelt,

00:15:13: und dann setzt jemand drüber, das ist es halt nicht.

00:15:16: Sondern da habt ihr fast ausgedacht.

00:15:19: Ja, das sollte es nicht sein, das machen wir auch selten.

00:15:21: Ich mag das auch nicht, ich finde das wirklich ganz schrecklich.

00:15:23: Also wenn da jetzt irgendwie ein Ton läuft

00:15:25: und dann kommt der Host und übersetzt den Ton 1 zu 1,

00:15:28: finde ich sehr lame.

00:15:30: Ich finde das ein bisschen zu verkünsten, viel spannender,

00:15:34: weil natürlich auch da so ein bisschen die Textur der Collage

00:15:38: noch mal ein bisschen stärker wird.

00:15:40: Also wenn man einen Ton hört, dass ich dann manchmal in der indirekten Rede

00:15:43: manchmal aber auch einfach nur es gar nicht übersetze,

00:15:46: sondern einfach weitergehe, wie auch immer,

00:15:48: dass man ein bisschen damit spielt, manchmal auch mit dem Ton interagiert,

00:15:52: dass man so den vielleicht ein bisschen weiter aufbricht

00:15:54: und immer nach all zwei Worten vielleicht mal übersetzt oder so.

00:15:57: Da experimentieren wir schon viel herum, dieses collagenartige,

00:16:00: das Sounddesign im Grunde genommen, das ist schon ganz wichtig.

00:16:03: Das ist natürlich bei Podcasts, vor allem wenn es so deutsche Stimmen sind,

00:16:07: noch ein bisschen eine andere Herausforderung,

00:16:10: als wenn hier, wir haben jetzt viele italienische Stimmen,

00:16:13: das ist auch so ein Ding, wir haben dann hinterher

00:16:15: auch dänisch Muttersprachler zum Beispiel darüber hören lassen,

00:16:19: und der hat dann mal die ganzen Stellen markiert,

00:16:21: die wir kunstvoll eben anders gemacht haben, also absichtlich,

00:16:24: weil er meinte, na ja, aber jetzt verstehe ich das nicht,

00:16:26: weil klar, an italienische Stimme, die das hört,

00:16:29: würde sagen, ihr übersetzt das quatschig

00:16:31: oder ihr macht da irgendwie irgendwas falsch, irgendwas es mir hat.

00:16:34: Weil plötzlich das, was nur illustrativ sein sollte,

00:16:36: ist plötzlich entscheidend so in dem Augenblick.

00:16:38: Und das ist so ein bisschen die Herausforderung,

00:16:41: dass man so fremdsprachige Podcasts oder Übersetzungen auch geht.

00:16:44: Das ist, dass man sich da irgendwie ein, zwei Gedanken mehr machen muss.

00:16:47: Aber du hast ganz recht, wir versuchen schon immer sehr,

00:16:49: irgendwie kunstvoll eher damit umzugehen und uns andere Wege auszusuchen,

00:16:52: wie wir das machen, das übersetzen oder auch nicht übersetzen.

00:16:56: Ja, das fällt also fort auf.

00:16:58: Man hat direkt das Gefühl, man wohnt in einer anderen Erzählung bei,

00:17:04: die auch so Eigenarten hat, natürlich,

00:17:07: und deswegen aber auch so auffällt, finde ich.

00:17:10: Und so, gerade im Vergleich, klar ist es true crime,

00:17:13: aber ich hätte es jetzt gar nicht in diese Genre gepackt, also vom "Feel".

00:17:17: Und was halt auch in dem Zusammenhang jetzt einfach ganz organisch gesagt werden muss,

00:17:21: ist Musik, unglaublich gute Musik, besondere Musik.

00:17:27: Es wird kein Zufall sein, sag doch mal was dazu.

00:17:30: Weil ich höre dauernd diese Musik und denke so, das ist so schön,

00:17:33: und dann kommt da ein Bangewitz, aber spannend.

00:17:35: Und jetzt habe ich wieder so ein bisschen, was weiß nicht,

00:17:37: leichtfüßiges Erzähl mal was dazu.

00:17:39: Das ist natürlich kein Zufall.

00:17:41: Natürlich.

00:17:44: Das ist für mich einer der wichtigsten Sachen in diesem Doku-Podcast.

00:17:48: Ich glaube, einer der Sachen, die uns auch bis davor herausheben,

00:17:51: so aus diesem Doku-Markt.

00:17:53: Jakob Illi hat die Musik gemacht.

00:17:55: Jakob ist von Elements of Crime, der deutschen Band.

00:17:58: Jakob hat auch, habe ich über Tobi auch kennengelernt,

00:18:03: nämlich der hat "Kui Bono 1" gemacht,

00:18:05: Ken Jepsen und "Kui Bono 2" mit dem Drachenlord.

00:18:08: Jakob hat ein sehr feines Gespür, auch dafür,

00:18:12: welche Rolle seine Musik haben kann in einem Podcast.

