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#85 Dimitrij Schaad über die neue "Kleo"-Staffel auf Netflix, Schauspiel und Schreiben

Shownotes

Wir sprechen mit Schauspieler und Autor Dimitrij Schaad, u.a. über seine Rolle in der zweiten Staffel der Netflix-Serie Kleo, sowie über seine besondere Herangehensweise an Schauspiel und Schreiben. Er erzählt, wie er die Rolle des Sven Petzold bekommen hat und wie er seinen Charakter entwickelte. Dimitrij diskutiert auch den Genre-Mix von Kleo und die Herausforderungen des Serienschreibens. In diesem Zusammenhang spricht Dimitrij auch über die Zusammenarbeit mit seinem Bruder Alex Schaad im Bereich Schreiben und Filmemachen und die einzigartige Dynamik, die das Arbeiten als Brüder mit sich bringt. Und ihr erfahrt, warum Dimitrij fast einmal Dieter oder Dietrich geheißen hätte ;) Das Gespräch taucht auch in das Thema Verschwörungstheorien und den Einfluss von Filterblasen auf unsere Wahrnehmung der Realität ein. Dimitrij gibt Einblicke in seine vielfältigen Theaterprojekte, kündigt aber auch eine kommende eigene Serie an. Insgesamt bietet das Gespräch einen faszinierenden Einblick in den kreativen Kopf von Multitalent Dimitrij Schaad.

Folgt ihm hier für weitere Infos und Updates: https://www.instagram.com/dimitrijschaad/

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Transkript anzeigen

00:00:00: * Musik *

00:00:03: Tage wie diese.

00:00:06: Alex Bräucher fragt sich und seine Gäste, was gerade los ist.

00:00:12: Herzlich willkommen zu Tage wie diese.

00:00:18: Ich freue mich diese Woche auf meinen Gast Dimitri Schad.

00:00:21: Hi. Schön, hier zu sein.

00:00:23: Ja, vielen Dank.

00:00:25: Schön, dass du gekommen bist.

00:00:27: Wir haben so viel zu reden.

00:00:29: Ich habe vorgesprochen, ich weiß gar nicht, wo wir anfangen.

00:00:32: Fangen wir mal mit dem aktuellen Thema an.

00:00:35: Nächste Woche startet der zweite Teil der Serie "Cleo" auf Netflix.

00:00:40: Ja, das ist der 25..

00:00:42: Am 25, in dem du eine der Hauptrollen verkörpst.

00:00:46: Und ja, ich habe also die erste Staffel,

00:00:49: also schon mit großer Freude gesehen und fand gerade deine Rolle so lustig.

00:00:54: Es war klar, dass es so ...

00:00:57: Ja, das ist ein bisschen generell lustig,

00:01:00: auch wenn es einen Agenten-Thriller-Krimi-Hintergrund hat.

00:01:04: Und natürlich einen echten Hintergrund.

00:01:06: Aber deine Rolle hat mir besonders viel Spaß gemacht.

00:01:10: War das alles so cool, die Klamotte, die Zeitreise?

00:01:13: Und hat auch viel Lust, dass ich der Typ ist.

00:01:16: War das was, was dich im Drehbuch überzeugt hat?

00:01:19: Oder wie bist du zu der Rolle gekommen?

00:01:21: Hat der Castor einen Wunderwerk geschaffen,

00:01:24: und da war das alles so.

00:01:26: Also, ich weiß sogar noch das Datum.

00:01:28: Es war der 26. Januar 2021,

00:01:31: als ich die Nachricht bekam über meine Agentur,

00:01:35: dass es da ein Projekt gibt für einen großen Streamingdienst.

00:01:39: Mehr darfst du nicht verraten.

00:01:41: Und dadurch, dass dir nichts verschicken,

00:01:44: muss das also darüber laufen, dass die Regisseure mit mir spricht

00:01:48: und mir so ein bisschen was pitcht.

00:01:50: Dann hatte ich noch am gleichen Nachmittag ein Gespräch

00:01:53: mit den Regisseuren.

00:01:55: Und wie ich später erfahren habe, was Mejela Hase dann gesagt hat,

00:02:00: war, dass ich wohl von Anfang an Vivianz favorit dafür war,

00:02:05: was natürlich ganz toll ist.

00:02:07: Das wusste ich damals aber noch nicht.

00:02:09: Und sie hat mir das gepitched.

00:02:11: Und noch während sie gesprochen hat und erzählt hat,

00:02:14: worum es so in der Serie geht, dachte ich sofort.

00:02:16: Und das habe ich superselten, dass ich dachte, die Rolle kriege ich.

00:02:21: Und ich habe sofort etwas davon gesehen.

00:02:23: Genau, intuitiv.

00:02:24: Ich habe sofort gespürt und gedacht, ich check da etwas.

00:02:28: Und sie hat da schon so gesagt,

00:02:30: dass sie gerne da so ein bisschen einen leichten Witz drin hätte

00:02:33: und dass sie den bei mir sieht, aber trotzdem etwas sehr ehrgeizig ist.

00:02:37: Dann habe ich diese ersten Bücher bekommen.

00:02:40: Ich fand den Typen, obwohl er nicht lustig geschrieben ist,

00:02:43: wahnsinnig lustig.

00:02:45: Weil dann diese Frage dann da war,

00:02:47: ob man um Himmels willen in Deutschland eine weitere Polizistenfigur,

00:02:52: was jeder Schauspieler und jede Schauspielerin

00:02:54: irgendwann früher oder später mal offenbar machen muss.

00:02:58: So, und dann dachte ich, das Tolle wäre doch,

00:03:02: wenn man einen super Eidlentypen hat,

00:03:04: der eigentlich sehr schlecht ist in dem, was er macht.

00:03:08: Das fand ich furchtbar lustig.

00:03:10: Weil ich finde jemand, der arrogant ist und der denkt,

00:03:13: ich will, aber der Scheiße da drin ist,

00:03:15: das finde ich von sich aus eine Komik.

00:03:17: Ich habe einen Casting direkt anzubieten

00:03:19: und ihn wirklich lustig anzubieten.

00:03:21: Das hat denen dann gut gefallen.

00:03:23: Dann haben die mich weitermachen lassen.

00:03:25: Dann hat mich Regie und Showrunner

00:03:27: haben mich dann wirklich aktiv Sachen auch umgestalten lassen

00:03:31: und umschreiben lassen, sodass ich am Ende

00:03:33: eigentlich keine zwei Sätze so gesagt habe, wie sie im Drehbuch stehen,

00:03:36: sondern immer ein bisschen getwistet

00:03:38: und immer mit so ein bisschen Sven Petzold-Style.

00:03:41: Es gab sogar noch so, dass es gibt Fotos von der ersten Anprobe,

00:03:45: die wir gemacht haben.

00:03:47: Es gab auch so einen Petzold als so hypermaskulinen,

00:03:49: 80er, 90er-Jahre-Kerl zu zeigen.

00:03:51: Ich bin da so aus wie Chuck Norris mit abgeschnittenen,

00:03:55: so mit einem Jeans-Hemd mit abgeschnittenen Ärmeln.

00:03:58: Aber das passt gar nicht.

00:04:00: Aber dann gab es ein gelbes Schakett, was rumhingen.

00:04:03: Dann habe ich mir das angezogen und die Ärmel hochgekrempelt.

00:04:06: Auf einmal haben wir dann angefangen,

00:04:08: das ist irgendwie die Figur, die Kostümbilderin Ramona und ich,

00:04:13: dann irgendwie so gedacht, ah, dann könnte es irgendwie hingehen.

00:04:16: Und von dort aus hört sich irgendwie diese Figur,

00:04:19: ich dachte, das ist einfach ein Eidlap-V.

00:04:21: Und man muss ihn so ein bisschen faunhaft zeigen.

