#99 Jannis Niewöhner über das Kino-Epos "Hagen - Im Tal der Nibelungen"
Shownotes
Alex spricht mit Schauspieler Jannis Niewöhner über seine Rolle im Film "Hagen - Im Tal der Nibelungen", der am 17.10. in den Kinos startet. Jannis spricht über die Herausforderungen, die mit der Darstellung dieser komplexen Figur verbunden sind. Er gibt spannende Einblicke in den Produktionsprozess, das aufwändige Bühnenbild und das körperliche Training, das für die intensiven Kampfszenen erforderlich war. Niewöhner teilt auch seine Gedanken zum Genre und erklärt, welche Bedeutung Rituale in seiner Arbeit als Schauspieler haben. Ein weiterer Punkt ist die Rolle von Intimitätscoaching bei den Liebes-Szenen im Film, das dazu beiträgt, eine angenehme und sichere Umgebung für alle Beteiligten zu schaffen. Zum Ende des Gesprächs geht es um Fan-Communitys und wie Niewöhner durch seine Online-Präsenz, etwa auf Instagram, den Kontakt zu seinen Fans pflegt und aufrechterhält. Und los geht's: Jannis auf IG: https://www.instagram.com/jannisniewoehner_official
Hier könnte ihr den Trailer auf der YouTube Seite der Produktionsfirma Constantin sehen: https://www.youtube.com/watch?v=NCCNRTQh7DI
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Dieses Gespräch mit Jannis entstand in einem Kino-Foyer im Anschluss an das Screenings des Films im Zoo Palast Berlin - wir bitten um Nachsicht für Nebengeräusche und die "live"-Tonqualität.
Transkript anzeigen
00:00:00: * Musik *
00:00:03: Tage wie diese.
00:00:06: Alex Bräucher fragt sich und seine Gäste, was eigentlich gerade los ist.
00:00:12: Herzlich willkommen zu Tage wie diese.
00:00:17: Ich freue mich heute auf meinen Gast, Janis Niewünne.
00:00:20: Hey, vielen Dank. - Hey.
00:00:22: Super, es wirkt immer Zeit, dass wir mal reden.
00:00:25: Ich hab ja schon ein Podcast über Stella gemacht,
00:00:27: mit deinem Regisseur. Da warst du ja auch schon drin.
00:00:30: Auch großartige Leistung.
00:00:32: Und jetzt gestern durfte ich schon mal eine kleine Pre-U sehen von Hagen.
00:00:36: Und das ist doch wahrscheinlich auch eine ganz besondere Kiste für einen Darsteller,
00:00:41: wenn man so quasi das deutsche Nationalepos,
00:00:44: was zurückgeht aufs 12. Jahrhundert, irgendwie die Hauptrolle spielt, oder?
00:00:47: Total, ja klar.
00:00:49: Also, weil es von Anfang an klar war, dass das ein großes Projekt wird
00:00:53: und dass das auch, was sage ich mal, noch mehr Mittel hat,
00:00:56: als sonst solche Projekte aus Deutschland, die aus Deutschland kommen.
00:01:00: Und aber was am schönsten war, war, dass klar war von Anfang an,
00:01:06: dass man eben diese Sage auf eine andere Art und Weise erzählen will,
00:01:09: oder der was hinzugeben will.
00:01:11: Und das Heldenepos zu, ja, zumindest einem tragischen Heldenepos macht,
00:01:17: oder so, also etwas, was noch mehr, wo die Charaktere widersprüchlicher sind.
00:01:22: Und man nicht so den sonstigen Weg wählt, den es gibt, solche Sagen zu erzählen.
00:01:31: Ja, schön, dass du es ansprichst.
00:01:33: Also genau das Storytel, die Charaktere, alles so total zeitgemäß irgendwie.
00:01:39: Ich weiß nicht, wenn man so eine alte historische Vorlage hat,
00:01:43: die so eine Bedeutung hat, dann ist es ja immer schwer.
00:01:45: Ich meine, ich muss immer daran denken, wie zum Beispiel die neuen Verfilmungen
00:01:48: von Batman oder so von, der die Charaktere bricht,
00:01:52: die die vielschichtiger macht.
00:01:54: Das ist einfach nicht mehr, so wie wir hier generell schon mal gebrochenen Heldene eigentlich.
00:01:58: Aber ja, wie war das denn für dich?
00:02:02: Hattest du da nicht auch tonnenschwere Last an Verantwortung auf den Schultern,
00:02:05: wenn man so einen Stoff spielt?
00:02:07: Das ist ja quasi so, weiß ich nicht, eines der zentralen Werke deutschen Literatur.
00:02:12: Total.
00:02:13: Also ich glaube, ja, es ist ja immer wichtig,
00:02:15: wie geht man so mit dem Druck, um der entstehen könnte, wenn man sowas spielt.
00:02:19: Und ich habe mir, glaube ich, einfach gesagt, dadurch, dass wir diese Sage so neu erzählen
00:02:25: und so, wie sie noch nie da war, gibt es eigentlich gar keinen direkten Vergleich.
00:02:29: Und was ich auch gemerkt habe, als ich mich mit der Sage und dann insbesondere so mit der Version von Holbein,
00:02:36: der wir ja folgen, mehr beschäftigt habe,
00:02:39: dass es einfach mich auch total anspricht in den Figuren, dadurch, dass sie brüchiger sind.
00:02:45: Ja, also bist ja generell ein sehr wandlungsfähiger Schauspieler
00:02:49: und man kann dich ja gar nicht auf irgendeinen Fach festlegen, was ja auch super ist.