00:18:17: Also er hört sich das an, überlegt sich, was passt da rein.

00:18:20: Dann sitzen wir zusammen, wir hören uns die Pisode roh an,

00:18:24: und überlegen uns, wo könnte Musik hinpassen,

00:18:26: und was für eine Musik, also was ist ihre Rolle, was ist ihre Aufgabe?

00:18:30: Für uns ist Musik niemals einfach nur Hintergrundmusik.

00:18:33: Wir machen keine Hintergrundmusik, Musik hat eine Rolle zu erfüllen.

00:18:36: Du hast gesagt, wenn sie beschwingt ist,

00:18:38: eine bestimmte Atmosphäre zu vermitteln,

00:18:41: weil wir sagen, wir brauchen Unterstützung,

00:18:43: vielleicht auch, weil der Originalton das nicht hergibt.

00:18:46: Wenn zum Beispiel eine Person über eine sehr beschwingte Zeit

00:18:49: sehr langweilig erzählt, brauchen wir beschwingte Musik,

00:18:52: um den Leuten zu signalisieren.

00:18:54: Das klingt zwar langweilig, aber es ist beschwingt.

00:18:57: Dann versuchen wir, gleichzeitig zu vermeiden,

00:19:00: dass wir Deutsch mit deutschen Untertiteln machen.

00:19:02: Heißt, wenn da jemand beschwingt redet,

00:19:04: braucht man nicht noch mal beschwingte Musik,

00:19:06: weil er macht das ja schon.

00:19:08: Dann muss die Musik eine andere Rolle übernehmen.

00:19:10: Ja, Grop-Ehr ist da wahnsinnig gut darin,

00:19:13: das auch inhaltlich quasi mitzudenken.

00:19:15: Wir unterhalten uns oft, wir reden oft über den Inhalt,

00:19:18: und kommen dann so über diese Debatte,

00:19:20: darüber, was dieser Podcast ist, was er kommunizieren soll,

00:19:23: kommen wir dann irgendwie zu Motiven, die wir interessant finden.

00:19:27: Man hört auch jetzt bei der Titelmusik von "Judging"

00:19:31: - wir haben keine richtige Titelmusik,

00:19:33: aber über der Titelmusik hört man schon

00:19:35: so ein Ameid Garm aus verschiedenen True-Crime-Musiken.

00:19:38: Das ist schon eine Inspiration, das ist schon ein Hinweis darauf.

00:19:42: Das sind Mutizen dahin.

00:19:44: Das hört man schon, und dann haben wir aber vorne gesagt,

00:19:48: wir überlegen uns, dass wir für diesen Podcast keine Titelmusik machen,

00:19:52: sondern wir haben einfach alle Akte oft angelegt.

00:19:56: Also man hört, ich kündige das ja mal an und sage,

00:19:58: Akt 1, Akt 2, Akt 3.

00:20:00: Und jeder Akt fängt mit einem Ton an,

00:20:02: und dann mit einem, ich sage mal,

00:20:04: mit einem Fragment einer Musik.

00:20:07: Man hört das, und es hört aber auch zack auf,

00:20:09: also es kattet einfach weg.

00:20:11: Und der Effekt ist natürlich, dass man so nach mehr einmal sehen,

00:20:14: man möchte weiter hören,

00:20:16: und zum anderen aber auch das Motiv, was später wieder aufgegriffen wird.

00:20:20: Das ist alles schon sehr, ich finde schon sehr kunstvoll zusammengebaut,

00:20:25: da legen wir schon wahnsinnig viel Energie rein.

00:20:27: Und deswegen auch, um das mal hier noch zu sagen,

00:20:29: finde ich das sehr, sehr schade,

00:20:31: und Musik, zum einen immer noch das Gefühl habe auf einem deutschen

00:20:35: Podcast-Markt wird das sehr stiefmütterlich behandelt und zum anderen, dass es zum Beispiel

00:20:40: bei so Preisen, bei Preisverleihungen, das auch nie beachtet wird. Also ich finde Jacob

00:20:45: Ilja hat schon alle Preise der Welt verdient für seine Podcast-Musik. Gibt's einfach

00:20:49: nicht. Kein beste Musik-Podcast. Janik Werner, unser Tonmann hier, der wirklich tolle Arbeit

00:20:56: irgendwie leistet mit den Collagen und so weiter. Ich würde auch gerne, dass er auch

00:21:00: mal nominiert ist für einen Preis, aber es gibt keinen Preis für beste Sound zu sein.