00:04:24: Selbst wenn er im Betrugswärtsanat arbeitet und nichts drauf hat,

00:04:28: muss er sich fühlen, als wäre er bei Meinem wie weiß.

00:04:30: Ja, ey, super, dass du es sagst.

00:04:32: Ich hätte jetzt gesagt, genau so war das mit dem Jackett

00:04:35: mit den hochgekreppelten Aben und der Look.

00:04:37: Ja, das ist irgendwie was anderes

00:04:39: und eben so eine Hingezogenheit zum Amerikanischen.

00:04:42: Weil das, was ich auch dachte, was interessant wäre zu erzählen,

00:04:45: und es war zum Teil schon im Drehbuch da,

00:04:47: aber natürlich während Cleo diese sozialistische Sozialisierung hat,

00:04:52: dass man bei Petzold irgendwie gucken muss,

00:04:56: dass das eine amerikanische Sozialisierung ist,

00:04:58: die er hat, die aus Filmen kommt.

00:05:00: Und es war dann irgendwie so ganz viel,

00:05:02: dass er viel über Filme spricht

00:05:04: und Videos in die Videothek zurückbringt

00:05:06: und seinem Kumpel ein Video-Kassette zurückbringt.

00:05:08: Und ich dachte eben, wie wäre es,

00:05:10: jemanden zu haben, der erst ein guter Polizist wird,

00:05:12: wenn er ein Polizisten spielt?

00:05:14: Also der Selbstbewusstsein, was man als Schauspieler hat,

00:05:17: in einer Szene viel sexier zu sein, als man echt wäre,

00:05:20: weil man weiß, das ist für eine Kamera.

00:05:22: Und so daraus wurde dann irgendwie die Figur.

00:05:24: Sven Petzold ist im Endeffekt ein Schauspieler.

00:05:27: Ja, wird total lustig.

00:05:28: Mir hat die auch Spaß, weil die natürlich am Ende

00:05:31: ja sich auch so schön twisted und so,

00:05:33: weil man die ganze Zeit, also die Erwartungshaltung,

00:05:35: auch schön gebrochen wird.

00:05:36: Aber was mich total interessiert an dem, was du erzählt hast,

00:05:39: ist, dass du so viel Gestaltungsmöglichkeiten hattest

00:05:42: und so viel an der Rolle gestalten konntest und hast.

00:05:46: Das ist, glaube ich, nicht die Regel, oder?

00:05:48: Wenn ich ... - Nein.

00:05:50: Manerweise darf man sie gar nicht so stark abweichen, oder?

00:05:53: Das war auch ein großes ... - Nee, man soll es auch nicht.

00:05:56: Und das hat da wirklich einfach extrem gepasst.

00:06:00: Und vielleicht auch, weil die Macher*innen gesehen haben,

00:06:04: dass ich ja auch als Autor irgendwie einen behutsamen Zugriff habe

00:06:07: und ich sozusagen nie den scenischen Ausgang verändert habe,

00:06:10: dass ich ja immer im Rahmen der Szene geblieben bin

00:06:13: mit dem, was ich gemacht habe, dass man dort einen Flavor mit dazunimmt,

00:06:17: aber nie sozusagen strukturell etwas ändert.

00:06:21: Und das ist erst mal so das wirklich wahnsinnig Wichtige.

00:06:24: Und plus, das war auch wirklich eine Serie.

00:06:27: Und ich glaube, sehr viel von dem, was besonders daran ist,

00:06:30: es war keine so am Reisbrett zu Tode diskutierte Serie.

00:06:34: Sondern als wir angefangen haben, wusste man noch nicht,

00:06:37: wie das geht. So wusste man noch nicht, wie ...

00:06:41: Also wir haben auch noch viele Varianten gedreht,

00:06:44: die ernster waren oder die noch verspielter waren,

00:06:46: damit man im Schnitt noch die Möglichkeit hat, zu gucken,

00:06:50: wann erzählt sich die Geschichte, wann ist es zu albern,

00:06:53: wann ist es zu ernst?

00:06:54: Und dann ist auch sehr viel natürlich wie immer im Schnitt entstanden.

00:06:58: Um das möglich zu machen, habe ich natürlich sehr viel angeboten.

00:07:02: Manchmal noch zum Leitwesen.

00:07:03: Also, es ist auch nicht so, dass alle das immer gut finden.

00:07:07: Da kommt auch einfach irgendjemand dazu,

00:07:09: dass es spielt einfach das, was da so macht, keinen Scheiß.

00:07:12: Also, es ist nicht immer zum Besse.

00:07:15: Na ja, aber das, was du sagst, dieser ...

00:07:18: Ob man das jetzt Jean-Germic nennen möchte, weiß ich gar nicht.

00:07:21: Aber einfach diese Melange an Gefühl,

00:07:23: das ist ja das, was auch spannend macht.

00:07:25: Man kracht richtig, dann ist es wieder romantisch,

00:07:28: dann ist es wieder lustig, ein bisschen albern.

00:07:30: Und das ist aber schön, wenn man so von einem Gefühl

00:07:33: ins andere fällt.

00:07:35: Ja, tschü.

00:07:36: Sorry, sorry, jetzt bin ich direkt in deinen Einatmen gegangen.

00:07:40: Aber ich dachte, ich vervollständige den Satz für dich.

00:07:43: Nee, das Tolle ist ja, ich kenne keine andere deutsche Serie,

00:07:46: die so funktioniert.

00:07:47: Das fand ich so das Besondere, das machen zu können.

00:07:50: Dass man wirklich denkt, in Deutschland gibt es ja entweder

00:07:53: den ernsten Krimi oder das Sozialdrama oder die Komödie.

00:07:56: Und dann hat man das Gefühl, in der deutschen Komödie

00:07:59: muss jeder Satz "ha ha ha" sein.

00:08:01: Und das, was selbst britische Comedy, die dann anders funktioniert,

00:08:04: hat etwas sehr Ernstes oder sehr Düsteres reinnimmt.

00:08:07: Und ich finde, Zuschauer*innen sind so gut geschult,

00:08:11: auch in Genre-Mixes und in Switches.

00:08:14: Und Leute gucken irgendwie eine Folge "Friends"

00:08:18: und danach eine Folge "Osaag".

00:08:20: Das geht auch.

00:08:22: Also die kriegen das schnell geschaltet

00:08:24: und die kriegen das auch im gleichen Kosmos geschaltet.

00:08:26: Und ich finde, dieser Mash-Up tut extrem gut.

00:08:29: Und eigentlich ist es sehr schade,

00:08:31: dass Cleo die einzige deutsche Serie ist, die so operiert,

00:08:34: umso besser für uns,

00:08:35: weil das ein schönes Alleinstellungsmerkmal ist.

00:08:38: Total, also total.

00:08:39: Ich finde das total spannend,

00:08:41: dieses, was du sagst, ein bisschen mehr anbieten und rüber spielen.

00:08:45: Wir haben im Vorfeld darüber gesprochen,

00:08:47: ich hatte erzählt, als wir darüber sprachen,

00:08:49: dass ich ein Video gesehen habe bei Insta,

00:08:52: wo Matt Damon von einem Dreh erzählt, den er mit Jack Nicholson hatte.

00:08:55: Du wusstest gleich, ist es aus "Departed"?

00:08:58: Ja, es ist aus "Departed", ja.

00:08:59: Ja, und wo es darum ging,

00:09:01: dass der Spieler quasi in der Szene mehr anbietet im Regisseur,

00:09:05: als da eigentlich steht.

00:09:06: Genau, Jack Nicholson gab es dort eine Szene,

00:09:09: da erschießt Jack Nicholson zwei Leute

00:09:12: und dann improvisiert er aber weiter,

00:09:14: weil Jack Nicholson sagt, er spielt einfach so lange weiter,

00:09:18: bis jemand sagt, stopp, und die Szene ist vorbei.

