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#98 Where´s Wanda? Regisseur Tobi Baumann über die erste deutsche Apple TV+ Serie

Shownotes

Wir sprechen mit Tobi Baumann über die Entstehung der Serie "Where´s Wanda?", der ersten deutschsprachigen Serie für Apple TV Plus. Tobi gibt uns spannende Einblicke in den kreativen Prozess der Produktion und erklärt, wie aus einer Idee ein einzigartiger Genremix aus Komödie, Drama und Thriller wurde, den er "Dark Comedy" nennt. Er teilt Insights und interessante Details über die Prozesse, die erforderlich waren, um die Vision der Serie umzusetzen, und spricht über die Herausforderungen, die mit einem großen Budget und einem internationalen Team einhergingen. Die Serie spiegelt einen deutlichen lokalen Touch wider, spricht aber gleichzeitig ein globales Publikum an - was sich auch in den begeisterten internationalen Pressereaktionen, etwa der New York Times, gezeigt hat. Denn die Serie startet zeitgleich in 150 Ländern.

Ein zentrales Thema des Gesprächs ist auch der integrative Casting-Ansatz, der darauf abzielte, die Charaktere authentisch und vielschichtig zu gestalten. Stars wie Heike Makatsch, Axel Stein, Lea Drinda, Kostja Ullmann, Palina Rojinski, Joachim Król, Devid Striesow oder Nikeata Thompson - um nur einige zu nennen - tragen dazu bei, die Serie lebendig und glaubwürdig zu machen. Tobi betont die Bedeutung dieser Besetzungsentscheidungen und hebt hervor, wie wichtig es war, eine diverse Gruppe von Schauspielern zusammenzubringen.

Gleichzeitig sprechen wir über die strategische Verwendung von Cliffhangern und einer non-linearen Erzählstruktur, um die Spannung zu erhöhen und die Zuschauer bis zur letzten Folge zu fesseln.

Wer jetzt so richtig Bock hat, hier gehts direkt zu Apple TV+: https://www.apple.com/tv-pr/originals/wheres-wanda/

Und hier geht es zu Tobis Insta: https://www.instagram.com/directedbytobibaumann/ *

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Transkript anzeigen

00:00:00: (Sie tritt die Musik.)

00:00:02: Tage wie diese.

00:00:06: Alex Bräucher fragt sich und seine Gäste,

00:00:10: was eigentlich gerade los ist.

00:00:12: (Sie tritt die Musik.)

00:00:14: Herzlich willkommen zu "Tage wie diese heute".

00:00:18: Tobi Baumann, hey.

00:00:20: Hallo, da bin ich wieder. - Ja, da bist du wieder.

00:00:23: Schön, ein Wiedererkenniger Gast, das mögen wir gern.

00:00:26: Ja, du, Tobi, du hast gerade einen richtigen Kuh gelandet.

00:00:29: Die erste deutsche Serie für Apple TV Plus gemacht.

00:00:32: Die ist gerade auch schon gestartet.

00:00:35: Wenn ihr jetzt reinhört und den Show notes checkt,

00:00:38: "Where's Wonder".

00:00:39: Genau, die ersten zwei Folgen sind seit 2. Oktober online,

00:00:44: wie man so schön sagt.

00:00:45: Und ab jetzt jede Woche eine neue Folge.

00:00:50: Acht Folgen sind's.

00:00:52: So wird's gemacht, genau.

00:00:53: Erst wie früher ein bisschen. - Genau.

00:00:57: Wie früher. Und erst mal zwei zum Anfüttern.

00:00:59: Ja.

00:01:01: Es gibt ja viele, die so Probe-Abo's haben.

00:01:06: Ich glaub, immer wenn man ein neues iPhone hat oder neues Produkt,

00:01:09: dann hat man so ein Probe-Abo.

00:01:11: Und dann ist es natürlich super, wenn man da reingucken kann.

00:01:15: Und dann so gehuckt ist, dass man dabei bleibt.

00:01:18: Ja, klar. Das ist ja auch schlau.

00:01:20: Ich hätte das große Glück, schon komplett durchzugucken.

00:01:24: Wir dürfen auf keinen Fall spoilern über das Ende oder die Verläufe reden.

00:01:28: Aber ich kann nur sagen, it's hot.

00:01:30: Uns hat richtig Spaß gemacht.

00:01:32: Fangen wir mal vorhin an. Wie kam's denn dazu?

00:01:35: Hast du die Serie entwickelt oder wurdest du angesprochen?

00:01:38: Oder wie ist das passiert?

00:01:40: Hast du mit Autoren gearbeitet? Wer kamen, wer ist zu wem?

00:01:44: Also, die Produktionsfirma,

00:01:48: deutsche Produktionsfirma, die ist die Ufa.

00:01:50: Die auf mich zugekommen ist.

00:01:53: Die Serie war bei denen schon eine ganze Zeit lang in Entwicklung.

00:01:57: Ursprünglich ist die, basiert die auf einer Idee

00:01:59: von einem deutschen Regisseur und Autor,

00:02:03: das ist Soltan Sperrandelli.

00:02:05: Soweit ich weiß, war die aber als reine Drama-Thriller-Serie

00:02:10: konzipiert.

00:02:18: Die sind dann an Apple TV+ daran getreten.

00:02:23: Die fanden die Prämisse, scheinbar interessant.

00:02:27: Ich hab keine Ahnung, wie die Serie ursprünglich war.

00:02:30: Ich bin erst an Bord gekommen, als Oliver Lenzle,

00:02:33: ein britischer Autor, die Serie noch mal komplett neu erfunden hat.

00:02:39: Als Dark Comedy, als Genre-Mix zwischen Drama,

00:02:44: Thriller, Crime und Comedy.

00:02:47: Dann ist die Ufa auf mich zugekommen.

00:02:49: Ich hab mit der Ufa ja auch schon früher gearbeitet,

00:02:52: Faking Hitler zum Beispiel gemacht.

00:02:55: Natalie Kodiabor ist eine tolle Produzentin,

00:02:57: die ich auch schon länger kenne.

00:02:59: Die hat gefragt, hast du Lust, das zu machen?

00:03:02: Ja, geil.