00:21:05: Und ich finde das sehr, sehr schade, aber auch bezeichnend, weil es eben auch heißt,

00:21:09: dass wir quasi in diesem Bereich in unserer Industrie, in unserer Branche noch nicht so

00:21:13: weit sind. Ja genau, das ist ja eigentlich auch eine junge Branche. Du hast natürlich

00:21:16: recht im Film, ist das ganz normal. Und es gibt ja dieses brummte Beispiel, wenn man

00:21:21: jetzt so einen langen, weiten Schuss, eine Schwenk über der Landschaft sieht. Weißt

00:21:26: ihr Zuschauer ja gar nicht, was er fühlen soll oder was der Regisseur meint, dass er

00:21:29: von Schwenk über eine Landschaft und nach dem, wie die Musik darunter liegt, ob sie

00:21:33: dramatisch ist oder melancholisch oder erhaben, empfindet der Zuschauer die Szene nur durch

00:21:39: die Musik, obwohl es das gleiche Bild ist. Ja, die Karte auch Musik darf auch ruhig manipulativ

00:21:44: sein. Ja. Sound design darf manipulativ sein. Das meint sich vorhin mit, solange der journalistische

00:21:49: Schritt grad bewahrt ist, es ist immer die Frage von, was wollen wir damit erreichen.

00:21:53: Also Manipulation, der Manipulation wegen ist nicht das Ziel, sondern wir haben natürlich

00:21:58: dieser Podcast, dieser acht Episoden, das ist unsere Bühne. Also das ist nicht die

00:22:02: Bühne von Amanda Knox, das ist nicht die Bühne von Raphael Solacito, auch nicht die

00:22:06: Bühne von Giuliano Minini. Das ist unsere Bühne, also die der Leute, die diesen Podcast

00:22:12: machen. Und wir überlegen uns natürlich, was auf dieser Bühne irgendwie passiert. Und

00:22:16: deswegen ist das so wichtig. Ich finde auch gar nicht, dass es Manipulation ist. Ich finde,

00:22:20: das ist ja nur ein Kommunikationsaspekt, wenn man ein Audio-Medium hat, dass man das halt

00:22:24: mit benutzt und du hast es ja auch erzählt, du machst kein Deutsch mit deutschen Untertiteln,

00:22:27: du machst es nur, wenn es auch inhaltlichen Aspekt hat oder unter Streichung. Ich habe

00:22:31: zum Beispiel jetzt auch mal Spannungsmusik gehört am Ende. Und es war auch schön, es

00:22:35: hat mich mitgenommen, es hat nämlich gesagt, okay, jetzt war die Einleitung schön und wir

00:22:39: haben es da so gemütlich in Italien gehabt und Partys. Und jetzt geht es auf einmal zur

00:22:44: Sache. Und es hat mich da auch schön darauf vorbereitet. Das fand ich jetzt nicht schlecht.

00:22:48: Also im Gegenteil, gut, nicht schlecht, weil es sehr verkleinert. Aber es fällt wirklich

00:22:53: auf. Und wenn ich mich richtig entsinne, hattest du auch bei einem anderen Podcast, war nicht

00:22:58: der über Anonymous oder hilft mir weiter? Ich weiß es, ich bin jetzt nicht trittfest.

00:23:01: Hattest du auch mal den Soundtrack als Soundtrack Release parallel?

00:23:05: Schwarz-Rot-Gold. Das haben wir als Soundtrack noch released. Benjamin Dreser hat den Soundtrack

00:23:13: gemacht und hat eine sensationelle Arbeit einfach geleistet. Ich finde, das war im letzten

00:23:18: Jahr der beste Soundtrack irgendwo, also auch außerhalb von der Podcast. Deswegen haben

00:23:25: wir gesagt, wir machen daraus jetzt einfach einen 18-teiligen Soundtrack, den wir veröffentlichten

00:23:29: als ersten Film Release. Warum eigentlich nicht? Hat noch niemand gemacht hier in Deutschland.

00:23:33: Let's go.

00:23:34: Innovativ sein.

00:23:35: Und wenn es jetzt anhört, ich hör es immer noch. Also ich hör den Soundtrack immer noch

00:23:38: ab und zu beim Schreiben. Ich finde, das ist sensationell. Es ist eine so gute Arbeit.

00:23:43: Leider und I appreciate it, so würde ich mal sagen. Die Arten da hätten natürlich wie

00:23:49: wir es hier hören, aber auch industriell and I appreciate it. Also es gibt Benjamin Dreser,

00:23:54: die hat auch was gegönnt, irgendwo bei irgendeiner Verleihung. Also man sagt, hey, das ist sehr,

00:24:00: sehr gute Musik gemacht und sehr, sehr viel Energie aufgewendet, weil er hat wirklich

00:24:04: für jede Episode neue Musik mehr oder weniger kreiert. Und das ist eine sehr krasse Leistung

00:24:09: gewesen. Ich bin da wahnsinnig, wahnsinnig stolz drauf und auch sehr stolz darauf, dass

00:24:12: wir es gemacht haben. Wir machen jetzt aber ein Soundtrack draus.