00:02:54: Aber hier ist mir auch aufgefallen, du hast ja auch sozusagen in deinem Gesicht spielt immer so diese Melancholie,
00:03:02: das Verlorene des Heldens und so weiter und das ist ganz toll, weil man kann sich quasi gar nicht satt sehen.
00:03:07: Aber du hast gerade über die Produktion gesprochen, um da vielleicht nochmal einen Blick darauf zu werfen,
00:03:13: man muss ja fast am Game of Thrones denken, also such aufwendig,
00:03:17: kannst du uns vielleicht ein bisschen den Hörerinnen und Hörern ein bisschen was über die Produktion,
00:03:21: über die Größe des Volumen oder einfach den Aufwand, die Zeit, ein bisschen was so umreißen?
00:03:27: Ja, also ich mein, grundsätzlich ist ja klar, dass Film immer dann besonders aufwendig und schwer zu realisieren ist,
00:03:35: wenn man eben eine andere Zeit erzählt und wenn man es Mittelalter erzählt und dann noch Fans sieht,
00:03:42: wird es noch schwieriger und aufwendiger und klar, wir haben einfach einen Königreich, was wir erzählen.
00:03:48: Wir haben begund, eine riesige Festung, wir haben ja Zauberwesen, Drachen und große Herrscher, die in den Krieg ziehen.
00:03:59: Und das war zum einen stark, weil wir ganz, ganz viele Kompasen am Set hatten, um dieser Größe gerecht zu werden
00:04:06: und aber im Nachhinein dann auch immer noch mal viel nachbearbeitet wurde.
00:04:11: Und dann zum Beispiel einen ganz tollen Sehenbildner, Matthias Müesse, der so auf alle Details geachtet hat
00:04:19: und haben den Thronseil zum Beispiel, der eine ganz große Rolle spielt, nachgebaut oder als Studio gebaut
00:04:27: und sind dann nicht in irgendwie in eine alte Burg gegangen oder so, sondern es war wirklich Studio alles
00:04:34: und wie die das gemacht haben und wie die das geschafft haben, ist allein dieser, dieses Papmaschehener,
00:04:40: das sich aus Stein aussieht oder sich auch zum Teil so anfühlt, dass man in diesem Raum steht und denkt, das ist hier echt,
00:04:47: das war großartig, dass man nicht eben, wie man das so kennt, also Machenoffs von so Marvel-Filmen oder so, von Green Screen steht
00:04:56: und sich alles vorstellen muss, sondern es war ganz viel schon da und es muss aber im Nachhinein nochmal ganz viel gemacht werden,
00:05:03: und die Kostüme, allein die Kostüme dreckig zu machen, wenn man mal darauf achtet an so Tagen, wie viele Kostümeassistenten rumlaufen,
00:05:12: um Partien auf die Kostüme zu machen, ist ein ganz kleiner Teil dieses riesen, großen Auffangs.
00:05:19: Ja, stimmt, da denkt man gar nicht dran, man denkt doch gar nicht dran, dass die Kostüme auch mal gewaschen werden,
00:05:24: weil man sie voll geschwitzt hat oder so, apropos voll geschwitzt, du hast ja auch total viele, ich sage mal Schlachtsehnen gehabt
00:05:31: und es sieht ja schon sehr gefährlich aus, klingt auch sehr gefährlich, wenn diese Schwerte aufeinander,
00:05:35: und du spielst ja den Siegfried, den quasi fast unbesiegbaren, den den Trachen bezogen hat und dadurch fast unverwundbar ist,
00:05:44: bis auf die kleine Stelle am Rücken, du hast viel gekämpft in dem Film und erzähl uns doch mal ein bisschen, wie so was gemacht wird,
00:05:52: da wird auch bestimmt, das wird ja wahrscheinlich vorher geübt und die Haut nicht einfach, reuche die Köpfe ein.
00:05:57: Ja, ja, also was wir hier hatten, was man sonst eigentlich nie hat, es war wirklich Zeit im Vorlauf, dass wir fünf Wochen eigentlich Zeit hatten.
00:06:05: Also erstmal habe ich trainiert und so an Muskemasse, aber auch versucht an Fettmasse zuzunehmen,
00:06:11: weil ich immer die Idee war ja Siegfried nicht eben als strahlenden, marklosen Helden zu erzählen,
00:06:17: sondern als jemand, der irgendwie auch rau ist und auch nicht perfekt trainiert,
00:06:23: sondern der auch viel säuft, unten kämpfer ist und deshalb habe ich auch einfach viel Junkfood gegessen und schwere Gewichte gehoben.
00:06:32: In der Anfangszeit für mich hier in Berlin und dann sind wir nach Prag und hatten fünf Wochen jeden Tag,
00:06:39: dann fing der Tag mit Kampftraining an, dann sind wir zum Reittraining, dann hatten wir nochmal Schwertkampf,
00:06:44: und das war jeden Tag fünf Wochen lang und das war vielleicht so eine einzige Freude eigentlich nur.
00:06:51: Und natürlich ging es dann darum zu lernen, wie wurde damals gekämpft,
00:06:57: so ein ganz erprobtes tschechisches Stuntteam, die alle irgendwie auch wahnsinnig sind,
00:07:02: alle wirklich verrückt und die Leben gefühlt alle in dieser Zeit, die schreien auch die ganze Zeit,
00:07:07: die machen die ganze Zeit so, ja, die schreien so, wie man es so aus dem Mittelalter Kampf sehen kennt,
00:07:13: schon beim Hallo sagen, ist das irritierend, aber auch wunderschön, welche Hingabe die hatten.