00:09:20: Und dann fallen die irgendwie um,

00:09:22: und du hast diese brutale Erschießungs-Szene,

00:09:25: und dann liegen die, glaub ich, aufeinander.

00:09:27: Und dann sagt er, they felt funny, oder schief felt funny,

00:09:30: aber das heißt, er eddet da drin noch etwas susadistisches

00:09:33: und merkwürdiges.

00:09:34: Und als ich jetzt gerade darüber gesprochen habe,

00:09:36: auch erzählt, dass ich dieses Video vor Ewigkeiten schon gesehen habe,

00:09:40: und dass das auch ein bisschen schauspielerisch ist,

00:09:42: was ich mache, dass ich das Gefühl habe, ich spiele,

00:09:45: ich höre nie Szene auch dort, wo sie geschrieben sind,

00:09:48: dass sie aufhören.

00:09:50: Ich spiele einfach so lange weiter, bis irgendjemand sagt,

00:09:53: genug, schluss.

00:09:54: Ja, ja.

00:09:55: Oder noch mal bitte auf den Anfang.

00:09:57: Ja.

00:09:59: Und diesmal ohne den ganzen Schmoder am Ende, bitte.

00:10:01: Ich find's total interessant.

00:10:03: Weil das hat die Szene halt so wahnsinnig angereichert,

00:10:08: wie Matt Damon dann erzählte.

00:10:10: Und Jack Nicholson hat gesagt, ja, ich mach das immer,

00:10:13: und zwar mach ich erstens, es kostet nicht mehr,

00:10:15: das ist ja für ein Budget von einem Film immer wichtig,

00:10:18: und es dauert im Grunde nicht länger.

00:10:20: Also mal einen Dialog mit reinnehmen, zwei Sekunden,

00:10:23: egal für den Schnitt, und kann ja auch mal mehr sein,

00:10:26: wenn du so viel anbietest, so wie du es jetzt vielleicht gemacht hast,

00:10:29: dann kann man auch mal mehr mit reinnehmen.

00:10:31: Aber dadurch hat man natürlich unglaublich viel Futter

00:10:33: und nimmt den Schauspieler ja nicht nur als Darsteller,

00:10:35: von etwas, was vorgeschrieben ist,

00:10:37: sondern nimmt ihn ja auch sozusagen auch als kreative Quelle mit auf.

00:10:41: Das ist eigentlich eine tolle Sache.

00:10:43: Es ist eine sehr tolle Sache, aber sie fordert auch sozusagen

00:10:46: diese schauspielerische Verantwortung,

00:10:48: dass ich der Anwalt meiner Figur bin.

00:10:52: Ich muss dann aber auch wiederum beweisen,

00:10:55: und meinem Umfeld sehr deutlich zeigen,

00:10:57: ich weiß, was diesen Menschen umtreibt.

00:10:59: Ich kann dir etwas anbieten, was funktioniert.

00:11:02: Das funktioniert natürlich nicht irgendwie über Theorie

00:11:04: oder Machtspielchen,

00:11:06: das funktioniert wirklich darüber, dass ich weiß,

00:11:08: ich verbore mich so tief und ich finde dort eine Figur,

00:11:10: und ich weiß, wie sie geht und wie sie steht und wie sie ist,

00:11:13: und dann kann ich dementsprechend auch weitermachen.

00:11:15: Und das ist einfach bei der Sven-Petzold-Figur,

00:11:18: ist das so, ich weiß, wie er Kauromy kaut,

00:11:20: ich weiß, wie er ein Würstchen ist,

00:11:22: ich weiß, wer sich an der Autobaschanlage verhalten würde,

00:11:25: ich weiß das alles, ich kann das spielen,

00:11:27: und dann macht es auch Spaß,

00:11:29: und ich glaube, wenn es das Umfeld spürt,

00:11:31: und der Regie- und Showrunner und der Streamer merken,

00:11:35: der Kerl weiß, was er da macht, dann lassen die das auch laufen.

00:11:38: Ja, ist cool.

00:11:40: Ist jetzt vielleicht auch nicht die Regel,

00:11:43: jeder Schauspieler, jeder Schauspieler,

00:11:45: jetzt sagt mal, dort ist es gescheitert.

00:11:48: Es gibt auch nicht jede Figur, die das hergibt.

00:11:52: Das muss man ja auch sagen, dass eine bestimmte Verspieltheit

00:11:55: für eine sehr kleine Figur ist,

00:11:57: wenn das nicht für jede Figur ist,

00:11:59: wenn das in einem Ärzte-Drama wäre,

00:12:01: dann wäre ja mein Ansatz total bescheuert.

00:12:03: Also, der würde ja nicht funktionieren.

00:12:05: Der funktioniert für eine sehr schmale Schicht von Figuren

00:12:08: und von Genremix.

00:12:10: Ich glaube, ich bin dann guter Kandidat dafür.

00:12:13: Mir fallen dann so Sachen schwer, die zum Beispiel nur ernst sind,

00:12:17: und wo ich dann nicht meinen Blödsinn treiben könnte.

00:12:20: Ja, stimmt.

00:12:22: Das ist ein Auto, das kommt natürlich auch dahin.

00:12:24: Du bist wahrscheinlich auch, sagen wir mal,

00:12:27: hast auch noch einen anderen Zugang zu dem Text,

00:12:29: der die Grundlage bildet, weil du ihn auch selber schreibst.

00:12:31: Das ist, glaube ich, auch noch mal was anderes,

00:12:33: wenn man auch in der Lage ist und selber schreibt,

00:12:36: weiß man vielleicht auch näher über die Konstruktion

00:12:39: von der Figur, würde ich vielleicht mal behaupten.

00:12:41: Absolut, total, total, total.

00:12:43: Ich lese, also ich schreibe,

00:12:45: ich habe mehrere Theaterstücke geschrieben,

00:12:47: ich habe Kurzfilme geschrieben,

00:12:49: ein Film, jetzt schreibe ich gerade meine erste eigene Serie für...

00:12:52: Ja.

00:12:54: ...einen großen international tätigen Streamer,

00:12:56: von dem ich aber noch nichts verraten darf,

00:12:58: aber bei einem neuen Wochen ist Riesig in.

00:13:00: Und dann kann ich bald hoffentlich mehr dazu erzählen,

00:13:02: wie sie heißt und was sie ist,

00:13:04: aber die mache ich als Head-Autor zusammen mit meinem Bruder.

00:13:08: Wir haben sie created.

00:13:10: Und das natürlich so meine Beschäftigung,

00:13:12: als Autor hat es sehr dazu beigetragen,

00:13:14: dass ich Figuren auch anders lese natürlich,

00:13:16: und dass ich so grundsätzlich Konstellation,

00:13:18: also dass ich weniger zum Beispiel Wert darauf lege,

00:13:20: was eine Figur sagt,

00:13:22: sondern wo sie strukturell steht,

00:13:24: was sie für eine strukturelle Bedeutung hat,

00:13:26: und wie sie auf eine Hauptfigur zum Beispiel einzahlt.

00:13:28: Und auf das Hauptthema der Serie.

00:13:31: Und ich zum Beispiel jetzt auch merke,

00:13:33: wir sind im Casting-Prozess,

00:13:35: und wir verschicken das an Kolleginnen jetzt unsere Bücher.

00:13:37: Und was dann so zurückkommt,

00:13:39: oder dass Leute dann so über einzelne Sätze nachdenken,

00:13:41: was ich zum Beispiel gar nicht tue.

00:13:43: Das ist wirklich etwas, ich denke,

00:13:45: dann viel großräumiger und größer.