00:24:15: Ja, das ist gut. Vielleicht bewegst du in der Branche auch was da in die Richtung. Du

00:24:19: hast ja auch Einfluss und bist ja selber viel auf Bühnen. Eine Frage vielleicht für die

00:24:24: Leute, die es jetzt zum ersten Mal hören. Man findet es einfach bei Spotify?

00:24:28: Ja, der Soundtrack. Ja, bei Apple Music, bei Spotify, wo auch immer Musik gestreamt wird.

00:24:38: Da könnt ihr den Soundtrack finden als Schwarz-Rot-Gold-Messutösie zuerst bei Freunden.

00:24:42: Perfekt, Schwarz-Rot-Gold. Ja, Mesut Özil hat ja auch vielleicht dem Podcast ja auch

00:24:47: nochmal Auftrieb verliehen, nachdem er jetzt in der Gefolgschaft von Erdogan dem Spiel

00:24:53: beigewohnt hat. Das war muskulös. Der muskulöse Messut. Ja, ich war ja im Stadion auch, aber

00:25:02: ich habe den nicht gesehen. Du warst auch im Stadion?

00:25:04: Ich war im Stadion bei dem Spiel, aber ich war auf der Trainerseite quasi und diesen

00:25:08: hier auf diesen Boxen gegenüber. Ich habe sehr genau hingeguckt. Auf Twitter habe ich es

00:25:12: gesehen dann, aber der war vor Ort. Den hat man wahrscheinlich nur mit sehr langen

00:25:16: Teelen gesehen oder? Das ist wahrscheinlich, oder? Ja, ich weiß nicht so eine.

00:25:20: Kennt ihr euch? Also hast du ihn damals? Nein.

00:25:25: Nein, nein, nein. Also wir haben es versucht. Er weiß bestimmt von uns, weil wir haben alle

00:25:29: möglichen Wege versucht mit ihm zu sprechen. Wollte er nicht, aber er hat einfach nicht

00:25:34: reagiert. Und mit seinem Vater haben wir gesprochen, das ist so die nächste Figur quasi aus seinem

00:25:40: Leben gewesen. Mit ihm haben wir nicht gesprochen, aber wer weiß, was sich da noch ergibt.

00:25:46: Also ihr merkt schon, Kerstschrauer hat quasi so ein breites Spektrum und so ein Groß-Örf

00:25:53: und so viel produziert und so viel wichtige Sachen produziert. Einige Sachen sind ja

00:25:57: schon gefallen. Wir verlinken natürlich den Show Notes Kontakt zu ihm. Wenn ihr mit ihm

00:26:02: schreiben wollt, wenn ihr Kontakt aufnehmen wollt und natürlich auch mehr von seinen

00:26:05: Podcasts hören wollt, dann tut das gerne alle Informationen in den Show Notes. Ja, lieber

00:26:12: Kerstschraub. Jetzt nochmal zu Amanda Knox. Ja. Du hast es über acht Folgen erzählt und

00:26:19: du hast mir im Vorgespräch gesagt, so Abfolge vier zieht es nochmal richtig an. Du hast

00:26:26: ja gesagt, ja der Fall an sich ist ja bekannt, obwohl die Fleck viele Leute nicht genau

00:26:29: wissen, dass sie freigesprochen worden ist. Und ich habe das so wahrgenommen, dass es

00:26:33: ja auch oft nochmal hin und her ging. Sie hatte den ersten Freispruch und dann wurde

00:26:37: sie trotzdem nochmal vorgeladen und so. Hatte Amanda Knox zu irgendeinem Zeitpunkt nach dem

00:26:44: ersten Freispruch nochmal Angst nach Italien ins Gericht zu reisen, weil sie da vielleicht

00:26:48: nie wieder raus käme? Gute Frage. Ich weiß nicht, ob das, ob sie da Angst hatte, aber

00:26:54: was ich weiß ist, dass natürlich Gespräche, dass irgendwann natürlich die Belegung waren,

00:26:59: na ja, wie schaffen wir es denn jetzt zu einer Frau, die jetzt gerade nicht da ist? Also niemand

00:27:03: hätte sie da jetzt nach, also sie wäre auf, sagen wir mal so, sie wäre glaube ich nicht

00:27:08: freiwillig nochmal zurück nach Italien geflohen für ein Prozess. Das ist sie ja auch nicht.

00:27:13: Sie hatte in den Restjahr von Osiertl verfolgt. Würde man jetzt nicht übernehmen, weil klar,

00:27:20: die Gefahr besteht. Sie war ja vier Jahre im Gefängnis, hat da schon gesessen, unschuldig

00:27:24: dann. Wahnsinn. Und ist dann natürlich sofort nach in die USA zurück und wäre natürlich

00:27:31: nicht freiwillig da zurück gegangen. So, das heißt, es hätte dann, sollte das Ganze

00:27:34: jetzt durchgesetzt, wäre das durchgesetzt worden, wäre es tatsächlich nochmal verurteilt

00:27:38: worden, final, sagt okay, du musst jetzt ins Gefängnis, dann hätte es natürlich Gespräche

00:27:43: geben müssen zwischen Italien und den Vereinigten Staaten, Auslieferungen, was wäre glaube ich

00:27:47: noch sehr komplex geworden. Ich weiß nicht, ob da was passiert wäre, aber ich glaube sie

00:27:52: hat da früh entschieden, ich fliege da nicht mehr zurück, weil ich nicht da zurück muss.