00:07:19: Und genau, und mit denen oder durch die war es dann möglich, solche Kampfszenen zu erzählen
00:07:26: und dann sind das einfach Choreografien, die man wieder und wieder übt.
00:07:29: Und das Schöne war, dass hier auch Kampfszenen gedreht und erzählt werden, die wirklich was erzählen,
00:07:36: die in der Geschichte erzählen, wie kämpfen zwei Charaktere miteinander und was wird noch verhandelt,
00:07:42: außer einfach nur sozusagen körperliches sich duellieren, was steckt da drunter
00:07:48: und wie kämpfen die eigenen einzelnen Charaktere, wie äußert sich der Charakter durch die Art des Kämpfen?
00:07:54: Ja, das ist echt wahnsinnig, wenn man sich überlegt, andere Filme drehen nur 25 Tage
00:08:00: oder ihr habt alleine fünf Wochen Proben, du hast gesagt, Greitraining, Kampftraining,
00:08:06: das ist ja wirklich enorm, das heißt, wie kann man sich das vorstellen, wie lange habt ihr ungefähr gedreht
00:08:11: oder wie lange habt ihr an dem Film gearbeitet?
00:08:13: Also ich sag immer, und ich glaube, es war auch so, die Zeit im Prag war, glaube ich,
00:08:19: und Island waren, glaube ich, insgesamt so acht, sieben bis acht Monate.
00:08:24: Das heißt, nicht durchgedreht, sieben bis acht Monate, aber zu einem ganz großen Teil haben wir da gedreht
00:08:31: und das war, es war einfach wahnsinnig anstrengend, also gerade dadurch die Körperlichkeit, die das hatte,
00:08:38: ich habe jetzt zum Beispiel gerade ein Film gedreht, das war ein kleinerer Film,
00:08:43: da hatte ich dann zum Schluss zwei Wochen am Stück gedreht, also zumindest fünf Tageswochen,
00:08:50: aber das zwei Wochen hintereinander und wir hatten jeden Tag Nachtdreh
00:08:53: und ich war so fix und fertig am Ende und habe dann aber mir noch mal versucht vorzustellen,
00:08:58: dass ich das bei Hagen die ganze Zeit in dieser Art von Erschöpfung war
00:09:02: und aber wusste, es geht jetzt nochmal vier oder fünf oder sechs Monate
00:09:07: und deshalb ist es wirklich nicht ohne und richtig anstrengend, aber war auch toll.
00:09:15: Ja, also ich finde auch, man sieht das Film auch an, also das ist wirklich,
00:09:19: also ich glaube, das sucht seinesgleichen im deutschen Raum
00:09:22: und wahrscheinlich habt ihr ihn auch für den Tattoo nahe gedreht, denn so sieht er auch aus,
00:09:26: er sieht ja wirklich gewaltig aus und bildgewaltig und ich fand übrigens,
00:09:32: ich hatte vorher den Trailer gesehen und dachte, es wäre sehr viel mehr so Game of Thrones,
00:09:37: sehr viel Gewalt, Sex und der Trailer fasst sehr viel sozusagen, glaube ich, Brutalität zusammen.
00:09:42: Ich fand den Film sehr ausgewogen und gar nicht so in diese Richtung,
00:09:46: sondern im Gegenteil, ich finde er bemüht sich total, oder das heißt, im Gelingtes auch,
00:09:51: ja, wie du schon gesagt hast, so eine Ambivalenz in den Figuren,
00:09:56: die verschiedenen Lehrern der Geschichte irgendwie gesagt hast,
00:09:59: es ist gar nicht ein Film, in dem nur gekämpft wird und wie du gerade gesagt hast,
00:10:02: die Kämpfer haben auch immer noch eine psychologische Bedeutung, die Duelle.
00:10:06: Total, absolut, also wenn man vom Kampf ausgeht bei Siegfried,
00:10:09: dann ist das ja gegenüber den Burgundern, die alle sehr, die so eine Regeltreue haben
00:10:14: und ganz klare Strukturen, die Sie alle befolgen, dass Siegfried das gar nicht macht,
00:10:21: dass der einfach Kampf ist, lustig und im Blutrausch kämpft
00:10:25: und das fasst eigentlich, als was ein spielerisches Element ist für den
00:10:29: und so ist er eben auch als Charakter, aber nicht nur, also auf der einen Seite ist er wahnsinnig
00:10:35: angreifflustig und egoistisch und selbstzerstörerisch und unzuverlässig
00:10:41: und arrogant selbstverliebt auch, aber gleichzeitig ist er emotional,
00:10:48: wahnsinnig emotional und leidenschaftlich und liebesbedürftig und freundschaftlich.
00:10:52: Also der hat auch beides und das ist glaube ich so bei allen Figuren
00:10:56: und das ist wirklich das Besondere an dieser Fassung oder auch an dem Film,
00:11:00: dass er die Figuren insofern ernst nimmt, dass sie eben eigentlich keiner von ihnen
00:11:05: markelose Helden sind, sondern alles zutiefst suchende Charaktere, die innerlich total
00:11:14: am Kämpfen sind, sich selber und der Welt und dem System, in dem sie sich befinden
00:11:19: und die am fortschrittlichsten denken, die Figur ist eigentlich Krimheld
00:11:24: und die auch, würde ich sagen, die größte Wandlung durchmacht.