00:13:47: Und das ist wirklich so,

00:13:49: dass ich so ein bisschen mehr ausräumiger und denke,

00:13:51: dass ich irgendwie erstmal verstehen will,

00:13:53: wo strukturell diese Figur ist,

00:13:56: und was sie innerhalb von diesem Storygefüge tatsächlich verändert.

00:13:58: Und ich glaube, alleine das jemandem zu signalisieren,

00:14:01: also zumindest ein paar Leute,

00:14:03: mit denen ich schon gearbeitet habe,

00:14:05: die fühlen sich dann beruhigt dadurch,

00:14:07: weil sie nicht das Gefühl haben,

00:14:09: da will jemand um einzelne Sätze diskutieren,

00:14:11: sondern da spricht jemand wirklich

00:14:13: fürs Gesamtgefüge

00:14:15: und interessiert sich dafür.

00:14:18: Ist das irgendwie anders zu schreiben

00:14:20: für eine kürzere Serie,

00:14:22: als sie, sagen wir mal, sechs oder acht Episoden hat,

00:14:24: das ist man, glaube ich, heute auch als Miniserie bezeichnen,

00:14:26: oder sind das vier, ich weiß nicht, also für eine kürzere Serie?

00:14:28: Oder ist das auch eine Serie,

00:14:30: die potenziell in der Horizontalen

00:14:32: dann auch nochmal in eine Verlängerung gehen kann

00:14:34: oder generell länger gedacht ist?

00:14:36: Ich weiß nicht, du darfst noch nicht so viel verraten,

00:14:38: ich versuch dich jetzt einzuzingeln, nein, nein.

00:14:40: Nein, nein, nein, ich kann ein bisschen was dazu...

00:14:42: Also, jetzt mein Miniserie

00:14:44: ist ja noch nicht mal eingeschränkt darauf,

00:14:47: wie viele Folgen sie hat, sondern eine Miniserie

00:14:49: bedeutet eigentlich immer nur, dass sie ein Ende hat,

00:14:51: dass es eigentlich wie ein langgezogener Film ist.

00:14:53: Und dann gibt es die Serien,

00:14:55: die also mit einer fortlaufenden Handlung

00:14:57: und auf mehrere Staffeln angedacht sind.

00:14:59: Und das heißt,

00:15:01: erst mal kann eine Miniserie 12 Folgen auch haben

00:15:03: und eine fortgehende Serie

00:15:05: kann auch nur sechs Folgen haben.

00:15:07: Das hat erst mal auf die Bezeichnung keinen Einfluss.

00:15:09: Bei uns ist es eine, die auf mehrere Staffeln angedacht ist.

00:15:12: Ja, und das ist natürlich

00:15:14: etwas Horizontales zu schreiben

00:15:16: und Möglichkeiten,

00:15:19: Entwicklungsmöglichkeiten zu haben,

00:15:21: ist irrsinnig schwer.

00:15:23: Und seit Januar arbeite ich

00:15:25: jeden Tag an dieser Serie

00:15:27: und schreibe daran, und die Monate davor

00:15:29: waren es an fünf oder sechs Tagen die Woche.

00:15:31: Also permanent, auch noch während ich

00:15:33: Cleo gedreht habe,

00:15:35: bin ich dann in die Drehpausen dann in mein Mobil gegangen

00:15:37: und habe an der Serie geschrieben.

00:15:39: Es ist irre, irre schwer.

00:15:41: Und man muss wirklich den größten Respekt

00:15:44: dafür haben.

00:15:46: Ein guter, in sich geschlossenen Film

00:15:48: zu schreiben, ist schon schwer genug.

00:15:50: Und manchmal ein Ding der Unmöglichkeit.

00:15:52: Eine gute Serie zu schreiben,

00:15:54: wo du mehrere Figuren entwirfst,

00:15:56: ihr eigenes Leben haben,

00:15:58: ihre eigene Sprache.

00:16:00: Und wo das dann zusammenfließt,

00:16:02: das ist irre.

00:16:04: Das ist irre, irre, irre schwer.

00:16:06: Und ich habe den größten Respekt.

00:16:08: Also je länger ich das mache,

00:16:11: desto mehr Respekt habe ich für alle Leute,

00:16:13: die das gemacht haben und die das aushalten.

00:16:15: Ist es so,

00:16:17: dass dir es dir hilft, dass du Schauspieler bist?

00:16:19: Weil du vielleicht im Kopf dir sozusagen

00:16:21: wenn der eine spricht, die dir auch schon

00:16:23: vorstellt, wie dir den Verbesser mit der anderen Sprache

00:16:25: spricht oder was auch immer, so dass du die

00:16:27: im Kopf schon so anders sortierst?

00:16:29: Oder eine Art Tick?

00:16:31: Hast du die dann also, machst du das für dich?

00:16:33: Oder ist das eine reine Brainwork?

00:16:36: Nein, es ist schon so,

00:16:38: dass ich dann versuche,

00:16:40: etwas Lustiges dafür zu finden

00:16:42: und daraus zu kreieren

00:16:44: und schon auf eine gute Möglichkeit und Spielbarkeit zu gehen.

00:16:46: Ich glaube, das, was es mir erlaubt,

00:16:48: ist, dass ich

00:16:50: relativ gut schon abschätzen kann,

00:16:52: was bestimmte Kolleginnen spielerisch

00:16:54: können,

00:16:56: worin sie stark sind, worin sie noch nicht so stark sind

00:16:58: oder vielleicht einfach irgendwie was geschmacklich.

00:17:00: Also konkret gesprochen,

00:17:03: manche Kolleginnen sind sehr stark mit längeren

00:17:05: Textpassagen, ich zum Beispiel.

00:17:07: Manche sind viel stärker mit Blicken

00:17:09: und andere können das gar nicht.

00:17:11: Mit Blick, ich brauche Wörter,

00:17:13: ich kann nicht mit meinem Körper sein.

00:17:15: Ich frag jetzt, in Cleo hat er die Figur immer super lustig.

00:17:17: Das stimmt, aber das kann ich auch nur machen,

00:17:19: weil ich dann mir 14 Sätze pro Szene mehr reinschreibe,

00:17:21: als sie eigentlich geschrieben sind

00:17:23: und der sich dann so im Kopf und Kragen quasi

00:17:25: und dann kann er immer noch einen schönen Blick haben.

00:17:28: Das geht aber sozusagen nur so stumme Figuren,

00:17:30: das könnte ich zum Beispiel nicht.

00:17:32: Und dann das zu erkennen und zu wissen,

00:17:34: was es sozusagen darstellerisch möglich ist,

00:17:36: ich glaube, das hilft mir

00:17:38: und ich versuche auch schon immer darauf zu schreiben,

00:17:40: worauf hätte ich als Schauspieler Lust.

00:17:42: Weil ich lese sehr oft Szenen,

00:17:44: die mir einfach keinen Spaß machen.

00:17:46: Die mir, die ich so trocken finde

00:17:48: und wo ich das Gefühl habe,

00:17:50: das sind rein informative Szenen,

00:17:52: sie haben keinerlei Wendepunkt,

00:17:55: sie haben keinen dramatischen Konflikt,

00:17:57: sie geben nichts und sie sind irgendwie

00:17:59: so eine schlechte erste Fassung

00:18:01: und das nervt mich dann immer.

00:18:03: Und ich lese das schon und weiß,

00:18:05: ach, das wird am Set ein Problem werden.

00:18:07: Und dann muss man das irgendwie

00:18:09: ausbaden und das versuche ich

00:18:11: zum Beispiel schrauberisch zu verhindern.

00:18:13: Das heißt, es klang gerade auch so,

00:18:15: als ob du beim Schreiben auch schon eigentlich

00:18:17: eine Darstellerin oder ein Darsteller

00:18:20: im Kopf hast, dass du es auch schon ein bisschen auf jemand schreibst.