00:27:56: Na ich glaube normalerweise besteht jetzt zwischen demokratischen Staaten Auslieferungsabkommen

00:28:01: und natürlich auch zwischen Italien und USA. Es hat immer die Frage, ob die USA die ihre

00:28:08: Bürger ja doch oft auch gerne schützen, dass dann trotzdem in dem Falle aus, also in

00:28:12: die Richtung auch ausgeführt hätten oder das nicht nochmal selber juristisch beurteilt

00:28:16: hätten, das stimmt. Wie weißt du, wie die Wahrnehmung von Amanda Knox in den USA ist?

00:28:22: Also ist sie da A so bekannt wie hier in Europa und B ist sie, also glauben die Leute eigentlich,

00:28:30: dass sie es war und davon gekommen ist oder wird sie so offensichtlich wahrgenommen?

00:28:34: Also ich glaube, ja, ich glaube sie ist sehr bekannt. Ich meine Knox ist ja fast schon,

00:28:39: also der Name allein schon, das ist ja fast schon eine Marke, so, einfach dieses K/N und

00:28:43: OX. Ja, ich glaube die Amerikaner*innen kennen sie und was wir so beobachtet haben bei der

00:28:49: Recherche auch so ab 2007, als das Ganze irgendwie passiert ist, dass es verschiedene Lager gab,

00:28:54: also die Italiener waren auf Meridith Kirchers Seite, da war quasi Knox das Böse, die Amerikaner

00:29:01: waren also für die Leute, die nicht so ziefdreht sind. Ja, genau. Genau, die Amerikaner waren

00:29:05: auf Amanda Knox Seite, die Briten waren natürlich auf Meridith Kirchers Seite, so, ne? Also es

00:29:11: gab verschiedene, es gab so Lagerbildungen fast schon wie in so einem Fußball Match, das

00:29:16: haben wir ja auch beschreiben bei dem Podcast auch irgendwann. Also insofern gab es schon

00:29:20: diese verschiedene Lager. Ich weiß nicht wie es in den USA jetzt ist, da habe ich jetzt keine

00:29:24: empirischen Zahlen dazu, wie sie da jetzt wahrgenommen wird. Aber ich glaube, dass es schon eher so

00:29:30: ist, dass ihr Heimatort, ihr Heimatland, ihr da, sagen wir freundlicher Gegenüberstand, als viele

00:29:38: andere, die in ihr das Böse gesehen haben. Du hast auch im Vorgespräch gesagt, dass sie auch

00:29:43: aktuell eigentlich davon lebt, Speakerin zu sein und auch auf Bühnenauftritt und ihre Geschichte

00:29:50: erzählt. Das würde ja dafür sprechen, dass es zwar immer noch ein großes Interesse gibt, aber

00:29:54: gleichzeitig sie doch mit der Unschuldsvermutung wahrgenommen wird, sonst würde man da vielleicht

00:29:58: nicht hängen. Oh, man weiß nicht, für ich, es ist auch der Kitzel, dass man sagt, man hört sich jetzt

00:30:02: jemand, der viel leicht ist. Ja, die setzt sich. Ich weiß nicht so richtig, wie sie ihr Geld verdient,

00:30:07: also die Einkommensverhältnisse liegen mir nicht offen. Aber was man sehen kann, wenn man auch die

00:30:11: Website geht, sie hat dann eine eigene Website mit ihrem Ehemann zusammen, Chris Robinson, die haben

00:30:16: einen gemeinsamen Podcast, der heißt Labyrinth, da sprechen sie bei verschiedenen Themen auch über

00:30:22: ihre Kinder und was weiß ich. Alles möglich, aber auch über den Fallen natürlich, auch bei

00:30:25: Wiedergesprochen. Sie ist, glaube ich, versucht zu sich oder hat sich natürlich so eine öffentliche

00:30:30: Persönlichkeit so erarbeitet über die Jahre. Sie setzt sich beispielsweise auch ein für Menschen,

00:30:35: die unschuldig mit Gefängnis sitzen, ist Teil dieses Innocence Projects in den USA, die sich vor allem

00:30:40: um schwarze Menschen USA kümmert, die unschuldig mit Gefängnis sitzen. Da aus der Perspektive

00:30:45: kann natürlich viel erzählen. Sie war auch kürzlich, habe ich zuverlich entdeckt, hat unsere

00:30:48: Herstellerin mir geschickt, also ein Link auch im Podcast von Sam Harris, das ist so ein Philosoph,

00:30:55: der hat auch eine Meditations-App und in dieser Meditations-App ist plötzlich auch am Ender Nox

00:31:00: aufgekreuzt und hat da eine Session über Resilience, also über der Widerstandsfähigkeit gehalten.