00:11:29: Aber ja, es ist ein Film, der dadurch spannend wird, dass er nicht nur diesen
00:11:33: Action-Fantasy-Aspekt bedient, sondern dass er wirklich auch guckt, worum es eigentlich geht
00:11:39: und es geht eben um eine Gemeinschaft, die zusammen funktionieren muss
00:11:45: und also auch ein Ziel vor Augen hat, was in dem Fall bedeutet, dass man einfach
00:11:49: begründet schützt und die Feinde sozusagen gegen die Feinde ankommt
00:11:54: und diese Gemeinschaft besteht aber aus unterschiedlichsten individuellen Charakteren
00:12:00: und wie es ist, eigentlich möglich da noch zusammen zu funktionieren, wobei
00:12:06: während die einzelnen Kräfte sich so krass gegenüberstehen und eigentlich nicht
00:12:11: miteinander zu vereinbaren sind.
00:12:13: Es ist interessant, dass du gerade Fantasy gesagt hast, ich habe irgendwo,
00:12:17: als ich bei der Vorbereitung gegoogelt habe, auch gesehen,
00:12:20: als Fantasy-Film teilweise markiert ist, finde ich irgendwie gar nicht,
00:12:24: eher ja schon mittelalterlich und dann, ich will fast eher, es eher müsste.
00:12:29: Ja, es gibt ja auch diese alten Wesen, die auch Kräfte haben, die über die Menschen
00:12:35: hinausgehen und krimelt, hast du genannt, die eine Tochter der Götter ist.
00:12:40: Wie ist denn du persönlich, Janis Niewyner, privat, bist du irgendwie
00:12:47: ein bisschen so metaphysisch, glaubst du an was Größeres, was über uns lebt
00:12:52: oder wie denkst du?
00:12:55: Ich glaube auf jeden Fall an Kräfte, von denen wir noch also nicht so richtig
00:13:00: wissen oder die wir nur erahnen können und die wir nicht in Worte fassen können,
00:13:04: 100 Prozent, aber was diesen Fantasy-Aspekt angeht, das ist total recht
00:13:09: und ich bin auch nie ein großer Fan, wenn ich das Wort Fantasy höre.
00:13:13: Es ist eher mystisch oder sagen wir mal so, Fantasy wird dann für mich zu
00:13:18: einem spannenden Genre, wenn die Fantasie nicht komplett auserzählt
00:13:23: und bebildert wird, sondern eigentlich innerhalb der Geschichte selbst als Sage
00:13:28: oder als Fantasy behandelt wird. Das heißt es ist ja gar nicht genau klar,
00:13:32: was für Zauberkräfte sind da und gibt es diese Drachen wirklich oder wir sehen
00:13:37: gar nicht so viel von ihnen und immer dann, wenn wir nicht alles sehen,
00:13:41: dann geht ja die Fantasie an und dann wird sie auch möglich gefühlt.
00:13:47: So ist das ja zum Beispiel bei Funny Games von Haneket,
00:13:52: dass die Gewalt eigentlich dann erst am spürbarsten wird, wenn sie nicht gezeigt wird,
00:13:57: weil die Vorstellungskraft stärker ist als das, was wir sehen
00:14:02: und das fand ich eine total gute Herangehensweise an diese Geschichte
00:14:08: mit mystischen Elementen.
00:14:10: Wie erarbeitest du dir eigentlich so eine Rolle? Also bist du eher so der Typ,
00:14:16: der nicht so intellektuell rangeht über den Text, ist das was Körperliches?
00:14:21: Wie näherst du dich so eine, also wenn du jetzt von der Produzenten so ein Buch zum
00:14:25: ersten Mal bekommst oder vielleicht über die Agentur, die das vielleicht schon mal
00:14:28: vorbearbeiten oder auch sortieren oder so oder dir was empfehlen,
00:14:32: wie stelle ich mir das vor? Wie geht Janis Niewiner eine Rolle an?
00:14:37: Das ist schon ein diese vielleicht, ein Beispiel, das wäre vielleicht am einen.
00:14:40: Es ist immer total schwer das auf einen Nenner zu bringen oder ich würde auch gar nicht sagen,
00:14:45: dass ich eine bestimmte Technik habe, es ist immer stark abhängig davon,
00:14:48: mit wem ich die Geschichte und die Figur zusammen erzähle und mit welchen Regisseur erinnern.
00:14:54: Und in dem Fall war es so, dass wir viel darüber nachgedacht haben,
00:14:59: wenn wir diese Figur Siegfried so neu erzählen wollen, was ist das Neue
00:15:03: und was passiert, wenn wir den wirklich ernst nehmen,
00:15:07: wenn wir sozusagen die negativen Eigenschaften von ihm und die Guten zusammennehmen.
00:15:13: Woher kommt das alles?
00:15:15: Und natürlich denkt man darüber nach, was ist dem passiert vorher,
00:15:20: wie reagiert er auf was, man sucht nach Referenzen,
00:15:25: beziehungsweise bin ich irgendwann darauf gekommen,
00:15:28: dass was diese Kampfeslust angeht und die traumatisierte Figur,
00:15:33: der ganz viel Leid angetan wurde, die aber auch ganz viel anderen Leid angetan hat
00:15:38: und deshalb nicht mit dem Frieden umgehen kann, obwohl sie sich ihn eigentlich am meisten wünscht,
00:15:43: ganz viel mit Mike Tyson zu tun hat.
00:15:46: Also zum Beispiel, das ist jetzt jemand, der natürlich,
00:15:49: an dem man gar nicht denkt, auch wenn man jetzt den Film sieht,
00:15:51: aber mir hat, da haben dann so Mike Tyson Videos,
00:15:55: ganz viel mit mir gemacht im Hinblick auf diese Rolle.