00:03:04: Und war da schon klar, dass es für Apple TV+

00:03:08: auch wie man sich sagt ...

00:03:10: Ja, das war klar.

00:03:12: Das war zu dem Zeitpunkt, ab dem Moment,

00:03:15: wo der britische Autor an Bord war,

00:03:18: ging das auch bei Apple TV in der UK sehr schnell vorwärts.

00:03:26: Und es gibt Franziska Andergassner,

00:03:29: die deutsche Chef-Creative von Apple TV+ in Berlin,

00:03:36: die das sozusagen für Deutschland auf die Beine stellt.

00:03:40: Wir haben quasi immer mit Franziska Andergassen

00:03:43: oder direkt mit London kommuniziert in der Entwicklung.

00:03:47: Das war schon klar.

00:03:49: Da gab es zuerst mal so ein genanntes Pitch Deck,

00:03:52: wo ein bisschen drin war, wie das ausschaut,

00:03:56: was da so passiert.

00:03:58: Das hat mich sofort total gehuckt.

00:04:03: Da hab ich sofort gesagt, das will ich unbedingt machen.

00:04:06: Du hast es ja alles gesehen.

00:04:10: Du kannst dir vorstellen, wie viele kleine verspielte Schweinereien

00:04:14: in dieser impositiven Sinne.

00:04:16: Schweinereien, also Schweinereien im Sinne von Spielereien,

00:04:20: die für einen Filmemacher ein großer Spaß sind,

00:04:24: da drin sind.

00:04:27: Die waren von Anfang an in der Konzeption drin.

00:04:30: Das war so ein Mix, wo ich dachte, das ist auf jeden Fall was,

00:04:34: wo ich dabei sein will.

00:04:36: In diesem Fall merkt man, dass man merkt,

00:04:39: dass du eine Menge Budget hattest.

00:04:41: Es ist auch superaufwendig alles.

00:04:43: Jede Folge passiert da etwas anderes.

00:04:45: Dann kommst du da auch in andere Räume.

00:04:48: Wie du schon andeutest, da Comedy, das ist voller Kuriositäten,

00:04:53: voller kleiner Details, voller Spaß.

00:04:56: Aber auch durchaus sehr aufwendig, was man jetzt nicht normal sieht

00:05:00: in der deutschen Serie.

00:05:02: Das ist schon richtig international gedacht.

00:05:05: Ja, es ist halt toll,

00:05:07: wenn man so eine Unternehmung plant,

00:05:12: so eine Serie zu machen.

00:05:14: Und dann gerade, wenn man sagt, als Apple TV Plus,

00:05:17: wir wollen jetzt die erste Serie aus Deutschland rausmachen,

00:05:21: dass man dann auch die entsprechenden Mittel zur Verfügung stellt.

00:05:24: Und sagt, wenn wir das machen, dann machen wir das auch richtig.

00:05:28: Und dann hauen wir auch hier und da richtig auf die Kacke.

00:05:31: Und das ist natürlich dann ein Gedanke weniger,

00:05:34: wie kriegen wir das denn eigentlich alles finanziert?

00:05:37: Nämlich wirklich dann erstmal einfach sprudeln.

00:05:40: Und es ist halt, wer kreieren,

00:05:43: eine kleine, kleine, Kleinstadtwelt, die es so nicht gibt.

00:05:49: Und mit allem drum und dran,

00:05:51: bis hin zu diesem Bild dieser Kleinstadt,

00:05:55: was man immer im Vorspann der übrigens,

00:05:58: einen hervorragenden Song von Alice Mörten hat, "Mainia".

00:06:02: Und der komplett, der immer wieder auch mal zu sehen ist in der Show,

00:06:06: der natürlich komplett am Computer entstand ist,

00:06:09: weil diese Art von Landschaft gibt es gar nicht in Deutschland.

00:06:12: Wir haben sie zumindest nicht gefunden.

00:06:15: Ich hab sie mal gesehen, auf einem Flug nach Edinburgh,

00:06:18: aus dem Flugzeug raus, so was Ähnliches.

00:06:20: So was anderes.

00:06:22: So eine kreisrunde angeordnete Siedlung.

00:06:25: Wie so ein Spinnennetz ein bisschen.

00:06:27: Und es ist auch so ein bisschen ein Symbol für das Netz.

00:06:31: Das alles irgendwie mit allem zusammenhängt.

00:06:34: Und zum anderen auch für diese,

00:06:36: dass es halt alles so ein bisschen eine Künstlichkeit hat.

00:06:41: Also diese ganze, vielleicht muss man einfach für die Leute

00:06:44: auch mal kurz sagen, worum es geht.

00:06:46: Es gibt einen Ort, Sundersheim, irgendwo in Deutschland,

00:06:49: eine Kleinstadt.

00:06:51: Und in Sundersheim ist eigentlich die Welt in Ordnung.

00:06:54: Es gibt den örtlichen Fußballverein.

00:06:56: Es gibt jedes Jahr das Nuppelwockenfest,

00:06:59: wo sich die große Nuppelwocken nach,

00:07:01: die wirklich der englische Autor in so aus Versatzstücken aus

00:07:04: deutschem Karneval, Sagen und Legenden,

00:07:06: allemanischer Fassen, sich so zusammengesponnen hat.

00:07:09: In der eben die Legende ist,

00:07:12: dass ein großes gehörntes Monster im Wald lebt,

00:07:15: dass einmal im Jahr nach Sundersheim kommt,

00:07:17: um sich die schönste Jungfrau zu greifen und dienen,

00:07:20: Wald zu schleppen und wahlweise zu essen oder zu heiraten.

00:07:23: Und dieses Fest ist der Startpunkt,

00:07:25: an dem Fest in alle verkleidet.

00:07:27: Da ist immer das Pokalspiel vom Sundersheimer Fußballverein.

00:07:30: Da ist überall was los.

00:07:32: Und genau an diesem Tag, das ist der Tag Null bei uns.

00:07:36: Und an diesem Tag verschwindet Wanda, die Tochter von Dedo und Carlotta,

00:07:40: also Wanda gespielt von Lea Drinda,

00:07:42: als Tochter von Dedo, Axel Stein und Carlotta Klathajk Makatsch.