00:18:22: Hast du eine Wunschbesetzung

00:18:24: und Fliegerangezweige? Hast du immer im Kopf?

00:18:26: Ich habe festgestellt

00:18:28: und ich habe mich auch schon

00:18:30: mit ein paar anderen Autor*innen darüber unterhalten.

00:18:32: Mir hilft das.

00:18:34: Andere schränkt es manchmal ein.

00:18:36: So, ich habe aber das Gefühl,

00:18:38: sobald ich weiß, ach, diese Person habe ich im Kopf,

00:18:40: dann sehe ich tatsächlich eine Szene,

00:18:42: die ist nicht mehr virtuell, sondern dann weiß ich.

00:18:44: Und selbst wenn es wirklich nur

00:18:47: zum Anfang zu schreiben ist, aber dann denke ich,

00:18:49: ach, wie wäre es, wenn der das spielen würde

00:18:51: und dann würde er so ungefähr im Raum stehen

00:18:53: und dann fängt irgendwann etwas sehr Schönes an,

00:18:55: dass man sich nicht mehr ausdenkt,

00:18:57: sondern dass die Figuren selbst

00:18:59: anfangen zu agieren innerhalb von der Szene.

00:19:01: Und das ist ganz toll.

00:19:03: Quasi schön, so ein bisschen wie so eine Probe,

00:19:05: die schon vorab in deinem Kopf stattfindet.

00:19:07: Absolut richtig.

00:19:09: Wie man eine Leseprobe im Kopf schon hat.

00:19:12: Ja.

00:19:14: Und dein Bruder, Alex Scharthsrichter,

00:19:16: oder ist das die Kurzfassung?

00:19:18: Er heißt eigentlich Alexey.

00:19:20: Aber wir wurden damals,

00:19:22: als wir nach Deutschland gekommen sind,

00:19:24: uns wurde dann mal geraten,

00:19:26: unsere Namen ein-deutschen zu lassen.

00:19:28: Mir wurde angeboten,

00:19:30: meinen Namen von Dimitri Zudita

00:19:32: oder Dietrich umzubenennen.

00:19:34: Und was meine Eltern ganz aus Zufall

00:19:37: nicht gemacht haben,

00:19:39: weil sie wussten nicht,

00:19:41: sonst wäre ich jetzt ein fucking Dietrich.

00:19:43: Und mein Bruder, der Alexey heißt,

00:19:45: dem wurde geraten,

00:19:47: seinen Namen abzukürzen zu Alex.

00:19:49: Und das ist sozusagen die Kurzform,

00:19:51: die auch in seinem Perso steht.

00:19:53: Also offiziell,

00:19:55: also gebürtig Alexey.

00:19:57: Ja, also genau,

00:19:59: mir hat das natürlich anguckt,

00:20:01: dein Bruder ist ja auch total erfolgreich,

00:20:04: so wie du, und es ist natürlich wunderschön,

00:20:06: dass du zusammenarbeiten könnt.

00:20:08: Aber wie ist das?

00:20:10: Also, ich nehme an, ihr seid wahrscheinlich auch total eng.

00:20:12: Sonst könnte man so eine kreative Arbeit nicht zusammenmachen.

00:20:14: Aber wie ist das mit seinem Bruder zusammen?

00:20:16: Sind das besondere Stärken,

00:20:18: weil man sich so gut kennt?

00:20:20: Oder hat das auch Konflikte?

00:20:22: Oder erzähl mal ein bisschen davon, wie du das empfindest.

00:20:24: Also, erstmal ist es natürlich sehr toll,

00:20:26: dass wir in unseren schönen Phasen,

00:20:28: weil wir einfach so eine lange Erfahrung miteinander haben.

00:20:33: Ich erinnere mich an den Tag seiner Geburt.

00:20:35: Ich kenne ihn seit seiner ersten Stunde, die auf dem Planeten ist.

00:20:39: Wie lange seid ihr auseinander? Entschuldigung bitte, Rhein-Krächer.

00:20:42: Fünf Jahre.

00:20:44: Damals wurde ich aus dem Kindergarten geholt und habe ihn gesehen,

00:20:48: wie meine Mutter gezeigt hat im Krankenhaus.

00:20:51: Dann habe ich erfahren, dass er ein Junge ist.

00:20:53: Meine erste Reaktion war, dass ich gefragt habe, ob man ihn zurückgeben kann.

00:20:56: Weil ich unbedingt eine Schwester haben wollte.

00:20:58: Das war natürlich ganz furchtbar.

00:21:01: Dann hatte ich eine lange Phase, wo ich sehr eifersüchtig darauf war,

00:21:04: dass er überhaupt da war.

00:21:06: Dann haben wir uns ein Zimmer geteilt und haben sehr viel zusammen geguckt.

00:21:10: Dann war ich auf der Schauspielschule und er hat angefangen,

00:21:13: Skatervideos zu drehen.

00:21:15: Dann haben wir irgendwann gesprochen.

00:21:18: Er hat sich eigentlich in den Kopf gesetzt,

00:21:20: dass er Kameramann werden möchte.

00:21:22: Ich habe gesagt, du bist Regisseur.

00:21:25: Ich habe das für ihn entschieden.

00:21:28: Er hat sich dann so schildert.

00:21:31: Ich glaube, es war eher ein offenes Gespräch.

00:21:34: Er schildert das als so.

00:21:36: Dann hatte er erst mal drei Jahre lang jeden Job gemacht,

00:21:39: den es am Set gibt.

00:21:41: Als Praktikum und als Hospitanz.

00:21:44: Er hat dadurch einfach eine tolle Einsicht darüber,

00:21:47: wie ein Set funktioniert.

00:21:49: Er hat seinen irreguter Regisseur gewonnen.

00:21:51: Er hat mit 26 Jahren Studenten Oscar gewonnen.

00:21:54: Er hat einen Kurzfilm gemacht.

00:21:56: Er hat einen Film-Preis.

00:21:58: Dann haben wir unseren langen Film gemacht.

00:22:00: Aus meiner Haut, der in Venedig Premiere hatte.

00:22:02: Er hat einen Film-Preis bekommen.

00:22:04: Er hat in Venedig ausgezeichnet.

00:22:06: Er hat seine erste Serie gemacht.

00:22:08: Er war Regisseur Krankheit.

00:22:10: Er wurde jetzt aktuell von Apple gekauft.

00:22:12: Er ist erstes Apple Original aus Deutschland.

00:22:15: Er ist riesengroß.

00:22:17: Er hat einen unvorstellbaren Job gemacht.

00:22:20: Ich respektiere ihn irre als Regisseur.

00:22:23: Er ist ganz toll.

00:22:25: Er ist ganz toll.

00:22:27: Aber was mir aufgefallen ist,

00:22:29: weil du ja gefragt hast, wie ist das Sozialarbeit.

00:22:32: Was wirklich das Besondere ist,

00:22:35: ist, ich bin normalerweise nicht so ein krass konfliktfähiger Mensch.

00:22:38: Es auszuhalten,

00:22:40: dass man längere Zeit mit jemandem zusammensitzt,

00:22:43: mit dem es knirscht und knatscht.

00:22:46: Wenn ich mit Freunden zusammenarbeiten würde,

00:22:49: schon lange gesagt hätte,

00:22:51: Diggi hört zu, irgendwie pissen wir uns doch gerade nur an.

00:22:54: Aber wenn wir uns das nicht tun,

00:22:56: dann lassen wir uns diese Arbeit auflösen.

00:22:59: Am besten nie miteinander sprechen.

00:23:01: Das kann man mit seinem Bruder nicht machen.

00:23:04: Das, wozu das aber zwingt, ist zu sagen,

00:23:07: wir müssen immer eine bestimmte Art von Freundlichkeit

00:23:10: miteinander wahren.