00:15:58: Und nach solchen Dingen sucht man und natürlich versucht man so viel wie möglich,
00:16:02: über den zu verstehen und dann ist das immer wichtig,
00:16:07: am Set und beim Drehen zu gucken, was,
00:16:11: nicht dahin zu gehen an Set und zu sagen, jetzt habe ich alles verstanden
00:16:14: und jetzt mache ich das so, sondern auch noch bereit zu sein, sich überraschen zu lassen.
00:16:19: Von neuen Dingen, die entstehen, alleine dadurch,
00:16:22: dass ich auf jeden Fall mir nicht den Hagen d'Asteller vorstelle,
00:16:26: sondern er wirklich vor mir steht und dann reißen aber in diesem Fall,
00:16:30: der macht ja irgendwas mit mir, so wie er den Hagen spielt.
00:16:32: Das kann ich mir vorher nicht vornehmen.
00:16:33: Und deshalb, ja, ich glaube immer so viel Wissen wie möglich ansammeln und dann aber
00:16:40: auch alles wieder über Bord werfen können, wenn neue Dinge entstehen am Set.
00:16:46: Ja, finde ich eine interessante Sache.
00:16:48: Du hast es ja schon ein bisschen beschrieben, den Sequel, wie du ihn angelegt hast.
00:16:53: Er ist ja auch so ein Verführer und sehr verführerisch, auch so ein eigentlich, obwohl
00:16:59: trotz einer Düsterkeit so eine Figur, die die Leute lieben, heißt es ja auch schon
00:17:03: direkt mal im Film, wenn er durch die Straßen geht.
00:17:06: So interessiert sich so nicht dafür, aber alle wollen so sein, wie er an Bewunderningen.
00:17:11: Mike Tyson finde ich interessant.
00:17:12: Du hast recht, Mike Tyson ist so eine gebrochene Figur.
00:17:14: Der ist ja nicht nur diese Kampfmaschine.
00:17:16: Ich weiß nicht, ob du es in diesen Videos, die du zur Vorbereitung gesehen hast, auch,
00:17:20: der hat sich ja, der hat im Gefängnis, hat er zu Gott gefunden.
00:17:23: Ja, ja.
00:17:24: Wenn es jetzt ganz gläubiger, ins demütiger und ganz, sagen wir mal sanft, sprechender
00:17:28: Mann.
00:17:29: Ganz interessant.
00:17:30: Total interessant.
00:17:31: Also man merkt immer wieder, der Geh ist ja durch unterschiedliche Phasen in den letzten
00:17:35: Jahren gegangen und er spricht ja jetzt selber auch davon, dass er Angst hat vor demjenigen,
00:17:42: der er mal war und dass er auch Angst hat vor dem Monster, was dann auch einfach da ist,
00:17:48: wenn er im Ring ist, weil er eigentlich so nicht mehr sein möchte.
00:17:52: Gleichzeitig weiß er, dass das seine größte Kraft ist und sieht das irgendwie als Lebensaufgabe
00:17:57: von ihm an und er ist natürlich auch einer der besten in dem, was er gemacht hat.
00:18:02: Aber es ist so eine spannende Figur.
00:18:06: Ja.
00:18:07: Ja.
00:18:08: Ich habe als, du hast jetzt eben uns ein bisschen Peinblicke gegeben, dass das eigentlich
00:18:12: Studio-Kulisse war.
00:18:13: Es sah wirklich so aus, hätte ich fast schon gefragt, war das in Worms, war es wirklich
00:18:17: Worms oder Salte Worms?
00:18:18: Ich glaube, so sieht es ja gar nicht mehr aus.
00:18:20: Aber wer weiß, haben die eine Burg.
00:18:22: Ich weiß es gar nicht.
00:18:23: Aber ich habe mich gefragt, sehr interessant, also am Hof, am Königshof ist ja alles zu
00:18:31: ritualisiert.
00:18:32: Also ob es jetzt die Intronisierung ist oder auch die Hochzeiten sind ja auch für normale
00:18:36: Menschen in Ritual oder so.
00:18:38: Aber irgendwie habe ich gedacht, es ist auch irgendwie so was, da ist so eine große Beruhigung
00:18:44: drin, wenn man es sich so sieht, wie das damals so ritualiert.
00:18:46: Die Kämpfe sind wahnsinnig wild.
00:18:48: Klar, hast du das Gefühl für dich als Mensch jetzt nicht in dieser Rolle, dass es auch
00:18:54: etwas ist, was dir halt gibt, rituale Strukturen.
00:18:58: Weil Schauspieler ist ja auch ein Beruf, der sagen wir, mit sehr viel Wandlungsfähigkeit,
00:19:03: aber gleichzeitig auch mit, sagen wir mal, negativ, vielleicht mit Unstätten, Beschäftigungsverhältnissen,
00:19:09: immer was Neues einstellen, immer woanders auf Montage sozusagen zum Drehen.
00:19:13: Ist das was so, sind Rituale auch etwas persönlich für dich wichtiges oder bist du eher auch
00:19:18: eher so spontan und nehmt, wenn du bist jung und nehmt wahrscheinlich das Leben, wie es
00:19:22: kommt?
00:19:23: Nee, nee, ich habe das schon, also ich habe das ganz stark dadurch, dass ich immer wieder,
00:19:26: ich habe ja immer eine totale Struktur und das ist also Rituale, wie auch immer man das
00:19:31: nennen will, so am Set, wenn ich drehe.
00:19:35: Ich funktioniere ja und dann weil ich sozusagen bestimmte Regeln auch befolge oder mich in
00:19:42: dem System befinde.