00:07:47: Die verschwindet.

00:07:49: Und wir steigen aber in die Serie ein,

00:07:51: irgendwann Tag 84, glaube ich,

00:07:53: wo die schon viele, viele Wochen verschwunden ist,

00:07:57: die Polizei kommt nicht richtig voran.

00:07:59: Es gibt keine wirklichen Hinweise außer von irgendwelchen Spinnern.

00:08:04: Und es wird aber ein Kleidungsstück von ihr gefunden,

00:08:07: in einem Kleidercontainer in dieser Siedlung.

00:08:09: Und das ist für die Klats, für die Eltern das Zeichen,

00:08:12: die muss hier noch irgendwo sein.

00:08:15: Und weil die Polizei eben nicht vorankommt,

00:08:17: sagen die, wir nehmen das jetzt selber in die Hand

00:08:19: und fangen an, selber in der Nachbarschaft rum zu sneaken.

00:08:24: Es gibt noch Ole, den Bruder von Wanda,

00:08:27: der ist ein bisschen der Nerd in der Familie,

00:08:29: ein Gamer, sehr technisch, auf ihn irgendwann sagt,

00:08:32: Leute, wir müssen uns im Darknet über Wachstekameras

00:08:35: und so Wansen besorgen.

00:08:37: Und diese ganzen Häuser verwandtsen,

00:08:39: was dazu führt, dass wirklich die Klats

00:08:42: ihre komplette Nachbarschaft ausspionieren.

00:08:45: Und dabei jede Menge kleiner, schmutziger Geheimnisse erfahren,

00:08:48: die meistens einfach auch gar nicht sie irgendwie näher an Wanda ranbringen.

00:08:54: Aber halt irgendwie auch echt skurril und die so ein bisschen zeigen,

00:08:58: es hat jeder von, jeder hat irgendwie ein bisschen hinter verschlossenen Türen

00:09:02: seine eigenen kleinen, schrägen Dinge laufen.

00:09:05: Und langsam kommen sie natürlich dann auch

00:09:07: einem viel, viel größeren Geheimnis in dieser Kleinstadt auf die Spur.

00:09:12: Und dann darf man eben jetzt nicht spoilers.

00:09:17: Es wird dann, dann wird es richtig verrückt.

00:09:20: Sagen wir mal so. - Ja, genau.

00:09:22: Ja, es wird wirklich verrückt, und es macht doch richtig Spaß.

00:09:26: Also, danke erst mal für den Pitch, wie wir so schön sagen.

00:09:29: Du hast es jetzt nochmal schön komplett zusammengefasst.

00:09:32: Und erst mal auch nochmal herzlichen Glückwunsch.

00:09:34: Ich mein, der erste Regisseur, die erste Serie für so einen großen Player

00:09:38: wie Apple TV ist natürlich geil.

00:09:40: Ich muss dazu sagen, ich bin nicht der einzige Regisseur.

00:09:44: Die ersten beiden Folgen hat mein Kollege Christian Ditter gemacht.

00:09:47: Den man auch kennt von "How to be single",

00:09:52: "Girlboss", "Wiki".

00:09:54: Ich habe dann die "Abfolge 3", alle Folgen gemacht.

00:09:59: Ich musste allerdings zwischendrin auch nochmal kurz drei Wochen

00:10:02: aus dem Projekt raus, weil ich eben den letzten Film,

00:10:05: den wir zusammen besprochen haben, 791 Kilometer,

00:10:07: noch in der Mischung hatte.

00:10:10: Und da hat dann mein anderer Kollege Facundo Scalarandi

00:10:13: für mich kurz übernommen und Dinge für mich gedreht,

00:10:16: die wir vorher besprochen hatten.

00:10:19: Der auch vorher schon mal Polin für Disney gedreht hat.

00:10:23: "Hot Cell Drugs Online Fast" gedreht hat.

00:10:26: So ist es so ein bisschen wie alles beim Film,

00:10:28: am Ende natürlich eine Teamarbeit.

00:10:29: Ja, cool.

00:10:31: Deswegen verstehe ich auch, warum wir uns nicht treffen konnten in Berlin,

00:10:34: weil du nicht nur in der Mischung warst,

00:10:36: sondern auch schon gedreht hast parallel.

00:10:38: Ja, ich war eigentlich im letzten Jahr von Juli bis kurz vor Weihnachten

00:10:43: durchgängig in Berlin, würde ich eigentlich sagen.

00:10:46: Aber ehrlich gesagt bin ich jeden Tag quasi eine Stunde aus Berlin raus,

00:10:51: irgendwo nach Potsdam oder Brandenburg gefahren,

00:10:53: weil es gar nicht so leicht ist, in Berlin, was ja eine Großstadt ist,

00:10:57: Kleinstadt zu drehen.

00:10:59: Dafür musst du eigentlich immer aus diesem Stadtgürtel raus.

00:11:02: Und dann findest du natürlich aber diese doch sehr hervorragenden,

00:11:06: teilweise ja noch immer bestehenden, alten, sehr undeutschen

00:11:13: und auch teilweise Motive wie zum Beispiel eben die Siedlung,

00:11:17: die eigentlich eine alte amerikanische Offizierziedlung

00:11:21: in Zehlendorf ist oder das Innere vom Kapitän,

00:11:25: was so ein bisschen aussieht wie ein Papp,

00:11:26: weil es ein Schützenhaus von einem alten Englisch,

00:11:30: von der englischen Armee früher von dem Schießstand war.

00:11:32: Ah, cool.

00:11:33: Na ja, cool.

00:11:35: Ja, wobei im Corporate Design habt ihr das ja dann,

00:11:37: also diese Namen und diese Leuchttrickleim,

00:11:39: die habt ihr ja gebaut, ne?

00:11:41: Ja, ja, natürlich.

00:11:42: Also es gibt eigentlich in dieser Serie nichts,

00:11:45: was nicht gestaltet wäre.