00:23:12: Egal, wie sehr wir uns anschreien,

00:23:14: am Abend müssen wir dann vielleicht darüber reden,

00:23:17: was wir unserer Mutter zu Weihnachten schenken.

00:23:20: Das zwingt sich erst mal dazu,

00:23:22: dass wir unsere Lebensbedingungen nicht mehr vertreten können.

00:23:25: Das ist das, was wir uns nicht tun.

00:23:28: Das ist das, was wir uns nicht tun.

00:23:31: Das ist das, was wir uns nicht tun.

00:23:34: Das ist das, was wir uns nicht tun.

00:23:37: Das ist das, was wir uns nicht tun.

00:23:40: Das ist das, was wir uns nicht tun.

00:23:43: Das ist das, was wir uns nicht tun.

00:23:46: Das ist das, was wir uns nicht tun.

00:23:49: Das ist das, was wir uns tun.

00:23:52: Das ist das, was wir uns tun.

00:23:55: Das ist das, was wir uns tun.

00:23:58: Das ist das, was wir uns tun.

00:24:01: Das ist das, was wir uns tun.

00:24:04: Das ist das, was wir uns tun.

00:24:07: Das ist das, was wir uns tun.

00:24:10: Das ist das, was wir uns tun.

00:24:13: Das ist das, was wir uns tun.

00:24:16: Das ist das, was wir uns tun.

00:24:19: Das ist das, was wir uns tun.

00:24:22: Das ist das, was wir uns tun.

00:24:25: Das ist das, was wir uns tun.

00:24:28: Das ist das, was wir uns tun.

00:24:31: Das ist das, was wir uns tun.

00:24:34: Das ist das, was wir uns tun.

00:24:37: Das ist das, was wir uns tun.

00:24:40: Das ist das, was wir uns tun.

00:24:43: Das ist das, was wir uns tun.

00:24:46: Das ist das, was wir uns tun.

00:24:49: Das ist das, was wir uns tun.

00:24:52: Das ist das, was wir uns tun.

00:24:55: Das ist das, was wir uns tun.

00:24:58: Das ist das, was wir uns tun.

00:25:01: Das ist das, was wir uns tun.

00:25:04: Das ist das, was wir uns tun.

00:25:07: Das ist das, was wir uns tun.

00:25:10: Das ist das, was wir uns tun.

00:25:13: Das ist das, was wir uns tun.

00:25:16: Das ist das, was wir uns tun.

00:25:19: Das ist das, was wir uns tun.

00:25:22: Das ist das, was wir uns tun.

00:25:25: Das ist das, was wir uns tun.

00:25:28: Das ist das, was wir uns tun.

00:25:31: Das ist das, was wir uns tun.

00:25:34: Das ist das, was wir uns tun.

00:25:37: Das ist das, was wir uns tun.

00:25:40: Das ist das, was wir uns tun.

00:25:43: Das ist das, was wir uns tun.

00:25:46: Das ist das, was wir uns tun.

00:25:49: Das ist das, was wir uns tun.

00:25:52: Das ist das, was wir uns tun.

00:25:55: Das ist das, was wir uns tun.

00:25:58: Das ist das, was wir uns tun.

00:26:01: Das ist das, was wir uns tun.

00:26:04: Das ist das, was wir uns tun.

00:26:07: Das ist das, was wir uns tun.

00:26:10: Das ist das, was wir uns tun.

00:26:13: Das ist das, was wir uns tun.

00:26:16: Das ist das, was wir uns tun.

00:26:19: Das ist das, was wir uns tun.

00:26:22: Das ist das, was wir uns tun.

00:26:25: Das ist das, was wir uns tun.

00:26:28: Das ist das, was wir uns tun.

00:26:31: Das ist das, was wir uns tun.

00:26:34: Das ist das, was wir uns tun.

00:26:37: Das ist das, was wir uns tun.

00:26:40: Das ist das, was wir uns tun.

00:26:43: Das ist das, was wir uns tun.

00:26:46: Das ist das, was wir uns tun.

00:26:49: Das ist das, was wir uns tun.

00:26:52: Das ist das, was wir uns tun.

00:26:55: Das ist das, was wir uns tun.

00:26:58: Das ist das, was wir uns tun.

00:27:01: Das ist das, was wir uns tun.

00:27:04: Das ist das, was wir uns tun.

00:27:07: Das ist das, was wir uns tun.

00:27:10: Das ist das, was wir uns tun.

00:27:13: Das ist das, was wir uns tun.

00:27:16: Das ist das, was wir uns tun.

00:27:19: Das ist das, was wir uns tun.

00:27:22: Das ist das, was wir uns tun.

00:27:25: Das ist das, was wir uns tun.

00:27:28: Das ist das, was wir uns tun.

00:27:31: Das ist das, was wir uns tun.

00:27:34: Das ist das, was wir uns tun.

00:27:37: Das ist das, was wir uns tun.

00:27:40: Das ist das, was wir uns tun.

00:27:43: Das ist das, was wir uns tun.

00:27:46: Das ist das, was wir uns tun.

00:27:49: Das ist das, was wir uns tun.

00:27:52: Das ist das, was wir uns tun.

00:27:55: Das ist das, was wir uns tun.

00:27:58: Das spielt auch so damit, wie wir uns Geschichten erzählen.

00:28:02: Das spielt so 40 Millionen Jahre in der Zukunft.

00:28:05: Wir versuchen zu rekonstruieren, wie die Menschheit untergegangen ist.

00:28:09: In einer großen Auslöschungssamstagabend-Primetime-Show.

00:28:12: Die Menschheit gegen andere Arten der Erde

00:28:15: im Todeskampf gegeneinander antreten musste.

00:28:18: Das ist ein kroatisches Alien im Körper

00:28:21: eines kassachischen Kinderkrankenhaus-Clowns.

00:28:24: Ein Krokodil, der Vertreter der Krokodile ist.

00:28:27: Er denkt, dass das nächste Massenatemsterven

00:28:30: locker überleben wird.

00:28:32: Das hat schon zwei überlebt.

00:28:35: Dann sind auch Ameisen dort.

00:28:38: Fledermäuse, Schühner usw.

00:28:41: Das spielen wir.

00:28:44: Ich spiele "Nacht von Lissabon".

00:28:47: Da hatte ich ein Solo-Stück.

00:28:50: Das heißt "The Silence".

00:28:53: Das war bei einem Theater-Treffen eingeladen.

00:28:56: Das setzt sich auseinander mit transgenerationalem Traumata

00:29:00: in Familien.

00:29:03: Von der Familie des Autoren, Fall Griechter.

00:29:06: Er hat sich mit seiner Mutter vor eine Kamera gesetzt.

00:29:09: Er hat über all das gesprochen,

00:29:12: wobei man in der Familie nicht gesprochen hat.

00:29:15: Er hat die Formatisierungen des Vaters

00:29:18: bis hin über ihr Geschwängert werden.

00:29:21: Noch als offiziell Minderjährige.

00:29:24: Nicht mit dem Vater zusammenleben können.

00:29:27: Dann über das Coming-Out des Autoren

00:29:30: in den 80er-Jahren in Buchholz in der Nordheide.

00:29:33: Dieses Nichts sprechen können sich durchzieht

00:29:36: durch Familiengeneration.

00:29:39: In Hamburg am Telliertheater gibt es das Stück Revolution.

00:29:42: Das ist ein Stück von der Zeit,

00:29:45: das wir im Falle der Welt nicht mehr haben.

00:29:48: Wir haben jetzt das Leben in 30 Jahren

00:29:51: mit genmanipulierten Kindern,

00:29:54: für die man sich entscheidet.

00:29:57: Das hat kein Sex mehr.

00:30:00: Der eine ist transhumanist.

00:30:03: Er möchte sein Körper loswerden.