00:19:44: Und um da zu funktionieren, muss ich eben diese Regeln befolgen und merke dann aber
00:19:50: immer, wenn ich raus komme aus so einem Dreh, es ist oft richtig schwierig klarzukommen,
00:19:57: ohne eben Rituale und dann merke ich schon auch, dass ich die brauche, bei mir ist es
00:20:00: dann einfach ganz langweilig Sport.
00:20:04: Also die regelmäßiger Sport tut mir einfach gut und ich brauche das um mich irgendwie
00:20:11: sicher zu fühlen und Spontanität will ich aber natürlich immer trotzdem haben.
00:20:18: Also natürlich wird man ja manchmal vorsichtiger, was auch an Stellenweise gut ist im Alter,
00:20:25: aber gleichzeitig muss man glaube ich total darauf achten, dass man offen bleibt für
00:20:29: alles, dass man nie glaubt, alles gelernt zu haben oder zu wissen, wie man funktioniert,
00:20:34: dass man sich angreifbar macht, dass man sich unsicher macht, weil das immer irgendwie
00:20:38: auch die, ja wie sagt man so, kreativsten oder lehrreichsten Phasen sind.
00:20:44: Es ist ja auch oft, gerade zum Beispiel ein Freund von mir macht einen Trennung durch,
00:20:47: dem geht es total schlecht und da sind alle Strukturen weg, aber gleichzeitig ist das,
00:20:53: wenn man den so von außen beobachtet, dann ist es auch wahnsinnig spannend und interessant,
00:20:59: glaube ich, was der gerade erlebt und was der in Frage stellt und wodurch er dann auch
00:21:03: wieder neu lernt oder eben ein neuer Blick aufs Leben gegeben wird.
00:21:08: Ja, darf man ihn nicht vergessen, in deiner Zunft ist ja sozusagen jede Erfahrung auch
00:21:14: Lehre, die Menschen zu beobachten, wenn man sie nachher auch authentisch zeigen möchte.
00:21:21: Sag mal, mir ist aufgefallen, die Figur, wie du sie spielst, die ist ja so, ich weiß nicht,
00:21:28: ob das Wort zu groß gegriffen ist, aber so ein bisschen dekonstruiert, wie du schon gesagt
00:21:31: hast, so gebrochen, vielfach gebrochener Charakter und du erlaubst dir da auch etwas,
00:21:37: du erlbst dir da auch so einen Mut irgendwie auch nicht so gut auszusehen, nämlich du
00:21:40: bist ein bisschen abgerockt, haare zottelig, bat verschmiert, du hast diesen, ja auch diesen
00:21:49: melancholischen Blick, diese Tiefe auch so zeigt, wie ist denn das?
00:21:54: Du bist ja jemand, der sehr gut aussieht, das hörst du jetzt nicht zum ersten Mal.
00:21:57: Wie ist es nicht auch eine harte Sache, wenn man sich dann irgendwie quasi hässlich machen
00:22:01: muss für so eine Rolle?
00:22:02: Also ich sage mal so, die Idee bei der Rolle fand ich total gut und richtig, dass man den
00:22:11: in jede Form von Markellosigkeit nimmt und dass man eher guckt, dass das jemand ist,
00:22:17: der Ekel ist ein großes Wort, aber dass man der einen abstößt schon auch, charakterlich
00:22:21: und vielleicht auch sogar äußerlich, dass man nicht denkt, ja weil alles so, alles was
00:22:28: je glatter es wird, es so eindimensionaler wird es auch und die Möglichkeit jemand zu
00:22:35: haben, der, den man erstmal eher unsympathisch auch findet und den man gar nicht zu nah kommen
00:22:44: will, auch als Zuschauer und dann aber vielleicht die Qualitäten oder das Schöne, was da drunter
00:22:49: schlummert, langsam erst zu entdecken über den Film, also sozusagen die Möglichkeit dem
00:22:56: Zuschauer zu geben, die Sichtweise zu ändern auf eine Figur, das fand ich total guten Ansatz.
00:23:03: Ja, total interessant und sag mal, wenn du einen Film drehst und es ist ein internationales
00:23:11: Team, fällt dann eigentlich am Set immer deutsch?
00:23:14: Wohl oder sprechend, habe ich es auch andere Darsteller aus anderen Ländern auch hier original
00:23:18: Sprache.
00:23:19: Wie ist denn das?
00:23:20: Ja, wir hatten jetzt vor allem Reis, Naber, der Holländer ist, mit dem haben wir Englisch
00:23:26: gesprochen und wir hatten natürlich einen großen Teil des Teams, war auch Tschechisch
00:23:30: und mit dem haben wir auch Tschechisch gesprochen, nein Englisch.
00:23:34: Nein, das war schon so, zum großen Teil ein englischsprachiges Set, klar mit Rose auch,
00:23:45: die Rosalinde, die Brunel gespielt hat und Maria, die sozusagen auch eine von den Balküren
00:23:52: gespielt hat, die waren beide Dänenden.
00:23:56: Wie ist das mit so, sagen wir mal erotischen Szenen, bis jetzt nicht so viel drin, aber
00:24:05: es gibt ja so ein bisschen New-Dity auch, das hat sich irgendwie stark verändert im Film,
00:24:09: heutzutage hat man irgendwie jemanden, der da am Set auch dafür sorgt, dass sich Darstellerinnen
00:24:15: und Darsteller wohlfühlen, oder wie ist das heute?