00:11:46: Und das ist eben das Tolle,

00:11:48: wenn man die Möglichkeit hat, überall diese Welt zu gestalten,

00:11:52: weil die wirklich auch der Ansatz von Apple TV Plus

00:11:56: ist im Gegensatz zu anderen Mitbewerbern auf dem Streamingmarkt,

00:12:00: die sagen ganz klar, immer wir wollen "local, local, local, local" erzählen,

00:12:05: sagt halt Apple TV Plus für unsere Zuschauer ist es wichtig,

00:12:10: dass das genauso in Südamerika funktioniert wie in Finnland,

00:12:14: wie in Asien, deshalb braucht es eine gewisse Universalität.

00:12:17: Ja, cool, cool.

00:12:18: Ja, das merkt man auch, das macht auch Spaß.

00:12:21: Also weil es auch als visuell sehr ansprechend ist und sehr ästhetisch.

00:12:25: Apropos ästhetisch, das sieht jetzt auch wirklich sehr glossy aus vom Look.

00:12:30: Ist das Post oder hast du das alles hergestellt?

00:12:34: Na ja, das fängt natürlich damit an,

00:12:37: dass wir ein klares Konzept haben, also die Farbe gelb zum Beispiel,

00:12:42: findet extrem viel Stadt in dieser Welt.

00:12:47: Und die Auswahl von Farben zwischen Produktion, Design und Kostümen

00:12:52: ist extrem entscheidend dafür,

00:12:54: was man am Ende auch noch entscheiden kann.

00:12:57: Es gibt einen sogenannten Show-Loot,

00:12:59: wo die Kamera-Leute mit den Menschen, die später das Colorgrading machen,

00:13:06: zusammen schon mal eine Farbe entwickeln oder eine Wärme

00:13:11: und wie Grell oder wie Blass oder wie kontrastreich das Ganze sein soll.

00:13:17: Den versucht man dann eben durchzuziehen.

00:13:20: Und wir haben uns dann im Vorfeld eben auch mit allen Beteiligten

00:13:25: geeinigt, wie wir wollen, dass das ausschaut.

00:13:28: Und da war eben ein großer Punkt daran,

00:13:30: dass wir diesen Kontrast zwischen dem, was da eigentlich passiert,

00:13:33: nämlich dass er wirklich hochdramatisch ist

00:13:36: und Eltern verlieren ihre Tochter.

00:13:38: Und es wird wirklich auch je weiter man in dieser Serie vorankommt,

00:13:42: desto düsterer und auch gefährlicher wird das Ganze.

00:13:47: Dass wir aber jetzt eben nicht, wie man natürlich bei einem Drama-Thriller

00:13:53: denken könnte, einen schweren und düsteren

00:13:57: und auch traurigen Look darauf haben will,

00:14:01: dass man dann das gerne auch gegenteil,

00:14:03: nämlich diese heile, bunte, sonnige Welt,

00:14:06: die scheinbar in Ordnung ist, dagegenzustellen.

00:14:09: Ja, voll cool. Hat auf jeden Fall Spaß gemacht.

00:14:12: Ja, und natürlich auch Spaß gemacht hat,

00:14:14: neben der Story hat auch die tollen Darsteller.

00:14:18: Das ist ja auch richtig klasse.

00:14:20: Also du hast es schon eben angedeutet, die in beiden Hauptfiguren,

00:14:24: die sich dann auf die Suche machen,

00:14:26: der verschwundenen Tochter, gespielt von Heike Makker,

00:14:29: ist auch richtig genial, weil sie auch nicht so Comedy-esque fürst,

00:14:33: sondern der Humor so drunter liegt.

00:14:36: Und auch sich so eine Skorilität hat irgendwie artikuliert,

00:14:39: aber es ist halt nicht, wie man in Deutschland oft sieht,

00:14:43: komödie gespielt, so vordergründig.

00:14:45: Das fand ich halt total schön.

00:14:47: Ja, lustigerweise sehen, gibt es da ganz unterschiedliche Ansichten darüber.

00:14:51: Ja, also was?

00:14:53: Also wir haben ja jetzt schon auch Reviews.

00:14:56: Und ich finde es sehr interessant, dass alles das,

00:15:02: was die deutschen Reviews kritisieren,

00:15:05: nämlich dass da, also das funktioniert, das geht doch nicht zusammen,

00:15:10: dass da so ein ernstes Thema,

00:15:12: und dann ist das Laptick drin, und dann passieren da lustige Sachen.

00:15:17: Genau das feiern die Briten und die Amerikaner.

00:15:21: Also ich habe gerade irgendwie eine tolle Kritik

00:15:24: von der New York Times gelesen und im Guide,

00:15:26: wo du, das heißt es ja schon, ein bisschen surreal auch,

00:15:29: aber die feiern ehrlich gesagt genau diesen Mix

00:15:32: und dieses, wie du sagst, dieses subtile Spiel damit.

00:15:41: Und lustigerweise ist es auch so,

00:15:44: dass unsere eben, unsere Apple TV-Plast-Kollegen aus England

00:15:49: immer auch so ein bisschen gebremst haben zu sagen.

00:15:53: Ihr Deutschen, ihr seid da immer so immer sehr advanced,

00:15:57: ihr habt da immer das Gefühl, ihr könnt da viel, viel mehr

00:16:00: vom Publikum erwarten, aber ihr müsst ein internationales Publikum

00:16:04: manchmal ein bisschen mehr an der Hand nehmen.

00:16:06: Das ist genau das Gegenteil, was wir selber in unserer eigenen Sicht

00:16:09: in Deutschland und was uns auf die Presse dann immer suggeriert haben.

00:16:12: Wir kriegen immer gesagt, das ist alles plat,

00:16:14: und wir sind alle zu einfach gestrickt.

00:16:17: Also da gibt es sehr unterschiedliche Sichten,

00:16:19: aber ich bin auch komplett dabei bei dir.

00:16:21: Ich finde, so wie die das spielen, also von Heike Axel, Leo,

00:16:30: also die Familie klart bis hin zur kleinsten Rolle,

00:16:34: das ist eine ganz tolle Bandbreite,

00:16:37: und da gibt es ganz tolle Entdeckungen

00:16:40: und auch für mich ganz schöne Dinge, die sich einlösen.

00:16:43: Also ich kenne Axel, das glaube ich seit der 14 ist,

00:16:47: wir sind quasi zusammen im Comedy-Fernsehen aufgewachsen,

00:16:49: eher vorderkammerlich dahinter.