00:30:06: Das ist ein digitaler Raum.

00:30:09: Das ist ein anderes Stück, was mir aufgefallen ist.

00:30:12: Das ist Operation Mindfuck.

00:30:15: Operation Mindfuck.

00:30:18: Operation Mindfuck, was am Gorky gespielt wird.

00:30:21: Ich lese mal den kleinen, klappen Text vor.

00:30:24: Zur Erheiterung unserer Hörerinnen und Hörer.

00:30:27: In Trollfabriken werden Stories produziert.

00:30:30: Das wertvollste Asset der Welt.

00:30:33: Das wird mit 9 in die Demokratiemüdigkeit

00:30:37: ein Politiker neuen Typs gecastet.

00:30:40: Wandelungsfähig, entsprechend im Erregungspotenzial.

00:30:43: Der falsch Nachrichtenlage.

00:30:46: Der nicht mehr Wählerinnen überzeugen.

00:30:49: Der ist ein Follower.

00:30:52: Einer für alle, die Teil der Community sein wollen.

00:30:55: Alle haben eine Art von Follower.

00:30:58: Das ist ein Follower.

00:31:01: Ich habe auch ein Follower.

00:31:04: Ich habe auch ein Follower.

00:31:07: Alle haben eine Art von Follower.

00:31:10: Das ist ein Follower.

00:31:13: Alle haben eine Art von Follower.

00:31:16: Alle haben eine Art von Follower.

00:31:19: Das sind die Follower.

00:31:22: Ich habe ein Follower.

00:31:25: Das ist ein Follower.

00:31:28: Bei Operation Mindfuck war etwas von den Autoren von Illuminatus, von der Romantrilogie aus den 70er Jahren,

00:31:37: die waren beide, die haben für den Playboy geschrieben und Interviews gemacht.

00:31:41: Und was die dann, als eine Form von Counter-Culture, also die waren so extrem linke Hippies und was die so als Form der Counter-Culture machen wollten,

00:31:49: war, dass sie ihre Leser*innen gebeten haben den absurde Verschwörungstheorien zu schicken, die sie dann dann darum veröffentlicht haben.

00:31:57: Also sie wollten sozusagen ein starkes, regides System dadurch auflösen, dass sie sagen, es gibt absurde Verschwörungstheorien so.

00:32:04: Und die sie dann als wahrgenommen, so. Und dann haben sie eben so diesen ganzen Komplex um die Illuminaten so hochgejist.

00:32:12: Und dann waren sie selbst total überrascht und erschrocken davon, dass Leute angefangen haben, daran zu glauben.

00:32:17: Also Operation MindFuck war eben, dass sie gesagt haben, wir erfinden jetzt etwas, um Leuten mal irgendwie so einen tieferen Zugang zur Wahrheit zu geben,

00:32:27: weil wir die mit so viel Müll füttern, dass sie anfangen, die Wirklichkeit so hinterfragen.

00:32:31: Und das absurde ist, dass wir jetzt, dann 40, 50 Jahre später, halt so genau das Umgekehrte haben,

00:32:38: dass also aus extremen Rechtenblasen Verschwörungstheorien verbreitet werden, die eigentlich die Wahrheit verschleiern.

00:32:44: Und das fanden wir irgendwie so toll. Und es gab dann so etwas, was ich gelesen habe, was ich so lustig fand.

00:32:50: Nämlich so GenZies haben in Corona Zeiten, um gegen Verschwörungstheorien vorzugehen.

00:32:57: Gab es so ein Experiment, dass so GenZies Studentinnen angefangen haben, eine Verschwörungstheorie zu verbreiten.

00:33:03: Und zwar, dass es keine Vögel gibt, sondern Vögel ausgelöscht worden sind.

00:33:07: Dass es Corona nur gibt und den Lockdown, damit draußen alle Vögel ersetzt werden können, durch Drohnen, die uns ausspüren.

00:33:14: Und das sollte absichtlich so lächerlich sein. Und dann waren die total erschrocken davon, dass das voll bei Verschwörungstheoretikerin getrendet hat.

00:33:24: Und dass die wirklich dann da angefangen haben, daran zu glauben, obwohl die wirklich dokumentiert haben im Internet,

00:33:28: wir haben das alles erfunden, damit ihr anfängt Verschwörungstheorien zu hinterfragen.

00:33:32: Also es ist ein super, super lustiges und sehr, sehr, sehr absurdes Feld, was man damit machen kann.

00:33:39: Ja, Wahnsinn. Ich meine letztendlich, dass Politiker reptiloide sind,

00:33:45: das hat sich, glaube ich, auch jemand, der ausgedacht, der entweder sehr viel schlechte Drogen genommen hat oder der einfach auch sich in Spaß machen wollte,

00:33:51: wird trotzdem geglaubt, die man glaubt, wirklich, dass da eine Exit drinsteckt.

00:33:55: Also viele Leute glauben das.

00:33:56: Ja, und das ist für dich total faszinierend.

00:33:59: Ja, du kennst das Leute, die das glauben.

00:34:01: Ja, ja, ja, ja, ja.

00:34:03: Witzig. Das ist absurd.

00:34:05: Ja, wirklich. Ja, du, die gibt's nämlich echt.

00:34:07: Es gibt die alle echt, von denen wir reden.

00:34:09: Die ganzen Verrückten und Schwurblaer und die gibt's.

00:34:13: Das ist kompletter.

00:34:15: Ja, aber das ist lustig, weil ich wusste nicht davon, dass es das gibt Counterculture, was höre ich zum ersten Mal.

00:34:21: Also das war ein Buch, auf das du Referenz zu lassen, mit dem gleichen Titel.

00:34:25: Genau, aber Operation "Meinfach" war eben etwas so ein Projekt, was die damals gestartet haben.

00:34:31: Genau. Robert Anton Wilson und Robert Cheer, die haben das so zusammen gemacht.

00:34:35: Ja, ist es der Robert Wilson aus dem Theater? Der?

00:34:39: Nein, nein, nein, nein, nein. Robert Anton Wilson. Das nochmal eben ein anderer.

00:34:43: Und das war der Outdoor, der dann eben diese Romantilogie Illuminatus geschrieben hat, wo die ja wirklich ganz wilde und hanebüchende Theorien zusammengebrochen haben,

00:34:51: und dann die Leute aber selbst angefangen haben zu glauben. Und dann fanden die das auch wirklich total absurd.

00:34:56: Und haben gedacht, was fakt, Leute.

00:34:58: Es ist so ein Feld, was mich auch total interessiert, weil es gab davon mal so einen 90er noch, oder 80er und 19er,

00:35:04: gab es so eine harmlose Variante davon.

00:35:06: Da lernte man das Urban Myth, also obane Legende.

00:35:09: Das war die Hamul, aber die hat ja auch jeder geglaubt und dann gehört.

00:35:12: Ja, und genau das, und es kommt dazu genau das, wie er damals auch so Akte X geguckt, oder damals so die Sendung.

00:35:18: Von Däniken, lief im Fernsehen so zur Hauptsendezeit und hat wirklich mit seinen Parawissenschaften,

00:35:24: der hat 80 Millionen Bücher verkauft.

00:35:26: Ich meine, du bist ein Buch-Business. Wie kriegt man das hin?

00:35:29: Mit so einem Quark von irgendwie prehistorischen Alien-Zivilisationen, die gekommen sind.

00:35:35: Und in den 90ern war das aber auch noch wirklich so von, ja, du hast irgendwie so eine stabile Gesellschaft gehabt

00:35:41: und man hat sich dann so wohl gefühlt, dass man dachte, ah ja, und man hinterfragt und sieht irgendwie so dahinter.

00:35:47: Also das hatte noch einen anderen Impetus. Und dann kam 9/11 und dann kam dieser Film Loose Change

00:35:52: und das also Stahl bei dieser Hitze nicht schmelzen kann.