00:24:19: Ja, das nennt sich ja Intimacy Coaching und das sind sozusagen ausgebildete Leute, die
00:24:25: richtig genau nur dafür da sind, dass man jede Form von O-Langenehmlichkeit oder auch
00:24:34: Missbrauch verhindert, dass man sich wohlfühlt und ich sag mal so, also ich finde, dass der
00:24:44: riesen Vorteil daran ist vor allem, nee der größte Vorteil ist, dass sich hoffentlich
00:24:49: alle wohlfühlen, aber der andere Vorteil ist, dass man anfängt darüber nachzudenken,
00:24:54: was will man eigentlich mit einer Sex-Szene oder einer rotischen Szene erzählen, also
00:24:59: nicht nur sozusagen zwei Menschen dazu haben, die miteinander vögeln, sondern auch zu gucken,
00:25:03: wie vögeln die miteinander und wie äußert sich genau wie im Kampf der Charakter durch
00:25:07: die Art und Weise, wie er sexert oder kämpft und weil man ganz viel über die Charaktere
00:25:13: verstehen kann dadurch und das ist so etwas, was dazu kommt durch Intimacy Coaching und
00:25:19: richtig, ist richtig gut.
00:25:21: Ist aber doch trotzdem, also ich stelle es mir nur vor oder ich will es dich fragen, es
00:25:28: ist doch trotzdem auch eine sehr intime Geschichte, ich glaube weniger vielleicht mit den Körpern,
00:25:34: weil da passiert ja nicht wirklich was, das spielt aber ihr küst euch ja zum Beispiel
00:25:38: auch und Küster ist doch so intim, ist das nicht auch ein bisschen seltsam manchmal,
00:25:43: weil also im echten Leben sucht man sich seine Partnerin oder seine Partner aus und da hat
00:25:49: da irgend ein Produzent mit so einem, mit dem Regisseur, dem Charakter jemand aus und der
00:25:53: ist dann auf einmal so, das ist die Rolle bitte, das ist nicht auch.
00:25:56: Es ist doch, es ist immer also ja klar, also weil man das vielleicht eigentlich ja nicht
00:26:03: so oft macht, aber es dann wiederum, ich mach ja seitdem ich elf bin, habe ich ja angefangen
00:26:11: Filme zu machen und hatte immer wieder diese Situation, die jetzt nicht zu einem, also
00:26:17: die viele in ihrem Leben nicht haben, aber vielleicht habe ich mich über die Jahre so
00:26:21: ein bisschen dran gewöhnt, ich finde es, mir kommt nie eigentlich so wahnsinnig befremdlich
00:26:26: vor, also ich finde das gar nicht so ein riesen Ding und gerade wenn man so ein Intimacy Coaching
00:26:32: hat, dann stellt man ja Vertrauen her, dann schafft man auch sozusagen ein Unterschied
00:26:40: zwischen der erzählten Erotik und der tatsächlichen Erotik, die eben nicht dann sozusagen auf
00:26:47: zauern soll und ja, ich finde das, für mich ist das irgendwie nie so groß oder so ein
00:26:56: riesen Ding.
00:26:57: Ja, ja, ich meine es gibt ja auch Leute, die jedes Mal wenn sie ausgehen mit irgendjemandem
00:27:01: Knutschen irgendwie just for fun, das ist ja dann auch niemanden, den man lange kennt.
00:27:04: Ja, ich meine, okay, das ist ja auch nicht, nicht.
00:27:06: Dass da halt 150 Leute zukommen.
00:27:08: Ja, natürlich, klar.
00:27:10: Ja, ja, 1000 Augen mit der Kamera und schon 10 kleinen Werfern.
00:27:14: Ja, stimmt ja.
00:27:15: Ja, das ist ja was man natürlich jetzt nicht so direkt reflektiert, wenn man nur ein Film
00:27:19: sieht, wenn man sieht ja nur das Produkt und man sieht ja nicht das drum herum.
00:27:23: Aber klar, natürlich.
00:27:24: Wie ist es eigentlich, wenn man jetzt so eine Szene so öfters wiederholen muss, man, man
00:27:31: sitzt ja wahrscheinlich schnell, aber kann mir vorstellen so große Szenen mit Kampf,
00:27:36: das ist ja auch eine Choreografie, das muss man ja vorher abstimmen, ich weiß nicht ob
00:27:40: wir Markierungen auf dem Boden haben oder wie man das weiß, es ist ja ein hochkomplexes
00:27:44: orchestriertes Werk, auch das Bild, wo sich die Kamera bewegt und wie das alles, dass
00:27:50: man keinen auf die Fresse haut.
00:27:52: Wie ist es, wenn man eine Szene wiederholen muss, fühlt sich das für einen Kurs, hat
00:27:57: man so das Gefühl, ich war nicht gut genug oder versucht man es einfach nochmal anders
00:28:01: zu machen oder kriegt man auch einen Hinweis vom Regisseur, der sagt, du, pass mal auf,
00:28:06: guck mal ein bisschen netter jetzt oder?
00:28:08: Ja, ja, klar.
00:28:10: Ja, also die Regisseure in dem Fall hatten ja totales Auge darauf, sozusagen überträgt
00:28:17: sich das, was die Idee einer einzelnen Szene, einer jeweiligen Szene war, überträgt sich
00:28:23: die Idee jetzt auch wirklich im Spiel und wenn das das nicht tut, dann kommen die und sagen,
00:28:30: irgendwas funktioniert noch nicht oder da glaube ich es noch nicht oder wie du sagst,
00:28:35: guck mal da mehr in die Richtung zu gehen.
00:28:39: Am einfachsten ist es immer für mich, wenn man nach einer inneren Haltung sucht, also
00:28:44: wenn ich sozusagen, wenn man versucht die innere Haltung des Charakters zu beschreiben
00:28:50: und da danach was Neuem sucht und dann verändert sich eben auch das Spiel äußerlich und grundsätzlich
00:28:58: drehe ich eigentlich gerne viele Takes.