00:16:51: Und ich habe seine Entwicklung gesehen.

00:16:54: Und Axel Weih hat ja dann wirklich sich auch

00:16:57: vom lustigen, dicken Nebenrollen-Freund irgendwann emanzipiert,

00:17:04: hat sich verändert, ist erwachsen geworden.

00:17:07: Und für mich war das natürlich außer Frage,

00:17:09: dass er ein Timing-Monster ist

00:17:11: und dass er ein wahnsinnig lustiger Spieler ist,

00:17:14: aber zu sehen, dass er mich auch tief berühren kann

00:17:17: und dass ich ihm alles glaube, was ich sehe,

00:17:22: im emotionalen Bereich, und dass er mit einer Heike,

00:17:25: die ja eben, jetzt sage ich mal, eher eine klassische Schauspielerin ist,

00:17:30: die tolle Drama gedreht hat

00:17:34: und die zwar auch Unterhaltung eben kann

00:17:37: und die auch schon lustige Sachen gedreht hat,

00:17:38: aber die ja wirklich eher eine Schauspielerin ist,

00:17:41: dass das zusammengeht.

00:17:43: Also ich finde, dieses Paar, eine totale Entdeckung,

00:17:47: weil das eben nicht so obviel ist,

00:17:50: dass diese beiden man zusammenwirft.

00:17:52: Und dann eben in so einer Mischung mit Lea Drinda,

00:17:55: die einer der nächsten Superstars ist, völlig außer Frage,

00:18:00: die Dinge kann mit ihren Anfang 20, die ... - Wahnsinn, ne?

00:18:03: ... die Irrsinn sind, die dann aber eben auch so eine Neuentdeckung,

00:18:08: wie Leo Simon dabei hat, der den Ole spielt, ihren Bruder.

00:18:12: Ja, der ist auch klasse. - Noch nie ...

00:18:14: Noch nie? Hast du denn ... - Ja, noch nie was gedreht.

00:18:16: Das ist natürlich ...

00:18:18: Es war auch eine besondere Aufgabe des Castings,

00:18:23: diese Rolle ja inklusiv gekastet haben. Wir haben gesucht eben nach einem, weil die Figur Ole ist,

00:18:29: neben allem auch noch eben gehörlos und hat Hörgeräte und es spielt manchmal auch eben in der

00:18:34: Serie eine Rolle. Und natürlich haben wir dann gesucht nach einem Jungen, der wirklich im echten

00:18:42: Leben auch gehörlos ist und auch Gebärdensprache beherrscht, was dann Axel und Heike in den Szenen,

00:18:49: in denen gebärdet wird, auch lernen mussten. Da gab es tolle Experten, Expertinnen dabei,

00:18:54: die uns da geholfen haben. Und das war halt ein ganz besonderer Castingprozess und dann jemandem

00:19:00: einen Jungen zu finden, wie Leo, der der erste, der Muttersprache ist eigentlich gebärden und

00:19:07: der hat aber eben früh sprechen gelernt, obwohl er auch gehörloser Eltern hat. Hat er aber eben,

00:19:13: das ist das seine stärkste Sprache, aber er muss quasi, das ist für ihn so, als müsste ein deutscher

00:19:19: Schauspieler in Deutschland den Englisch spielen, weil er muss einfach zwei Sprachen beherrschen.

00:19:24: Und der ist aber so ein intelligenter Spieler und so ein, der hatte so Bock darauf, der hat in

00:19:32: kürzester Zeit diesen ganzen Wahnsinn, der auf jemand, der neu in dem Geschäft ist, einprasselt,

00:19:38: mit wie so ein Set mit 150 Leuten oder mehr um dich herum, die ganze Technik, der ganze Irrsinn,

00:19:45: der hat das so schnell verstanden und angenommen und so ein Spaß daran gehabt, dass du das halt

00:19:52: einfach komplett vergessen kannst, dass er neu ist. Ja, der hat auch echt Spaß gemacht und ich

00:19:58: habe mich auch gefragt, wo kommt er her? Ich dachte, ich habe erst im ersten Moment gedacht,

00:20:01: das ist vielleicht ein Englischer Schauspieler, das man mir noch nie gesehen hat und es hat

00:20:05: wirklich richtig, und er ist halt auch so tief sympathisch, er holt einen so richtig mit.

00:20:09: Aber interessant, dass auch der Darsteller gehörlos ist, man mir nicht so ganz klar, ob er das spielt.

00:20:17: Nee, ich finde, das ist ja so eine dieser Dinge, mit denen man sich ja jetzt einfach mehr beschäftigt,

00:20:23: als man es früher getan hätte, zu sagen, wenn wir so eine Rolle haben,

00:20:27: dann wollen wir sie auch mit jemandem besetzen, der eben im echten Leben, also wenn wir so eine

00:20:37: Rolle haben, dann wollen wir die auch so besetzen, dass es eben von jemandem gespielt ist, der

00:20:42: im echten Leben auch das authentisches, genau, eine Hörbehinderung hat und eben diesen Aspekt

00:20:50: einfach auch so bedienen kann. Aber generell ist das, finde ich, das Casting unheimlich divers,

00:21:01: im Sinne von, wir haben eine Wahnsinnsbandbreite von Spielerinnen und Spielerinnen da drin,

00:21:07: also von eben wirklich alteingesessenen Super-Profis wie Joachim Kroll und David Streisow,

00:21:16: der wirklich wahnsinnig spastgemacht ist. Katja Angeradine, die den Volksbühnen-Star ist,

00:21:24: Kostja Ulmann, eben Paulina Roginski, dann aber eben auch so ganz neue Entdeckungen wie

00:21:32: Aaron Sanchez, der bei Sonnen und Beton als erste Mal auch überhaupt gespielt hat, der jetzt auch

00:21:39: hier seine zweite große Rolle spielt, das ist einfach schön, so eine Mischung zu haben. Ja,

00:21:48: also es hat wirklich so viel Überraschung auch bereit gehalten, muss man sagen jetzt schon

00:21:53: mal ein bisschen anthiesen, wir verlinken natürlich in den Show-Notes wie immer Tobi,