00:35:55: Und dann hat all das angefangen, wirklich so eine, also wir sagen das auch einmal im Stück,

00:35:59: dass 9/11 so ein bisschen die Einstiegsdroge war für die Verschwörungstheorien, die es jetzt alles so gibt.

00:36:06: Aber das stimmt, in den 90ern hatte das einen ganz anderen Impetus noch, ja.

00:36:10: Und das war teilweise auch so harmlos.

00:36:12: Und ich sage mal, die berühmteste ist ja die Spinne in der Juckerpalme.

00:36:15: Das waren gesagt, diese Juckerpalme, die man damals irgendwie bei IKEA kauft zu kaufen fand,

00:36:20: in dieser Kokosnuss, aus der die kamen, da können Spinnen drin sein.

00:36:24: Und dann gab es die Geschichte, dass da Spinnen ihre Eier drin gelegt haben,

00:36:27: keiner hat gemerkt, dass es über den Ozean gekommen ist, du es bei IKEA kaufst

00:36:30: und dann aber tausende von diesen kleinen Spinnen in deine Wohnung kommen und dich vielleicht irgendwie keine Ahnung essen.

00:36:35: Und das war so geil absurd. Aber es war so kurz erschauernd, dann wieder vergessen.

00:36:41: Ich kenne auch niemanden, deswegen seine Zimmafflanze weggeworfen.

00:36:44: Aber damals war das noch so putzig harmlos.

00:36:46: Aber man hatte auch noch nicht die Verbreitungswege über soziale Medien.

00:36:50: Und du hattest nicht die Radikalisierung und das, was jetzt natürlich auch einfach sehr, sehr, sehr stark ist.

00:36:56: Und das ist ein Effekt.

00:36:58: Ich glaube, den checkt man als Privatperson gar nicht so sehr in seinem Konsum von Online-Inhalten.

00:37:03: Aber wie stark Filterblasen eigentlich wirken.

00:37:07: Also der Algorithmus, der relativ schnell lernt, was du sehen möchtest

00:37:12: und dir das dann immer weiter zeigt und mit zunehmend radikalisierter Stalkerung,

00:37:16: das ist ja etwas, was passiert.

00:37:18: Und da sind wir wie beim Frosch, der in diesem Wasser ist, das zunehmend heißer wird.

00:37:22: Wir merken dann nicht, wie wir in eine bestimmte Blase oder in eine bestimmte Wahrheitsschilderung von Welt reingerohlt werden.

00:37:29: Und deswegen fällt es dann auch so schwer, diese Leute nach Jahren oder Jahrzehnten von einem bestimmten Content-Konsum

00:37:35: wirklich von einer anderen Wahrheit zu überzeugen oder zumindest zu sagen,

00:37:39: ich habe das Gefühl in der Konstruktion von Realität, die du konsumiert hast für,

00:37:44: ich weiß nicht, was dein Handy so rausspricht, aber bei mir sind es dann irgendwie so dreieinhalb Stunden am Tag, so Streamtime.

00:37:50: Also diese Zeit hochgerechnet auf mehrere Jahre, das hat natürlich einen Einfluss darauf, wie du Welt siehst

00:37:56: und wie schwer es dann ist, diese Leute auch dort rauszuholen oder in ein Gespräch zu treten.

00:38:00: Und die Self-Food-Filling-Prophecy, die du hier auch nennst, das ist ja auch so.

00:38:04: Es ist ja schon im Endeffekt, wenn man googelt so, selbst bevor es so schlimm wurde,

00:38:08: weil wenn du googelst, ich weiß nicht, ist Wasserkrebserregend, dann kriegst du ja nur Ergebnisse, wo drin steht, dass Wasserkrebserregend ist.

00:38:17: Und da gehst du schon mal mit einer positiven Vorbestätigung auf die Sucheingipnisse zu.

00:38:23: Das erfordert viel Arbeit, dass dann so hinterfragen und dann sagen Meinungen dazu oder Analysen oder Experten, das ist auch andere Meinungen.

00:38:31: Also du weißt alleine, wirst du ja erstmal, kriegst du die Frage beantwortet und in diesem riesen unübersichtlichen See,

00:38:37: in diesem Ozean an Informationen, er hat irgendeiner den Schwachsinn ja ohnehin schon mal geschrieben und das findest du wahrscheinlich da noch.

00:38:43: Na gut, er hat davon abgesehen, hast du recht mit dem Filterblasen?

00:38:46: Mir ist das letztens mal aufgefallen, ich habe irgendwie, durch Zufall, ich bin im Urlaub in einen Seegegel getreten, ja?

00:38:52: Klar, ich weiß, kleine Partikulargeschichte, aber und dann habe ich dazu irgendwie paar mal was gegoogelt und habe so ein paar Videos angeguckt über entzündete Gelenke und pa, pa, pa.

00:39:01: Jetzt kriege ich die ganze Zeit Gesundheitsvideos bei Instagram und ich so, interessiere ich mich gar nicht für her.

00:39:06: Der Filter hat das irgendwie schon, da hat es doch nicht wieder oben gestellt, aber ich bin jetzt irgendwie, ich habe da so eine Flagg.

00:39:13: Es ist unglaublich schnell, das wird unglaublich und es wird zunehmend schneller werden.

00:39:19: Und wirklich mit dem KI-System wird es noch beschleunigen, das ist krass.

00:39:23: Ich gebe noch ein anderes Beispiel, letzte Woche, das Versuch der Attentat auf Donald Trump, habe ich eine Sondersendung zugemacht und habe deswegen relativ viel Trump-Content geguckt und auch paar Mal in die Story verteilt, also die ersten Auftritte da nach und dann erlösen und so.

00:39:35: Seitdem kriege ich "The Real Donald Trump" immer ganz oben, ganz oben in meinem Feed, wenn ich aufmache.

00:39:41: Ja.

00:39:42: Weißt du?

00:39:43: Das ist krass.

00:39:44: Naja, also auf jeden Fall interessiert mich aber deine künstlerische Umsetzung dessen und wie ich dich kennengelernt habe, wird das sehr unterhaltsam und gleichzeitig trotzdem deep.

00:39:54: Ja, ja.

00:39:55: War?

00:39:56: Das so hoppig.

00:39:57: Ja.

00:39:58: Lieber Dimitri, ich danke dir herzlich für diesen wilden Ritt durch deine 1000 Aktivitäten, kreativen, kreativen Eruption.

00:40:07: Ich bin schon sehr gespannt auf die Serie. Wie werden wir es erfahren? Wir dürfen mir irgendwas von dir verlinken. Dein Insta, deine Website, was hättest du gerne?

00:40:16: Bitte, bitte, dann verlink gerne meinen Insta und dann werden wir hoffentlich bald dort auch Informationen raushauen können, was es mit der Serie auf sich hat.

00:40:24: Und dann, wenn sie in etwas über einem Jahr rauskommt, dann sehen wir uns nochmal in deiner Show.

00:40:29: So machen wir es.

00:40:30: Also, ich danke dir ganz herzlich.

00:40:32: Ihr werdet alle Informationen von Demi verlinkt finden in den Show-Nots wie immer. Und bis dahin wünsche ich euch, bleibt gesund, auch im Kopf.

00:40:39: Und Demi, vielen herzlichen Dank für deine Besucht.

00:40:41: Vielen, vielen, vielen Dank. Und viel Spaß mit der zweiten Staffel, Cleo.

00:40:44: So ist es, nächste Woche 25. auf Netflix.

00:40:48: Ja, tschau.

00:40:50: Tage wie diese.

00:40:53: Alex Bräucher fragt sich und seine Gäste, was eigentlich gerade los ist.

00:40:59: [Musik]

00:41:06: (Hupen)

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