00:29:00: Also ich probiere eigentlich gerne immer wieder neue Sachen aus, weil man dann ja auch sich
00:29:07: sozusagen übt da drin und sagt, das einfach wahnsinnig schön ist, so eine Szene immer
00:29:11: wieder von Neuem zum Leben zu erwecken und immer in kleinen Dingen, also wenn man beim
00:29:16: Spielpartner ist oder bei der Spielpartnerin und wirklich reagiert, dann verändern sich
00:29:21: ja kleine, kleine Dinge, die dann zu was völlig Neuem führen und das ist mit das, was ich
00:29:29: am meisten liebe, glaube ich.
00:29:30: Ja, ja, ja, cool.
00:29:31: Siehst du, ich hätte mir irgendwie so in meiner Vorstellung gedacht, mal wirklich
00:29:35: dann unsicher, aber das ist natürlich toll, dass du dann immer noch mal was anderes ausprobierst.
00:29:38: Nein, also man wird auch unsicher, also das gehört dazu.
00:29:42: Aber ich glaube, das ist auch fast eine Qualität, würde ich sagen, von Schauspieler*innen
00:29:47: sich unsicher zu machen auch, also da nicht zu wissen, wie genau es geht und durch die
00:29:54: Unsicherheit oder das Suchende und nicht genau wissen, wie entsteht immer was, was irgendwie
00:30:00: oder oft was lebendig ist.
00:30:02: Ja, sehr cool.
00:30:04: Ja, also auf jeden Fall der Film ist wirklich ein beeindruckendes Werk und jetzt, wenn
00:30:10: der Podcast rauskommt, ist er schon im Kino, das heißt, wir verlinken wie immer in den
00:30:14: Show Notes alle Informationen zum Film und zu Janis, dann nehmen wir Instagram oder wo
00:30:19: bist du da am meisten unterwegs?
00:30:20: Ich bin, wenn ich irgendwo online unterwegs bin auf Instagram unterwegs.
00:30:25: Super, ja.
00:30:26: Genau, dann machen wir dann jetzt, dann machst du den Insta eigentlich selber, das ist ja
00:30:29: so ein Official Account, aber...
00:30:31: Ich mache den selber und aber ja, nicht durchgehend, also ich bin da einfach nicht, bin da nicht
00:30:40: so durchgehend aktiv.
00:30:42: Ja, ist interessant, ich habe mich heute gesehen, aber ein kleiner Hinweis, dein Wikipedia
00:30:48: ist überhaupt gar nicht aktuell.
00:30:49: Deine letzten Filme sind alle gar nicht drin.
00:30:51: Ach, ja.
00:30:52: Weil ich habe so, man sucht sich also seine Quellen so zusammen und dann musste ich auf
00:30:57: IMWD gehen, um überhaupt deine ganzen Filme zu sehen.
00:30:59: Das sieht doch so BD-Fühler oder was?
00:31:00: Ja, oder ich glaube, es war jetzt Seller noch gar nicht drauf und Hagen, gut Hagen ist noch
00:31:04: nicht raus, könnte man sagen, okay, aber okay, kennst du das, wenn irgendjemand, also
00:31:09: anders als wenn jemand stirbt, steht es sofort, also geht es in der Minute drauf und es steht
00:31:13: immer sofort verstorben am Tag, Uhrzeit, Grund und da sind die immer total aktuell, aber
00:31:18: in deinem Fall, aber es macht ja auch irgendwie, man weiß ja nie, wer Wikipedia macht.
00:31:22: Wenn man sich jemanden wieder dran setzt.
00:31:24: Ja, wenn man ja machen, ist ja auch Fans oder User oder so.
00:31:28: Ja.
00:31:29: Apropos Fans, du hast ja auch eine ganze Menge, auch so Fanseiten auf dem Insta habe ich gesehen,
00:31:35: ich habe es bei TikTok gesehen und so, korrespondiert ihr auch miteinander oder ist das manchmal
00:31:39: auch komisch, weil die ja auch so ein Teil deiner Reichweite quasi für sich reklamieren.
00:31:43: Ich würde sagen am meisten, wenn irgendwie primären sind oder weiß ich nicht mal eine
00:31:49: Kinotour oder so, dann wahrscheinlich am meisten, aber es ist total, also ich am stärksten
00:31:55: war das der Fall, zum Beispiel bei diesen Zeitreisen Romanen, die wir gemacht hatten,
00:31:59: Rubino Rot, Saphir Blau, Smartgrün, da gab es so eine riesige Fangemeinschaft und das
00:32:05: war ehrlich gesagt ein ziemlich toller Teil von dieser Arbeit, die man macht, dass man
00:32:11: redet und dann kommt der Film raus und dann ist man aber auch immer eine relativ lange
00:32:15: Zeit dabei, weil wir glaube ich immer so 10 Tage auf Kinotour waren, wo man sieht, wie
00:32:19: viel der Film mit so vielen Leuten macht und ja, also das ist total schön das mit zu
00:32:27: erleben.
00:32:28: Wunderbar.
00:32:29: Ja, mein Lieber, ich danke dir herzlich für das schöne und offene Gespräch, wünsche
00:32:33: ganz viel Erfolg natürlich im Leben, aber auch mit dem Film und ja, hoffentlich auf bald.
00:32:39: Yo, dir auch alles Gute und danke, tschau.
00:32:43: Tage wie diese.
00:32:45: Alex Bräucher fragt sich und seine Gäste, was eigentlich gerade los ist.
00:32:51: [Musik]
00:32:57: [Musik]
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