00:21:58: damit ihr euch ein bisschen mehr mit ihm beschäftigen könnt, wenn ihr wollt und natürlich

00:22:02: auch die Serie bei Apple TV Plus, "Where's Wonder" heißt es und es heißt, hat einen englischen Titel

00:22:08: auch im Deutschen, weil es gleich international angelegt ist, oder? Ja, läuft seit zweit in 150

00:22:15: Ländern. Wie fühlt sich deine Schuld an mit den zwei Tonnen Pressure da drauf? Überlösch ja

00:22:22: kein Pressure mehr, wir haben es ja genau so gut gemacht, weil wir wollten, dass es für alle

00:22:31: so gut ist. Und ist es anders für so ein internationales Haus zu arbeiten, als jetzt, ich weiß nicht,

00:22:38: du hast ja auch schon für Streamer gearbeitet, du bist ja auch schon hochdekoriert, aber hat

00:22:44: es sich anders angefühlt oder ist es im Prozess das gleiche? Mischen die sich ein? Also man merkte

00:22:51: natürlich, dass das ein First Time ist, also dass der erste Aufschlag, weil es eben die erste Serie

00:22:59: aus Deutschland und generell ist ja Apple TV Plus im europäischen Festland auch noch gar nicht so

00:23:04: viel tätig gibt, da gibt es die zweite französische Produktion, die auch jetzt startet, aber noch gar

00:23:11: nicht so irre viel. Deshalb ist es natürlich so, dass Strukturen, die bei anderen Mitbewerbern

00:23:19: mittlerweile schon ein bisschen gewachsen sind, da noch ein bisschen mehr am Anfang sind, was aber

00:23:27: auch ein Vorteil hat, weil man eben direkt in einem relativ kleinen Kreis miteinander redet. Also

00:23:34: eben wir haben eine Kollegin in Deutschland, die unsere Ansprechpartnerin in Entwicklung bis zum

00:23:42: Schluss war und wir haben aber eben auch sehr viel direkt mit Jay Hunt und Joe Oppenheimer, das

00:23:49: sind eben die Head of Cream, ich weiß gar nicht wie man genau sie nennt. Auch noch Oppenheimer,

00:23:56: Head of Creative in UK. Es ist natürlich immer so, das ist aber eben je größer diese Struktur wird

00:24:07: und Apple ist halt ein Weltkonzern, da ist halt immer noch jemand dahinter, der auch noch was zu

00:24:13: sagen, also dann du sagst halt was in Deutschland und dann heißt es halt, das müssen wir mal mit UK

00:24:18: besprechen und in UK sagt man, das müssen wir mal mit LA besprechen und das ist aber das ist normal,

00:24:24: das ist so ein bisschen, glaube ich, ist das so ein, ein klitzekleiner Einblick wie amerikanisches

00:24:32: Studio-Work funktioniert, also wenn du mit den großen Studios in Los Angeles arbeitest, ist es ähnlich.

00:24:38: Das hat so ein bisschen damit zu, dann zufolge, dass man natürlich, man könnte jetzt sagen,

00:24:43: da habe ich weniger Freiheit, weil mehr Leute mitreden und andererseits man ist vielleicht auch ein

00:24:48: bisschen mehr in Anführungszeichen Dienstleister, aber wir sind ja Dienstleister am gleichen

00:24:53: Kunden am Ende, nämlich am Zuschauer und solange das so ist, dass wir alle uns einig sind, wir

00:24:59: wollen ja die beste gemeinsame Show machen und da kann man natürlich hier und da immer mal

00:25:04: verschiedener Meinung sein, wie die Szene besser funktioniert oder ob das wirklich weg soll oder

00:25:10: ob das, ob man das nicht vielleicht drin ist in der Folge, aber das ist ein Prozess, der ist

00:25:16: ehrlich gesagt jetzt nicht viel anders, was halt alles sind eben die Möglichkeiten, also ich habe

00:25:20: noch nie eine Show gemacht, wo ich hauptsächlich mit dem Musik Supervising Department darüber rede,

00:25:30: ob wir die Musik, die wir jetzt neben dem Score von Rai Fengmeier und Christoph Zürn-Giebel eben

00:25:39: die Songs, die wir in der Folge haben, ob wir die alle cool finden und nicht, ob die vielleicht zu

00:25:44: teuer sind, sondern es ist einfach so, dass man sagt, wenn wir das haben wollen, dann müssen wir

00:25:49: uns das halt auch leisten und das ist, also ich konnte da wirklich viele tolle Dinge machen,

00:25:55: was mir als Fan von Musik in so einer Serie auch totalen Spaß macht, eben bis hin zu, dass wir

00:26:01: eben Alice Merton dazu bekommen haben, den Titelsong beizusteuern und das ist halt so was,

00:26:10: wo du merkst, wie groß das Ganze ist, wo du halt einfach auch denkst so okay, wahrscheinlich

00:26:16: kriegen wir die auch alle, weil die alle sagen, na ja für eine Apple Show ist das wahrscheinlich,

00:26:20: machen wir das mal. Ja geil, das ist ja cool und sag mal und wenn du sagst, das war so viel mit UK

00:26:27: und UK jetzt nach LA geschickt, ist es denn so, wurden die Bücher alle übersetzt? Ja,

00:26:33: wahrscheinlich, ne? Die Bücher sind ja, die erst mal sind die Bücher ja in Englisch geschrieben,

00:26:38: weil Oliver Lenz eben in Englender ist. Ach so, diese Auto, der das quasi neu erfunden hat,

00:26:40: also die Bücher sind im Original erst mal Englisch, also es war zum Beispiel so, als ich die ersten

00:26:47: Bücher hatte in Englisch, da musste ich immer lachen, weil der Oliver Lenz, wenn dann jemand

00:26:54: sagt, wollen sie reinkommen, dann sagt er, wollen sie eine Tasse Tee, weil das halt in England so

00:26:59: üblich ist, dass man jemand eine Tasse Tee anbietet und wo du sagst, das wäre in Deutschland echt

00:27:02: weird, wenn jemand dauernd jemand eine Tasse Tee anbieten würde, weil das einfach nicht in unserem