00:31:05: Und klar, das sind natürlich die Themen, die sich sehr überzeugend auch reden kann, nämlich wie

00:31:09: überlebt man all die Jahre gut und bleibt sich trotzdem irgendwie treu und natürlich auch sehr

00:31:14: amerikanisch in ihrer Art und Weise. Sie ist da schon sehr beeindruckend, wie gut sie auch tatsächlich

00:31:19: erzählen kann. Also ich finde auch, sie ist als Stimme in der echte Bereicherung auch für den

00:31:23: Podcast. Und das sind so all die Themen, die sie, glaube ich, so parallel so ein bisschen

00:31:27: bespielt, weil sie natürlich weiß, dadurch, dass sie so eine Marke geworden ist, so eine Person,

00:31:32: sie kann nicht mehr die MN er Nox sein, die sie vor 2007 vielleicht sich vorgestellt hat, sein

00:31:37: zu wollen. Das ist ja einfach nicht mehr. Sie ist jetzt der Elge mit den Eisse Augen, sie ist die

00:31:42: Unschuldige oder die Schuldige, wer auch immer, wer auch immer wieder fragst. Das ist einfach eine

00:31:46: Rolle, die er jetzt zugeschrieben worden ist. Ich glaube, sie hätte sich lieber ein anderes Leben

00:31:50: da irgendwie zusammengebaut, andere Träume erfüllt, aber das ist halt nicht das, was es aktuell ist.

00:31:56: Aber so, weil ich das ja erst in Fernung beurteilen kann, finde ich, hat sie einen guten Umgang damit

00:32:02: befunden mit ihrer Lebensrealität und einem produktiven Umgang auch damit. Sie sagt ja auch,

00:32:08: weil ich gebe die Recht, ihre Stimme ist interessant zu hören. Ich hatte mich auch der starke

00:32:11: amerikanische Sleng, auch am Anfang so, war bemerkenswert. Und sie sagt es ja auch gleich zu

00:32:20: Beginn in euren Ohrthönen auch, wie stark sie das geprägt hat und dass sie derzeit nie wieder los wird,

00:32:25: dass sie immer in diese Person jetzt ist und dass sie damit dienen muss. Und da hast du Recht,

00:32:29: da klingt sie auch schon sehr fest, wie sie das sagt. Sie nimmt da gar keine Opferhaltung an. Weißt

00:32:35: du, also, Unschuldigungen im Gefängnis wird ja immer entschädigt, das gibt ja immer Entschädigungszahlungen,

00:32:42: die bringen dir dein Leben nicht zurück, aber es gibt ja irgendwann wirklich ja so einen Satz. Weißt du,

00:32:48: ob sie entschädigt worden ist für die vier Jahre? Das war wahrscheinlich uhaft, oder? War das schon

00:32:51: richtige Haft? Nein, das war schon richtige Haft. Sie war schon richtig in Gefängnis. Das hören wir

00:32:55: auch in einem Podcast, die erzählt dann auch aus ihrer Gefängniszahl. Ja, also, wenn es zu viel ist,

00:32:59: wenn du nicht zu viel wegnehmen willst, ich frag jetzt an, unbedarf rein. Also sag doch,

00:33:02: wenn du, machst du davon einen Punkt, wenn du das nicht erzählen willst. Ich habe es gerade nicht

00:33:06: im Kopf, aber sie hat eine Bezahlung bekommen, nicht viel. Sehr, sehr wenig. Sie musste bezahlt

00:33:14: werden. Für diese Zeiten, der sie im Gefängnis saß, war natürlich nicht annähernd angemessen für vier

00:33:20: Jahre Lebenszeit, die du verlierst. Aber nicht nur das, du musst ja noch bei dieser Berechnung ja auch

00:33:23: eigentlich bedenken, das sind nicht nur vier Jahre Lebenszeit, die du im Gefängnis verbringst,

00:33:27: sondern dein Lebensplan verändert sich komplett. Das ist einfach so, ne? Das fällt alles aus

00:33:34: dem Ruder. Du musst dir andere Gedanken machen. Du baust jetzt ein anderes Leben zusammen,

00:33:39: und zwar eins, was andere dir vorgezeichnet haben muss man ehrlicherweise ein bisschen dazu sagen.