00:27:07: Sprachgebrauch, oder eben das typische, dass man hinten Love dran hängt, wenn man nett zu jemandem

00:27:15: einfach nur ist, dann sagt man, yes I can do that Love und das ist aber bei uns, hat das natürlich

00:27:22: sofort, das ist so lieb, es wäre dann die Übersetzung, aber das hat dann gleich so eine ganz andere

00:27:26: Bedeutung. Wir haben die in Deutsch gedreht, haben in Deutsch geschnitten und dann kriegt natürlich

00:27:32: Apple TV okay und auch Los Angeles, die kriegen die Sachen dann wieder mit Untertiteln zurück,

00:27:38: damit sie verstehen, worum es eigentlich geht, ob wir auch das alles gemacht haben, was eigentlich mal

00:27:42: in den Büchern stand. Es macht den Prozess halt, das blaßt den Prozess natürlich ein bisschen auf,

00:27:50: klar, aber am Ende ist es natürlich auch so, die Sachen werden ja eh dann später teilweise

00:27:55: untertitelt, ich bin mir gar nicht sicher, wie viel, weil ich es noch nicht gesehen habe auf

00:28:00: Apple TV Plus selber, ob jetzt zum Beispiel spanisch untertitelt ist oder ob es auch eine

00:28:06: spanische synchronisierte Fassung gibt. Es gibt glaube ich eine englische Synchronisation und

00:28:14: Untertitelung, weil die Briten zum Beispiel lieber Untertitel haben, aber die Amerikaner

00:28:19: lieber synchronisiert haben, weil sie zu faul sind, die Untertitel sind. Und das ist ja auch

00:28:23: total spannend, wenn man da mal reinhören kann, weil ich habe es ja jetzt auch in so einem vorab

00:28:28: Screening Room gesehen und jetzt nicht direkt auf dem auf dem Tees selber, aber das ist total

00:28:34: spannend, wenn man dann überlegt, wer hat dann so eine Entscheidung getroffen, wie muss, wird zum

00:28:38: Beispiel Heike Muckart klingen im amerikanischen, weil jemand hat ja sich das angeguckt und hat gedacht,

00:28:43: die Figur muss ungefähr so klingen. Ja, das ist genau der, das ist das, was wir eigentlich in

00:28:49: Deutschland nur andersrum bisher gewohnt waren, also weil wir sind ja aufgewachsen, damit das

00:28:55: Robert De Niro halt wie Christian Brunner klingt. Und nicht eben wie Robert De Niro, was jetzt ist,

00:29:01: mittlerweile ist es so, meine Töchter 18, die haben halt so früh Englisch in der Schule gelernt,

00:29:06: im Gegensatz zu uns, dass sie halt ab 14, 15 haben die Sachen auf den Streamern und so nur noch im

00:29:14: Original geguckt, die gucken sogar norwegische Serien im Original mit Untertiteln, weil sie das

00:29:19: einfach gar nicht mehr so cool finden, dieses synchronisierte, wir sind da so mit aufgewachsen

00:29:26: und ich finde das immer noch, ich finde, dass wir immer noch die besten, die besten Synchronenschauspieler

00:29:32: auf der Welt haben. Viele von den Schauspielern, die ja auch dann auch bei uns teilweise mitspielen

00:29:38: in Rollen, sind ja auch also zum Beispiel der Schellenberg, der Thorsten Michael ist, der ist die

00:29:48: deutsche Stimme von Jean-Bin eigentlich auch. Und so und wenn man dann die Augen zu macht,

00:29:55: dann hört man das auch ab und zu. Aber das ist halt so ein anderer, das ist, da merkt man dann wieder

00:30:00: daran, man kann sagen, dass wir alt geworden sind, aber wir sind halt diese Analog- oder Linea,

00:30:07: nicht Linea, Analog-digitale Mischgeneration. Eben genau, wie das ist das Gleiche wie mit diesem

00:30:13: jetzt, diesem neuen Trend nach dem Binge-Watching-Trend, dass du jetzt sagst, okay, jetzt gibt es wieder jede

00:30:20: Woche eine Folge, also so wie früher. Ja, ja, wie früher. Und ich glaube, es hat auch ein bisschen

00:30:25: was damit zu tun, dass unsere Generationenzuschauer sich das manchmal so ein bisschen zurückwünscht,

00:30:32: weil ja die Serie ist ja eigentlich so ein bisschen wie ein Roman. Also im Vergleich zu einem Film

00:30:40: ist ja eine Serie eigentlich immer wie ein Roman mit verschiedenen Kapiteln, mit einer langen

00:30:44: Entwicklung. Und du nimmst ja im seltensten Fall so ein 800 Seiten Roman am Stück, sondern du legst

00:30:52: inzwischen drin mal weg, du nimmst ihn wieder auf. Und eigentlich ist das so ein bisschen ja das Ziel.

00:30:56: Und das ist ja egal, ob das alles da ist oder ob das jede Woche kommt. Aber wir haben eben dieses

00:31:01: Gefühl, dann muss man darauf warten, noch erlebt. Und ich finde zum Beispiel für unsere Serie mit

00:31:09: dem, wir haben ja wirklich eine Menge hervorragender Cliffhanger an der Ende von Folgen. Und ich finde

00:31:14: es für so eine Serie, weil das geht dann oft ein bisschen verloren, wenn du das Binge-Watch

00:31:19: weil du dann einfach, dann skippst du den Abspann und dann bist du schon in der nächsten Folge. Und

00:31:23: so ein Cliffhanger wirkt natürlich viel mehr nach, wenn du weißt, oh, jetzt kommt erst nächste Woche

00:31:27: die neue Folge. Wenn ich dich langweile, sagst du mir bitte. Nein. Ich habe mir erstmal passiert,

00:31:37: zu Zeiten, als man so was wie 24, das waren 24 Folgen, eine Staffel, eine Stunde. Als man 24 noch,

00:31:45: vielleicht kannst du dich erinnern, noch in USA auf DVD bestellen musste, weil es hier noch gar nicht

00:31:50: gab. Da habe ich, wir hatten damals noch keine Kinder, meine Frau und ich beide beim Film, also