00:33:43: Und das alles mit Geld irgendwie zu benennen, das ist wahnsinnig schwierig. Irgendwas hat sie

00:33:49: bekommen, ist nicht viel gewesen. Ja, und du sagst jetzt so recht, also wo wir mal anfangen,

00:33:54: die Anwälter haben wahrscheinlich wahnsinnig viel Geld verschlungen, denn sie hat sicherlich

00:33:57: nicht keine Pflichtverteidiger genutzt. Die Eltern, die wahrscheinlich tausendmal hingeflogen sind,

00:34:01: um sie zu betreuen, zu unterstützen zu den Prozessen. Es ist ja in der Zeit, dass du auch

00:34:06: keine Einkommen, also kannst ja nicht arbeiten in der Zeit. Gut, sie war vorher Studentin,

00:34:10: aber du kommst ja auch nicht raus aus dem Gefängnis, sagst, okay, jetzt habe ich mal ein

00:34:13: Bachelor in Kulturgeschichte und fange sofort am Museum von Modern Art in Ziertel an im Gegenteil,

00:34:19: wie du schon sagst, es hat dann jemand anderes ihr Leben, so gehöre ich aus der Bahn geworfen und

00:34:23: eigentlich vorher bestimmt war schon ein hartes Schicksal auch. Ich glaube diese Sätze, also ich

00:34:31: weiß nicht genau, ob es so ist, ich bin da juristisch nicht sattelfest, aber wenn man zum

00:34:34: Beispiel zahlungsunfähig ist und hat ein Schuldtitel gegen sich, dann kann man ja auch, wenn man

00:34:39: gar nicht zahlen kann, ins Gefängnis gehen. Und dann gibt es so ein Tagessatz, der dafür

00:34:42: angesetzt wird für Gefängnistag 30 Euro oder sowas oder 38 Euro und kann man die Schuld quasi

00:34:48: absetzen und dann zahlt der Steuerzahler das und in der Zeit muss man halt ins Gefängnis. Das gibt

00:34:53: es ja auch und ich glaube zu erinnern, dass es so der gleiche Satz ist, wenn du unschuldig

00:34:58: gesessen hast, das glaube ich dieser Satz der Tage, das kriegst du dann auch, wenn du unschuldig,

00:35:02: das ist natürlich absurd. Mit Sicherheit haben sich irgendwelche Leute da, irgendwas überlegt,

00:35:07: wie man das macht in ihrer unangemessenheit ja auch im Wohnen. Also am Ende ist es immer

00:35:13: maßlos, dass das dann irgendwie eine willkürliche, irgendeine Zahl festgelegt, die sich an irgendwas

00:35:18: orientiert, aber natürlich ist das, was da passiert ist, was da ein passiert, dann, wenn man vier

00:35:23: Jahre unschuldig im Gefängnis ist, unbezahlbar. Davon sprecht die ja auch wahrscheinlich,

00:35:28: oder? Das hören wir auch mal euch. Ja, super, bin schon gespannt. Sag mal und eine Frage,

00:35:36: ich bin jetzt gerade auch an der Folge, wo der Staatsanwalt ein bisschen vorgestellt wird

00:35:41: oder ist eigentlich die Folge schon mal, wo der Staatsanwalt eingeführt wird, der ja eine

00:35:44: große Rolle spielt, Minini. Und da merkt man ja auch schon so, dass er sich das zur Lebensaufgabe

00:35:51: gemacht, auch jetzt, dass er jetzt lange abgeschlossen ist, lässt ihn das nicht los, es wird auch

00:35:55: so erzählt in eurem Podcast. Eine Sache, die mich so ein bisschen verstört hat und sag es nicht,

00:36:01: wenn du es zu viel tießt, aber er sagte von Anfang an, dadurch, dass das Opfer abgedeckt

00:36:07: war, dass es zugedeckt war und man versucht hat das Blut mit Handtieren aufzusaugen und

00:36:12: das Abgedeckt, sie hielt ja für eine weibliche Geste, worauf er von Anfang an sich eigentlich

00:36:17: auf einen weiblichen Täter fokussiert hat. Und meine Wahrnehmung von der Schilderung von Details,

00:36:23: zum Beispiel, das Titolette mit Fäkali noch verschmutzt wird, habe ich sofort an einen

00:36:27: Mann gedacht, gar nicht an der Früh. Aber ist das, hast du das Gefühl, dass der auch ein bisschen

00:36:33: mit Vorurteilen und vorgefärbter an den Fall reingängst, schon lächelt es, das kann

00:36:41: er nicht verraten werden. Okay, kein Problem. Das sehen die Leute jetzt natürlich nicht. Ja,

00:36:46: also es gibt da natürlich viel zu sagen dazu. Es gibt natürlich Absicht, dass wir die Folge auch

00:36:51: eine weibliche Geste genannt haben, dass diese weibliche Geste, die er da wahrgenommen hat,

00:36:56: noch spielentscheidend irgendwie auch sein wird für die Geschichte. Aber auch klar, wir haben jetzt

00:37:04: Minini, vier Jahre später jetzt noch mal getroffen. Wir waren in Peruccia und haben mit ihm über zwei

00:37:08: Tage lang geredet. Er hat uns stolz sein Buch gezeigt, er hat auch ein Buch geschrieben zu dem Fall.