00:31:54: sehr frei zu gestaltende Freizeit. Und da haben uns dann die DVD in Amerika bestellt. Ich hatte

00:32:01: damals so einen DVD-Player mit Regionalco 2 für Deutschland und einen DVD-Player, wo man amerikanische

00:32:07: DVD, man konnte die nämlich nur so begrenzt oft umstellen. Und dann kam diese DVD und dann haben

00:32:12: wir uns einen Wochenende mit Essensbestellung, haben wir uns eingeschlossen und haben eine

00:32:18: Staffel weggesuchtet. Und dann ist es mir passiert, dass wir die letzte DVD haben so eine DVD eingelegt

00:32:24: und es gab noch eine in dieser Box und wir gucken das und dann läuft eine Folge und ich sage und

00:32:31: jetzt kommt die letzte DVD und dann gucken wir diese DVD und das ist nur Bonusmaterial drauf. Und

00:32:35: wir hatten quasi, weil du bei 24 relativ schnell den Überblick verloren hast, wie viele Folgen hast

00:32:40: du gesehen, hatten wir einfach nicht gemerkt, dass das die letzte Folge war und nur noch Bonusmaterial.

00:32:46: Und es war wirklich, es war fast traumatisierend, weil wir wirklich so enttäuscht waren, dass wir

00:32:51: uns nicht vorbereiten konnten auf, das war jetzt die letzte Folge und die nächste Staffel kommt erst

00:32:56: nächstes Jahr. Und sowas hat man halt nicht mehr so oft. Deshalb ist es, ich finde, das für die

00:33:02: Cliffhänger bei so einer Spannungsgeschichte, finde ich das grundsätzlich ein ganz gute

00:33:06: Sache. Weil du ja auch in der Struktur, das darf man vielleicht schon verraten, jetzt kann man es ja

00:33:11: auch schon sehen, die ersten Folgen, weil du ja auch in der Struktur immer schneidest. Du springst ja

00:33:14: immer sozusagen von dem Ereignis, als es passiert ist, als Wander verloren ging, wie auch immer,

00:33:21: das wollen wir mal so im Nebel lassen und dann wieder sozusagen aber gleichzeitig in der Erzählung

00:33:25: vor in einer anderen Zeit. Und das siehst man immer, weil du da sehr schön nämlich quasi das in

00:33:31: echte Bilder integrierst, diesen Counter, in welchem Tag man gerade ist. Das steht immer so

00:33:37: dreidimensional im Raum auf irgendeinem Objekt, dass das so irgendwie abscheinengebaut. Ja,

00:33:42: da hat viel Spaß gemacht. Das waren teilweise auch Sachen, die hatte der Auto sich schon ausgedacht.

00:33:46: Und teilweise haben wir währenddessen dieses ein für uns ein Device entwickelt, wie wir eben in

00:33:54: der Zeit hin und her springen wollen, weil das eben, wie du sagst, das ist ein entscheidendes

00:34:02: Element in der Serie ist eben, dass es Tag 0 gibt, an dem Wander verschwunden ist und wir in der

00:34:08: ersten Folge erfahren, dass sie eigentlich, dass man eigentlich sagt ab Tag 100 sinken die Chancen

00:34:16: so jemanden wiederzufinden, rapide und dass sie eigentlich in dieser Zeit versuchen, sie zu

00:34:21: finden und dass wir eben immer ins Jetzt, wo sind sie gerade auf der Suche dahin, wieder dahin

00:34:26: springen, wo sie verschwunden ist und vielleicht ein bisschen was erfahren, was uns wieder weiter

00:34:30: bringt. Also das ist so ein Element und dann gibt es noch das andere Element, dass eben Wander

00:34:34: selber, die Stimme von Wander uns am Anfang und auch am Ende und man gerne mal zwischendrin auch

00:34:41: aus dem Off erzählt entscheidende Sachen oder auch einfach nur Dinge kommentiert, was sie auch so

00:34:47: ein bisschen zu so einem, ja zu so einer allwissenden Figur macht, wo man sich fragt, okay, was ist mit

00:34:55: ihr passiert, dass sie uns das jetzt erzählt? So und das sind so zwei Elemente und genau

00:35:00: dieses Spiel, genauso wie das Spiel mit, wann ist es lustig, wann ist es emotional, wann ist es

00:35:07: spannend, diese Verspieltheit, die hat halt, glaube ich, uns alle von Anfang an gepackt und so

00:35:15: Bock gemacht, das zu erzählen. Ja, ich finde, du hast es jetzt irgendwie auch, du hast es jetzt

00:35:22: noch mal so ein bisschen den Mund wässrig gemacht, denn das haben wir jetzt auch noch ein bisschen

00:35:26: darüber erzählt, das ist halt nicht nur so eine lineare Erzählung, sondern verschachtelt,

00:35:30: Genre mix angedeutet. Ich glaube, wir können auch übrigens verkünden, wir machen ja noch eine

00:35:36: Folge, wir machen noch eine Tage wie diese Folge mit irgendjemanden aus dem Cast Mystery Game,

00:35:42: das machen wir jetzt so wie du, das sagen wir jetzt noch nicht, das können wir an, ja, ich bin

00:35:47: auch gespannt. Tobi, ich danke dir total herzlich, wünsche dir total viel Glück. Ja, ich wünsche

00:35:55: dir diese Serie auch, dass sie überall gesehen wird und ich freue mich immer, wenn wir uns sehen

00:36:00: und hören. Jetzt sind wir bei zweimal, das ist fast schon Tradition, wir können gerne lossehen,

00:36:09: Kontakt bleiben, Alex. Ja, das finde ich gut und du drehst ja bestimmt schon wieder, wie ich dich

00:36:13: kenne und ich hoffe, dass ich dich dann bald wieder sehe. Ja, das hoffe ich auch. Vielen herzlichen

00:36:17: Dank und wir verlinken, wie gesagt, alles in den Show Notes, wer weiterlesen will,

00:36:23: weiter hören will, kriegt alle Informationen bei uns. Bis bald Tobi, bis bald. Danke, ciao. Tage wie

00:36:31: diese. Alex Bräucher fragt sich und seine Gäste, was eigentlich gerade los ist.

00:36:38: [Musik]

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