00:37:14: Er hat uns auf seinem Handy Fotos gezeigt von vor dem Gericht, wo Emmerna Knox angeblich

00:37:19: ihn anschaut, weil sie bei ihm irgendwie etwas Sicherheit gespürt haben soll. Wir hören

00:37:27: später in den späteren Episoden auch, worüber Minini sonst noch alles geredet hat mit uns.

00:37:32: Das wird also noch einigermaßen wild. Ja, wir gehen darauf auch nochmal ganz konkret ein,

00:37:39: was es damit aufsichert. Aber ich glaube, der erste Impuls zu sagen, na ja, ich deduziere wie

00:37:48: so in Sherlock Holmes in so einer Situation und mache das wie so eine Detektivfigur aus

00:37:56: einem Roman und sehe so ein Tuch und sage, das muss eine Frau gewesen sein, weil nur eine Frau

00:38:03: würde seinen Opfer zudecken. Also er sieht ja darin eine Geste der Empathie und deswegen sagt,

00:38:09: dass das eine weibliche Geste, ein Mann würde seinen Opfer niemals zudecken. Das ist natürlich

00:38:13: interessant, weil das nämlich bedeutet, dass jemand in so einem Fall ohne die harten Fakten

00:38:20: überhaupt schon zu wissen, also DNA und was weiß ich was, da über Deduktion, über so dieses,

00:38:27: ich sage mal, bellettristische Lesen von Kriminalsituationen, was sehr schön klingt,

00:38:34: aber natürlich nicht sehr professionell ist, dass er da schon irgendein Form von Entscheidung

00:38:39: getroffen hat darüber in welche Richtung dieser Fall geht und wohin seine Anklage auch geht.

00:38:43: Darüber reden wir noch in den späteren Episoden. Ja, super spannend, weil genau wie du sagst,

00:38:48: selbst wenn er, wenn das ein Erfahrungswert war, dass er sagte, das machen Männer nicht, kann

00:38:53: es ja trotzdem mal einen Mann gemacht haben. Ich würde auch sagen, Frauen lassen auch nicht die

00:38:57: Toilette verschmutzt zurück und gleichzeitig gibt es ja auch nur das Rätsel, das ja auch die

00:39:01: Tür verschlossen war und die musste ja eingetreten werden, also irgendwie. Aber das sind alles,

00:39:06: glaube ich, diese interessanten Fragen, die man sich stellt, die man sich sehr schnell stellt,

00:39:10: wenn man in diesen Sog kommt, die eher auflösen werdet. Ja, wir werden das noch auflösen.

00:39:17: Also dieser Sog, also Sog ist ein gutes Wort, weil Sog gilt für alle. Also es geht sowohl für

00:39:23: den Staatsarbeit, der in dem Sog offenbar immer noch drin ist, wie gehört haben jetzt viele Jahre

00:39:29: später. Es geht für die Medien, die in einer Sog drin waren und so kauft auch berichtet haben

00:39:36: aus diesem Prozess. Und es geht um uns, also die Rezipientinnen, die auch in diesem Sog waren,

00:39:43: weil sie in den Augen des Eisblauen Engels, keine Ahnung, da irgendwas geglaubt haben zu sehen.

00:39:51: So. Und eigentlich ist im Grunde genommen dieser Podcast die Anatomie eines solchen Sogs,

00:39:57: und zwar aus allen drei Perspektiven. Ich glaube, das klingt für mich so wie so ein richtig guter

00:40:04: Schluss, dass ich denke, damit, glaube ich, sollten wir die Zuhörerinnen und Zuhörer entlassen und

00:40:10: jetzt zum Hören schicken. Ja, wirklich toll. Vielen der herzlichen Dank, auch dass ich vorab

00:40:16: schon rein hören durfte. Ich finde es richtig spannend, auch was du gerade jetzt im Gespräch

00:40:21: nochmal erzählt hast, dass sie, dass sie jetzt auch ein Mann hat und Kinder, das haben wir auch

00:40:26: gar nicht bekannt, weil ich bin noch in einem Fall, in dem Teil der Geschichte, dass sie da diesen,

00:40:31: diesen Freund findet, diesen Liebhaber, der auch dann dabei ist, als sie die Leiche entdecken und so.

00:40:35: Und das, ich freue mich schon, wie es weitergeht. Ja, sei gespannt. Kehrschau, ich danke dir ganz

00:40:41: herzlich für das, wie immer, inspirierende Gespräch. Und ja, bin sehr gespannt, was du sonst noch so

00:40:47: alles treibst und produzierst und freue mich schon aus nächstem Mal. Danke dir, alles Gute. Vielen Dank.

00:40:53: Danke. Tage wie diese. Alex Bräucher fragt sich und seine Gäste, was eigentlich gerade los ist.

00:41:02: Eine Produktion von M-Hoch 2.

00:41:07: Bye.

00:41:08: Das war der Herr von Gleis.

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